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ENSLAVEMENT OF BEAUTY: Traces o’ Red

Wenn ich die Absichten, die Enslavement of Beauty mit dieser Platte hegen, richtig interpretiere, dann wollten sie ein Album machen, in dem sich Dichtung und klassische Musik widerspiegeln. Laut Info machen EOB "Symphonic Glam Metal" und wenn man genauer hinhört, so entdeckt man, dass diese Bezeichnung vielleicht gar nicht so daneben ist…

Wenn ich die Absichten, die ENSLAVEMENT OF BEAUTY mit dieser Platte hegen, richtig interpretiere, dann wollten sie ein Album machen, in dem sich Dichtung und klassische Musik widerspiegeln. In den Thanxlisten und Widmungen tauchen Namen wie Shakespeare, de Sade, Vivaldi, Mozart oder Bach auf. Das steigert die Erwartungen auf ein Album mit Tiefgang natürlich. Allerdings, diese können die Norweger aber nicht erfüllen.

Dennoch hat das Album seinen ganz besonderen Reiz. ENSLAVEMENT OF BEAUTY vermischen opulente Keyboardlines mit melodiösem Gitarrenspiel, wobei die ein oder andere Melodie bekannt anmutet und an klassische Stücke erinnert, was wohl auch im Sinne der beiden Musiker hinter dieser Band ist. Laut Info machen ENSLAVEMENT OF BEAUTY Symphonic Glam Metal und wenn man genauer hinhört, so entdeckt man, dass diese Bezeichnung vielleicht gar nicht so daneben ist.

“Traces O’ Red” ist symphonisch und glitzernd

Symphonisch und glitzernd sind die Songs auf jeden Fall, oft sogar ganz dicht am Abgrund zum überladenen Kitsch. Dennoch, irgendwie schaffen es ENSLAVEMENT OF BEAUTY, die Songs trotz aller Spielereien und verschnörkelter Melodien auf den Punkt zu bringen. Dazu trägt mit Sicherheit auch der übel kreischende Gesang bei, den man ohne Weiteres auch einer Black Metal-Band zuordnen könnte.

Ein Stück wie “Be thou my Lethe and bleeding Quietus”, dessen zuckersüße Keyboardlines die Gitarren fast mit klebrigen Guß zukleistern, lebt vom Kontrast zwischen den lieblichen Melodien und der aggressiven Stimme.

ENSLAVEMENT OF BEAUTY haben einen ganz eigenen Stil gefunden

Es wird nicht nur gekreischt auf dem Album, sondern auch gesprochen, bzw. de Sade rezitiert. Ob man das nun unbedingt auf diese Weise musikalisch umsetzen kann und darf, sei dahingestellt. Der Wechsel zwischen gesprochenem Text und Growls ist nichts Neues mehr, passt aber haargenau zur Musik der Norweger. Überhaupt, eigentlich ist es erstaunlich, was ENSLAVEMENT OF BEAUTY alles in einem Song verwursteln. Kreischen, BATHORY-Riffing, wobei auch der Gitarrensound original nach “Under the Sign of the Black Mark” klingt, klassische Anleihen und Strukturen, die an Rockmusik der Achtziger erinnern. ENSLAVEMENT OF BEAUTY haben auf jeden Fall einen ganz eigenen Stil gefunden, der unglaublich eingängig ist und dennoch Power und Abwechslung besitzt.

Lediglich das Image der Band bereitet mir etwas Probleme, wie kann man nur klassische Musiker als Inspiration angeben und im Booklet neben den beteiligten Musikern auch den Visagisten und Hairstylisten erwähnen. Aber vielleicht verstehe ich auch einfach das Gesamtkunstwerk dieses Albums nicht. Was ich aber verstehe, ist die Musik, und die hat ihren eigenen Charakter und eigenen Reiz – auch wenn das Album vermutlich von vielen als Müll abgetan werden wird. Und wer weiß, vielleicht nehmen sich die beiden auch gar nicht so ernst?!

Spielzeit: 49:21 min.

Line-Up:

Ole Alexander Myrholt – Gesang
Tony Eugene Tunheim – Gitarren, Programming

ENSLAVEMENT OF BEAUTY “Traces O’ Red” Tracklist

In thro’ the caves of impressions
Traceso’ Red – the fall and Rise of Vitality
Be thou my lethe and bleeding Quietus
Dreams
Something unique
The Poem of dark subconscious Desire
Eerily seductive
My irrelevant pilgrimage
And still I wither
I dedicate my beauty to the stars

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