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DERANGED: Rated X (Re-Release)

Lust auf nostalgisches Bauchkribbeln, aus der Zeit, in der sich ein paar Schweden als Amis verkleidet verbissen durchs Unterholz kloppen?

Lange Zeit war das kultige Debüt-Album der amerikanischen Schweden DERANGED vergriffen, bis sich nun ihr Label Listenable Records entschloss, es wieder zu veröffentlichen. Als zusätzlichen Kaufanreiz wurden die ebenfalls schon ewig vergriffenen Mini CDs Sulpture of the Dead (1994) und Architects of Perversions (1993) mit draufgepackt. Alles in ein neues Artwork gesteckt – fertig ist ein Geschenk an die Fans der Band.

Auch schon auf diesem, mittlerweile sieben Jahre altem Album, war brutaler Death Metal amerikanischer Prägung die Vision des Quartetts. Obwohl mir Deranged bisher nicht sonderlich viel gaben, gefällt mir dieses Album irgendwie gut. Beim Hören bekommt man des öfteren Bauchkribbeln, wie beim ersten mal Tomb of the Mutilated von CANNIBAL CORPSE hören, etwa. Der Nostalgiebonus tut sein übriges. Toll ist, dass die Songs kurweilig sind. Selbst die langen Songs (Clim) Axe und der Evergreen Sixteen and Dead gehen ruckzuck vorbei und machen richtig Spaß.

Natürlich dürfen die Film-Sequenzen nicht fehlen, die manchmal unfreiwillig komisch das ganze Gemetzel aufheitern. Dazu gesellen sich tiefes Gegrunze, technische Riffs und gelegentlich ein Solo. Die gefakten Blast Beats verderben mir allerdings ein klein wenig die Freude an Rated X. Wenn gemächlich dahingeknüppelt wird ist alles im grünen Bereich, aber sobald die richtig schnellen Parts einsetzen, spielt Rikard Wermen nur auf der Snare und setzt bei Breaks ein paar Bass Drum-Schläge dazwischen. Dann doch lieber weniger schnell, aber nicht gekünstelt.

Die Tracks I´m the Love Undertaker oder das legendäre ROLLING STONES-Cover Paint It Black und viele weitere verursachen dieses nostalgisches Kribbeln im Bauch und besitzen daher unglaublichen Charme. Das gleiche gilt für das folgende 1994er Output Sculpture of the Dead, zu dem Rated X den logischen Nachfolger bildet.

Einzig die Architects of Perversions EP (1993) ist nicht so wahnsinnig prickelnd, ist um einiges roher, mit viel Harmonizer und glänzt mit fast schon langweiligen Schraddel-Riffs. Der Sound ist ebenfalls etwas dünn und höhenlastig, die Gitarren zerschneiden einem fast schon den Gehörgang. Hits sind auch nicht so richtig drauf (außer vielleicht dem trashig-lustigem Stairway to Hell), aber trotzdem ist es interessant, wie sich DERANGED zu dieser Zeit anhörten.

Wie bereits erwähnt ist es den Fans der Band zu empfehlen sich diese Scheiben zu kaufen, zumal es sich absolut um keinen Rip Off handelt. Allerdings ist es nur eine sinnvolle Investition, sofern sie die hiermit enthaltenen Veröffentlichungen noch nicht ihr Eigen nennen können. Allen DERANGED-Einsteigern sei eher das letzte Album Deranged ans Herz gelegt, das um einiges ausgereifter und ernstzunehmender ist.

P.S. Ein kleiner Fehler hat sich in der Tracklist auf dem Backcover der CD eingeschlichen, Song Nummer neun, „Sixteen and Dead“, wurde vergessen abzudrucken.

Spielzeit: 72:46 Min.

Line-Up:
Dan Bengsston – bass

Per Gyllenback – vocals

Johan Axelsson – guitars

Rikard Wermen – drums

Jean-Paul Asenov – bass auf Architects of Perversion

Label: Listenable Records

Homepage: http://start.at/your.death

Email: brutalmotherfuck@gamma.telenordia.se

Tracklist:
Rated X:

1. Black Semen Vengeance

2. Killing Spree

3. (Clim) Axe

4. Narcissistic Sleighride

5. Unleash my Hunger

6. Razor Tongue

7. I´m the Love Undertaker

8. …as a Wolf

9. Sixteen and Dead

10. Paint it Black

Sculpture of the Dead:

11. Infernal Vaginal Bleeding

12. The Bowels of my Dismay

13. Majestic

14. Sculpture of the Dead

Architects of Perversions:

15. Architects of Perversion

16. Coagulated Seminal Fluids

17. Stairway to Hell

18. Hammer Cottered Rectum

19. Rigid Anatomy Art

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