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EYEHATEGOD: Eyehategod

EYEHATEGOD sind auch anno 2014 noch unverkennbar EYEHATEGOD und liefern ein solides Album, das nicht ganz an die Frühwerke heranreicht, aber auch keinen Fan vor den Kopf stoßen wird.
Mit selbstbetitelten Alben ist das immer so eine Sache – entweder werden sie genutzt zur Neu-Definierung des Sounds einer Band oder, wie im Falle von EYEHATEGOD, als Zusammenfassung der jeweiligen Stärken und Qualitäten einer Gruppe. Den Grundstein für diesen (damals) uniquen Mix aus Doom und Hardcore legten die Sludge-Urväter bereits vor ganzen 25 Jahren in New Orleans und prägten in den 90ern mit Dopesick, Take As Needed For Pain und dem Erstling In The Name Of Suffering ein ganzes Underground-Genre. Nachdem 2000 der letzte Output erschien, hielt sich die Band knappe 13 Jahre mit vereinzelten Gigs über Wasser, bis man 2012 wieder die Kraft und Motivation fand, erneut ins Studio zu gehen. Nun erscheint fast ganze 15 Jahre (!) nach dem letzten Longplayer ein neues Werk.
Wie schon angedeutet, sehen EYEHATEGOD keinerlei Gründe ihren Stil an das Zeitgeschehen anzupassen. Wozu auch? Immerhin gibt es heutzutage eine unüberschaubare Anzahl an Bands, die vom Original abkupfern und nicht das Niveau der Vorbilder erreichen. Diese Aussage gilt auch noch im Jahre 2014, wenn auch mit Abstrichen. Sicherlich hat sich an der nihilistischen Grundstimmung nicht viel geändert, doch gehen die Jahre auch nicht gänzlich spurlos an der Band vorbei. Das macht sich am ehesten bei den Vocals von Mike IX Williams bemerkbar, die nicht mehr so abgrundtief verzweifelt und geschunden rüber kommen wie auf früheren Werken. Auch den Sound, ohne Frage, absolut zeitgemäß und druckvoll abgemischt, empfinde ich bei einer Band wie EYEHATEGOD nicht als optimal. Jedes Lied enthält zwar noch gefühlte tausend Rückkopplungsgeräusche, doch wirken die Songs etwas glatt polierter und weniger sumpfig.
Dass EYEHATEGOD trotzdem noch lange nicht zum alten Eisen gehören, beweisen Songs wie das schleppende Trying To Crack The Hard Dollar, das bluesige Nobody Told Me oder das zeitkritische The Age Of Boot Camp. Apropos Blues, einige Riffs auf dem Album wie in Worthless Rescue könnten auch locker aus der Feder von den ebenfalls aus New Orleans kommenden DOWN stammen. Und tatsächlich, die Aufnahmen fanden in Phil Anselmos Studio mit deren aktuellem Produzenten statt, sodass etwas Ideenaustausch nicht ausgeschlossen werden kann.
Eyehategod besitzt auch eine tragische Seite, denn auf dieser Veröffentlichung hört man die letzten Schläge von Joey LaCaze an den Drums, der nach der Fertigstellung des Albums überraschend an Atemversagen verstarb. Somit stellt dieses Album auch das Ende des original Line-Ups dar, welches uns oben genannte Klassiker bescherte. Ein Ersatz ist bereits gefunden, doch ob die Band noch einmal diese Synergie wie auf dem aktuellen Album entfesseln kann, bleibt abzuwarten. Alles in allem ist dieser Release sicherlich nicht der stärkste in der Diskografie, aber immer noch einhundert Prozent EYEHATEGOD und damit eine gebührende posthume Widmung.

Veröffentlichungstermin: 27.05.2014

Spielzeit: 43:19 Min.

Line-Up:

Mike IX Williams – vocals 
Jimmy Bower – guitars 
Brian Patton – guitars 
Gary Mader – bass 
Joey LaCaze – drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.eyehategod.ee

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/OfficialEyeHateGod

Tracklist:

01. Agitation! Propaganda!  
02. Trying to Crack the Hard Dollar 
03. Parish Motel Sickness 
04. Quitter`s Offensive 
05. Nobody Told Me 
06. Worthless Rescue 
07. Framed to the Wall 
08. Robitussin and Rejection 
09. Flags and Cities Bound 
10. Medicine Noose 
11. The Age of Bootcamp

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