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DIO: Magica

Unterm Strich bleiben vier sehr gute Songs auf einem Album, das mehr verspricht, als es hält. Vielleicht wäre etwas frisches Blut in Form eines neuen, am Songwriting beteiligten hungrigen zweiten Gitarristen besser gewesen, als Dio’s fortwährendes Festhalten an alten Seilschaften.

Fierce hat schon recht, in der Promoabteilung zu arbeiten muss echt spaßig sein. Dann kann man zum Beispiel versuchen, DIOs neue CD als sein wahrscheinlich bestes Album zu verkaufen und sich dann lachend ins Wochenende verabschieden. “Magica” ist vielleicht DIOs bestes Album, wenn man “Holy Diver”, “Sacred Heart”, “Last In Line”, “Intermission” und “Dream Evil” nicht kennt. Sicher ist Werbung eben Werbung, aber mit so plumper, offensichtlicher Verarschung der Konsumenten werden Spitfire (oder wer immer diesen Schwachsinn verbrochen hat) sich mit Sicherheit keine Freunde machen.

Wird doch mit dem Einreihen von “Magica” in eine Linie mit einer Götterscheibe wie “Holy Diver” die Latte für den neuen Output in unerreichbare Höhen gelegt. Zurück zum Album: Seine zwei Vorgänger übertrifft der Rundling schon alleine durch das Mitwirken von Craig Goldy. Mit ihm steht endlich wieder ein Gitarrist im Line-Up, der dazu in der Lage ist, fließende Leads und Soli zu schreiben und auch zu spielen. Vorbei die Zeiten, in denen uns dieser kleine hässliche Mexikaner mit seinem Stakkato-Geriffe in den Ohren lag.

“Magica” verspricht mehr, als es hält

Die Produktion ist ebenfalls sehr gelungen und Ronnie James Dios Gesangsleistung über jeden Zweifel erhaben. Das Problem ist nur: Wo hat der kleine Mann den METAL versteckt? Fast über die gesamte Laufzeit hält man sich in einem eng begrenzten Mid-Tempo-Rahmen auf, ohne den Streitrössern endlich richtig die Sporen zu geben.

So bleiben unterm Strich vier sehr gute Songs (“Eriel”, “Fever Dreams”, “Challis” und “Feed My Head”) auf einem Album, das mehr verspricht, als es hält. Vielleicht wäre etwas frisches Blut in Form eines neuen, am Songwriting beteiligten hungrigen zweiten Gitarristen besser gewesen als Dios fortwährendes Festhalten an alten Seilschaften. In meinen Augen vergeudet der Mann seit Jahren seine riesigen Möglichkeiten. Ein befriedigendes bis gutes Album ist zu wenig für jemanden, der sich ein zweites “Holy Diver” aus dem Ärmel schütteln könnte.

Besetzung:

Ronnie James Dio – v
Craig Goldy – g
Jimmy Bain – b
Simon Wright – dr

DIO “Magica” Tracklist:

1. Discovery
2. Magica Theme
3. Lord Of The Last Day
4. Fever Dreams
5. Turn To Stone
6. Feed My Head
7. Eriel
8. Challis
9. As Long As It’s Not About Love
10. Losing My Insanity
11. Otherworld
12. Magica Reprise
13. Lord Of The Last Day Reprise
14. Magica Story (Dio liest 18 Minuten lang die Story dieses relativ wirren Konzepts)

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