Also KRISIUN waren noch nie mein Fall. Statt mich mitzureißen, schlafe ich für gewöhnlich nach drei Songs ein. Ehrlichgesagt, wundert es mich, warum diese Band – technisches Können hin oder her – so viele Fans hat. Sicherlich, ihre Bühnenperformance ist gut und sie haben auch vereinzelt gute Riffs, aber Conquerors of Armageddon beispielsweise bewies wie man dies dem Hörer, der auf Abwechslung steht auch madig machen kann. Was hat jetzt aber mein Geschimpfe über KRISIUN mit der neuen EXMORTEM zu tun?
Sie klingen einfach sehr ähnlich, KRISIUN und EXMORTEM. Doch letztgenannte beschränken sich nicht nur auf Schraddelriffs und Blast-Beat, sondern verfügen über etwas, das sich Abwechslungsreichtum nennt. Klar, die meiste Zeit geht es bei EXMORTEM sehr derbe zu, es wird auch viel geschraddelt und geprügelt, aber die Riffs unterscheiden sich hörbar voneinander und werden nie zu lange oder zu oft wiederholt. Komplexität steht im Vordergrund, wie beispielsweise an Pestifer und Grand Dome of Destruction deutlich zu hören ist. Dadurch kann man sich das Album a) auch am Stück anhören und b) öfter als fünfmal.
An den Instrumenten sind die Herren also topfit. Sowohl die Gitarrenfraktion als auch Drummer Michael sind zeigen eindrucksvoll, was sie können. Der Gesang ist sehr tief und kraftvoll, genau das, was ich von einem Death Metal-Sänger hören will! Leider ist das Schlagzeug, besonders die Bass-Drum etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt, so dass kein optimales Hörvergnügen entsteht. Aber ansonsten ist alles im Lot, EXMORTEM beweisen, dass sie in einer hohen Liga spielen dürfen, werden viele neue Fans dazu gewinnen und somit ist Weihnachten gerettet. Happy End.
Spielzeit: 33:34 Min.
Line-Up:
Simon – Vocals
Sigtyr – Guitars
Michael – Drums
Andreas – Bass
Label: Osmose Productions
Homepage: http://www.exmortem.com
Tracklist:
1. Ghastly Grotesque
2. Funeral Sculpture
3. Pestifer
4. Death Deceiver
5. Malus Invictus
6. Grand Dome of Destruction
7. Icehold Ugliness
8. Gruesome Icons
9. A Tyrant´s Hunger