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EXHALE: Prototype

14 mal ballern, grooven, grinden bis der Arzt kommt. Ach, wären doch nur alle Underground-Bands wie EXHALE…

Prädikat: Schleudertrauma. Denn gleich der erste Song bläst dich so was von um und das allein in den ersten paar Sekunden. Die Schweden EXHALE – bislang habe ich zwar noch nichts von ihnen gehört, aber sie reihen sich nahtlos ein in die Riege der Bands, von denen du nichts besonderes erwartest und dann rammen sie dir doch ein rostiges Messer in den Magen, als wären sie ganz vorne bei den Großen dabei.

Das hier ist Death-Grind in seiner eigentlichen Form. Heißt: Die Energie und die Wut des Grindcore trifft auf die Intelligenz des Todesbleis. Weder stumpfes Geprügel, noch ziel- und planloses Gefrickel gibt es auf Prototype zu hören, aber einen genialen Mix aus schwedischem Grind à la GADGET und den Heroen SUFFOCATION. Und das macht nicht nur Spaß, nach kurzer Eingewöhnungszeit fragst du dich, warum nicht alle Bands diesen Weg gehen und sich lieber in öden Pseudoextremen verlieren. Ich erwarte von extremer Musik nicht viel mehr als das was EXHALE bieten. Eine richtige Portion Bauchgefühl, ebenso die richtige Portion Köpfchen. Weil es soll ja Arsch treten und außerdem auch etwas fordern.

Es kommt EXHALE sehr zu Gute, dass ihre Songs zwar kompakt aber nicht zu kurz sind. Somit sind sie nicht voll gestopft mit zig Riffs und bleiben viel besser im Kopf, haben ordentlich Wiedererkennungswert und haben sich nach einigen Durchläufen in deinem Kopf fest verankert. Besonders die grindenden Songs gefallen mir sehr gut, wie der Opener, Humans own Defeat oder der zweite Teil von Bussen till Helvetet. Aber auch die technischeren Songs wie Decapitate und Defy strotzen vor Kraft, Wut und Cleverness und sind nachvollziehbar und ordentlich aggressiv. Nennenswerte Ausfälle gibt es keine, hier und da hätten die Schweden den einen oder anderen Song straffen können, das wars dann aber auch.

EXHALE sind eine hörbar eingespielte Einheit. Ihre Instrumentalabteilung hinterlässt keine Lücken, Breaks werden ebenso leicht gemeistert wie verflucht schnelle Blast Beat-Attacken.

Vor allem Schlagzeuger Gurra und Gitarrist Johan sind enorm begabt. Sänger Ulf wechselt schön zwischen heiserem Kreischen und kellertiefem Gegrunze und sorgt so für genügend Abwechslung. Stehst du also auf abwechslungsreichen, intelligenten Death Grind, dann ist diese von Sänger Ulf mörderisch produzierte und schön aufgemachte Scheibe ein echter Geheimtipp für dich. 14 mal ballern, grooven, grinden bis der Arzt kommt. Ach, wären doch nur alle Underground-Bands wie EXHALE

Veröffentlichungstermin: Anfang 2006

Spielzeit: 36:23 Min.

Line-Up:
Ulf – Vocals

Johan Y – Guitars

Johan F – Bass

Gurra – Drums

Produziert von Ulf Blomberg
Label: Emetic Records

Homepage: http://www.exhaleswe.com

Tracklist:
1. Besviken Igen

2. Decapitate

3. Hatet

4. Stängda Dörrar

5. Humans own Defeat

6. The Lie

7. Voices

8. Bussen till Helvetet pt. 1

9. Bussen till Helvetet pt. 2

10. Defy

11. Selfdenial

12. Die Inside

13. It

14. Reflections

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