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EKTOMORF: Instinct

Ektomorf übernehmen die Speerspitze des Tribal-Metal… Wo war nochmal Brasilien?

Die Vergleiche mit der Band mit dem grossen S und den diversen Nachfolgern aus der Heimat von Ronaldo hat EKTOMORF spätestens mit dieser Platte hinter sich gelassen. Wenn auch eher aus dem Grund, dass die Originale bei weitem nicht mehr die Qualität liefern, die die Ungarn im Bereich Tribal-Metal zu liefern imstande sind. Mit Instinct schaffen sie es, dass Niveau sogar noch etwas zu heben. Diese Platte hat Kraft, hat Energie und ungestüme Rohheit. Alles was ursprünglicher Tribal-Metal braucht. Keine Rap-Experimente, keine 2km lange Gästeliste – nur Herz, Seele und sieben-saitige Gitarren in Kniehöhe.

Komplexe oder filigrane Songstrukturen sollte man besser nicht erwarten, wenn auch die Kunst des Arrangements im Hause EKTOMORF durchaus gepflegt wird. Aber es wird eher mit Atmosphäre als mit einer Masse von Tönen und Breaks gearbeitet. Diese zum Teil recht ruhigen Parts stehen im direkten Gegensatz zu Groove-Aggressions-Keulen und klassischen Hüpf-Parts. Die Band schafft es aber dieses mal noch besser als bisher und um Längen besser als die Konkurrenz, diese Eckpfeiler zu einem organischen Gebilde zusammen fließen zu lassen. Die Platte wirkt wie aus einem Guss. Es gibt keine Ausfälle. Ein einziger Batzen Rhythmus, Aggression und Atmosphäre. Alles perfekt vereint.

So steht beispielsweise der sich ruhig und langsam aufbauende, Gänsehaut verbreitende und vor fantastischen Riffs strotzende Track United Nations direkt hinter dem geraden, simplen Brecher Fuck you all. Damit ist über das Konzept der Musik eigentlich auch schon alles gesagt. Trotz größtmöglicher Aggression und simpler Brutalität besitzen die Songs sehr viel Emotionalität. Musik als Sprache des Herzens und der Fäuste. Sozusagen zum einen der bebende Tanz des Stammes um das Feuer, und zum anderen die knisternde Ruhe der Flammen gegen den schwarzen Nachthimmel. Bevor es jetzt aber noch esoterisch wird, sei noch der sehr gute und nach vorn gehende Sound der Platte erwähnt, der die Total-Tief-Bass-Falle geschickt umschifft, und immer transparent und kraftvoll bleibt. Somit geht kein Ton der starken Songs verloren. Auch das haben die Ungarn der Konkurrenz voraus.

Die Könige des Tribal/Groove-Extrem-Metal kommen nicht mehr aus dem Dschungel, sondern aus der Puszta. Eine geile Platte!

Veröffentlichungstermin: 28.03.2005

Spielzeit: 43.09 Min.

Line-Up:
Zoltan Farkas – vocals, guitar

Tamas Schrottner – guitar

Csaba Farkas – bass

Jozsef Szakacs – drums

Produziert von Tue Madsen
Label: Nuclear Blast Records

Homepage: http//:www.ektomorf.com

Tracklist:
2.Show your Fist

3.Instinct

4.Burn

5.The holy noise

6.Fuck you all

7.United Nations

8.Land of Pain

9.I break you

10.You get what you give

11.Until the end

12.I will

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