DEVILDRIVER: Devildriver

Ein Leben nach NuMetal ist möglich… und sehr lohnenswert.

Wow, das ist ein echter Befreiungsschlag, den der ehemalige COAL CHAMBER Fronter DEZ FAFARA uns mit seiner neuen Band DEVILDRIVER serviert. Hasserfüllter, brutaler, simpler Metal zwischen Death-Thrash, einfachem Geknüppel im Stile von MINISTRY´s Psalm 69 und einfach nur Hass in Tönen. Es wird definitiv nicht gelacht auf dieser Platte. Irgendwie erinnert das ganze an PHILLIP BOA´s Projekt VOODOOCULT Mitte der Neunziger, auch das war eine eher simple, auf kompromissloser, aber extrem effektiver Rhythmik (damals von Dave Lombardo grandios eingespielt) basierende Platte, von jemandem, der eher nicht für klassische Hass-Musik bekannt war. Und daher kam der fast schon naive Umgang mit musikalischen Standards und Klischees. Bei DEVILDRIVER ist es ähnlich und gerade das macht den Reiz der Platte aus. Herz- und halserfrischend wird hier einfach mal gespielt, ohne den intellektuellen Überbau mitdenken zu müssen, den manche Bands mittlerweile brauchen, um sich abzugrenzen. DEZ will sich offenbar nicht abgrenzen, er will dazu gehören. Und von mir aus kann er das. Sehr gerne.

Neben wenigen Reminiszenzen an seine Nu-Metal Vergangenheit (Ein Chorus-durchseuchtes Gitarren-Lick hier und etwas Stop & Go da) sind die Songs sehr straight und absolut metallisch. Wer, wie DEZ aus keiner klassischen Metal-Szene kommt, kann sich nicht in ihren Klischees verfangen, und so benutzt er alle Klischees, die es im zeitgemäßen Metal gibt, ohne sich zu verfangen. Von Elchtod bis Industrial ist hier wirklich alles zu finden, und trotzdem klingt diese Platte wie aus einem Guss. Alles was irgendwie hasserfüllt und aggressiv ist, wird sich zu eigen gemacht und gnadenlos benutzt. Viel Double-Bass, das ganz große Riff, extreme Heavyness (PANTERA lässt grüßen) und dazu richtig schön abgrunzen, kreischen und ins Mikro kotzen. Hier war jemand wirklich mies drauf und wollte, dass das auch jeder weiss. Und genau deswegen ist diese Platte auch so gut. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber dafür rollt es mit voller Geschwindigkeit gegen die Betonwand. Immer und immer wieder. Herrlich! Musiker, die super-tight spielen können, eine trockene und deswegen starke Produktion und einfach nur Metal.

Wenn eine Platte den Titel „St. Anger“ verdient hätte, dann diese. Wer den Soundtrack für etwas Hass in seinem Leben braucht, ist hier richtig.

Anspieltipp: Alles!

Kinkerlitzchen, Spielkram und etwas Musik gibt es wie immer unter www.roadrunnerrecords.com.

Spielzeit: 41.18 min. Min.

Line-Up:
Dez Fafara – Vocals

Johhny B. – Drums

Jeff – Guit.

Evan – Guit.

John – Bass

Produziert von Ross Hagarth
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.devildriver.com

Tracklist:
1.Nothing´s wrong

2.I could care less

3.Die (and die now)

4.I dreamed I died

5.Cry for me Sky

6.The Mountain

7.Knee deep

8.What does it take (to be a man)

9.Swinging the dead

10.Revelation Machine

11.Meet the Wretched

12.Devil´s Son

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner