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EKTOMORF: Vivid Black

Mit “Vivid Black” orientieren sich EKTOMORF wieder mehr am groovenden Nu Metal, verlangen selbigen aber ein paar Zugeständnisse ab. Düsterer und bedrückender haben wir die Ungarn bislang nicht erlebt.

Eigentlich hatten EKTOMORF mit „Reborn“ (2021) doch gerade erst den Reset-Knopf gedrückt. Warum „Vivid Black“ keine zwei Jahre später wieder alles auf den Kopf stellt, mag also zunächst verwundern. Ein klassischer Fall von Fanservice, möchte man zunächst meinen, geht der Auslöser doch auf das Oldschool-Set auf dem ROCKHARZ 2022 zurück, wo die überwältigende Resonanz Eindruck hinterließ. Den frisch liebgewonnenen Thrash tauschte Bandkopf Zoltàn Farkas somit gleich wieder aus, auch um den persönlichen Themen des Albums Rechnung zu tragen.

Von Depression, Trauer und Wut erzählt der Shouter, verpackt die dunklen Gedankengänge in ein modern produziertes Nu-Metal-Gewand, das diesmal sogar klagenden Klargesang als zusätzliches Stilmittel für sich entdeckt. Nicht süßlich, sondern verworren und leidend klingt Farkas‘ Stimme in diesen Augenblicken. KORN dürften den Sänger diesbezüglich ebenso inspiriert haben, wie es der Instrumentierung nach SLIPKNOT in „Die“ getan haben.

“Vivid Black” ist vielleicht sogar das düsterste Werk EKTOMORFs

Den simpel-mörderischen Groove der „Destroy“- (2004) und „Instinct“-Ära (2005) lassen EKTOMORF allerdings nicht ohne Zugeständnisse wiederaufleben. „Vivid Black“ wiegt schwer und bedrückend, ist vielleicht sogar das düsterste Werk in der umfassenden Diskografie der Ungarn – obgleich „Never Be The Same Again“ mit seinen MACHINE HEAD-Anleihen ganz gut in diese Ära passen würde.

Letztendlich steht und fällt hiermit auch „Vivid Black“ als Gesamtkonzept. Rohe und dabei doch eingängige Grooves finden wir in Form von „Fade Away“, „I Don’t Belong To You“ oder „You Belong There“ zuhauf. Ist das der Anspruch, können wir uns auch anno 2024 auf EKTOMORF verlassen. Sehnt es uns nach mehr – sei es einem Blick über den Tellerrand oder gar beständige musikalische Evolution -, klopfen wir hingegen an die falsche Tür. Ein wenig schade ist es zwar, dass die Formation den vielversprechenden Pfad des Vorgänger so schnell schon wieder abgebrochen hat, doch dafür wissen wir nun wieder mit Gewissheit, woran wir bei Zoltàn Farkas und seiner Truppe sind. Verbiegen lassen sich EKTOMORF nämlich selbst nach drei Dekaden im Geschäft zu keiner Zeit.

Veröffentlichungstermin: 08.12.2024

Spielzeit: 45:09

Line-Up

Zoltàn Farkas – Vocals, Gitarre
Szebasztián Simon – Gitarre
Csaba Zahorán – Bass
Dániel Szabó – Drums

Produziert von Tue Madsen

Label: AFM Records

Homepage: https://ektomorf.army/
Facebook: https://www.facebook.com/EKTOMORF.official

EKTOMORF “Vivid Black” Tracklist

  1. I’m Your Last Hope (The Rope Around Your Neck) (Video bei YouTube)
  2. Die
  3. Never Be the Same Again
  4. I Don’t Belong to You
  5. Fade Away
  6. You and Me
  7. Vivid Black
  8. The Best of Me
  9. You Belong There
  10. REM
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