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EXHALE: Blind

Ordentlicher Grindcore aus Schweden, der noch ein wenig eigenständiger sein könnte.

Fakt ist, Grindcore ist aus Schweden irgendwie immer am besten. Da kannst du gar nichts falsch machen, es ist wie mit einer Backmischung für Muffins. EXHALE backen leckere Muffins, aber statt es mit eigenen Ideen zu garnieren, wie zum Beispiel ein paar Chilis, Karamell oder einen Schuss Sherry, gibt es hier die reine Backmischung aus der Tüte. Aber die ist wenigstens mit Liebe gemacht. EXHALE beweisen außerdem, dass sie richtig gute Ware abliefern können, nicht so wild und angepisst wie THE ARSON PROJECT, und auch nicht auf Augenhöhe mit GADGET oder ROTTEN SOUND, aber immerhin. Die Hauptinspiration kommt natürlich von NASUM, das wird nicht erst dann klar, wenn diese Grindcore-Süßigkeit erstmal im Schacht rotiert. Und das, was NASUM auszeichnete, vor allem auf Inhale/Exhale, das wird auch hier großspurig weiter geführt. Eine wilde Mischung aus Groove und Blast, aus Mosh und Chaos. Und das geht fünfzehn Mal richtig gut. Eine halbe Stunde lang ist die Aneinanderreihung der Songs ziemlich logisch und sorgt für genügend Abwechslung.

Blind ist verdammt kurzweilig und macht ziemlich Spaß, auch wenn es – hier sind wir wieder bei den Muffins – doch nicht ganz satt macht. Songs wie Anger, Propaganda, Parasiter und Erased versöhnen mit diesem Umstand, und die BLOOD DUSTER-Hommage in Crushed zeigt, dass die Band auch das nötige Quäntchen Humor besitzt. Immerhin verzichten EXHALE mittlerweile auf die Death Metal-Prise, die vor vier Jahren bei Prototype noch angesagt war, und ersetzen diese durch ein wenig Crustcore. Dazu passt auch die crustige Produktion, wodurch die Vielzahl an gelungenen Riffs noch viel bösartiger klingen. Auch das sehr sauber gespielte Schlagzeug ist adäquat in Szene gesetzt, und der verzerrte Bass rumort schön vor sich hin. Und da auch gerne mal tiefes Brüllen eingesetzt wird, hört man sich an dem fiesen Geschrei nicht so schnell ab. Freunde des Genres erleben hier vielleicht keine neue Sternstunde, aber immerhin ziemlich gute Kost, die nicht überhört werden sollte. Viellicht noch ein Album und ein paar eigene Ideen mehr und EXHALE spielen sie alle an die Wand, wer weiß?

Veröffentlichungstermin: 1. April 2010

Spielzeit: 29:14 Min.

Line-Up:
Peter Andersson – Vocals
Andreas Allenmark – Guitar
Johan Ylenstrand – Guitar
Johan Fogelberg – Bass
Gustav Flowson – Drums

Label: Dark Balance

Homepage: http://www.exhaleswe.com

MySpace: http://www.myspace.com/exhaleswe

Tracklist:
1. Edge
2. World Of Hate
3. Anger
4. Turning Blind
5. Propaganda
6. Sick Addition
7. Scream
8. Fools
9. Crushed
10. Swallow
11. Parasiter
12. Humanism
13. Paperwings
14. Erased
15. Spy Tillbaka

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