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DEPRESSION / MESRINE: Split [LP]

Split-LP der Grindcore-Untergründler DEPRESSION mit MESRINE: Grooviger Grindcore, der Spaß macht, aber stellenweise mit Eintönigkeit zu kämpfen hat tritt an gegen rumpeligen Grindcore, den ähnliche Probleme plagen. Trotzdem: Cool!

Auf der vorliegenden Split-LP geben sich die beiden Grind-Formationen DEPRESSION und MESRINE die Ehre und versammeln eine gute Ladung rauen Grindcore auf dem Vinyl-Release.

DEPRESSION geben im Folgenden ihre Grind-Interpretation zum Besten, betitelt mit Die Toten Tage kommen. Nach einem deutschsprachigen Intro kommen die drei Deutschen auch sofort zur Sache. Ihr Grindcore fällt sehr groovig aus, den Anfang macht das flotte Human Prey, gefolgt von der schweren Walze Maggot Eater. Was ein Einstand! Cooler Underground-Grind mit Rock-Attitüde und abgrundtiefen Grunz-Vocals. Für den Gesang sind alle drei Bandmitglieder zuständig, im Textblatt ist sogar durch die Schrift hervorgehoben, wer gerade singt, grunzt, gurgelt, schreit oder was auch immer. DEPRESSION legen weiter Holz auf und fahren das TURBONEGRO-Cover Hate The Kids auf. Auch eine Interpretation des MESRINE-Songs Behram findet sich auf der Seite des Trios.

DEPRESSION können mit ihrem simplen, treibendem Grindcore überzeugen. Teilweise deutsche Texte mit makaberen Inhalten verstecken sich hinter den endbrutalen Growls, und nur die Screams von Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger Kai Sattelkau muten stellenweise etwas seltsam an. Ansonsten Underground vom Feinsten, kein Bisschen massenkompatibel und für den Mainstream somit völlig uninteressant. Und obwohl sich nach einiger Zeit die Eintönigkeit etwas bemerkbar macht, finde ich doch, dass es einfach gesagt werden muss: Cool!

Die Seite von MESRINE nennt sich …Sooner Or Later und wartet mit 12 Songs auf, die sich im ähnlichen Territorium wie DEPRESSION ansiedeln. Dabei gehen die Kanadier aber rumpeliger und rauer zu Werke, was leider auch durch die schlechtere Produktion begünstigt wird. Im Schlagzeuggeprügel, das viel furioser als bei DEPRESSION ausfällt, geht einiges unter und der schwammig-dumpfe Gitarrensound geht größtenteils nicht in Ordnung. Dabei sind die Songs gar nicht mal schlecht, das raue, heftige Uncle Jimmy, das folgende treibende Robert Pickton oder das stampfende Bud Petterson sind coole Songs, die keinen Originalitätspreis gewinnen werden, können oder sollen, sondern einfach nur gemütlich zu scheppern haben. Auch bei MESRINE gibt es tiefe Growls, aber bei den vier Jungs aus Québec-City geht’s etwas variabler zu: Growls und Screams halten sich die Waage und wechseln sich ständig ab, was eine gute Abwechslung garantiert. Auch ein DEPRESSION-Cover, nämlich der Song The Mangler ist mit an Bord und Lyrics gibt es sowieso keine, da machen MESRINE mit dem Credit Lyrics by no one gar keinen Hehl draus.

Underground-Reinkultur also auf dieser LP, alle Freunde gepflegter Produktionen sollten sich vorgewarnt fühlen und alle Underground-Maniacs werden die beiden Bands (oder wenigstens mit DEPRESSION) sowieso kennen. Aber wer weiß, vielleicht findet ja der ein oder andere Neuling Gefallen am rauen Untergrund. Diese Split wäre jedenfalls kein übler Einstieg, wenn sie auch mit einigen Schwächen zu kämpfen hat.

Veröffentlichungstermin: 2004

Line-Up:
Kai Sattelkau – Drums, Guitars, Bass & Screams

Marc Miekeley – Growls (live: Bass, Growls)

Ron Sanders – Guttural Grunts
Label: Power It Up Records

Homepage: http://www.depression-grind.de

Tracklist:
Side A:

DEPRESSION: Die Toten Tage kommen

01. The grim Rise of… (Intro) 2. Human Prey

03. Maggot Eater

04. Hate the Kids (TURBONEGRO-Cover)

05. Depression vs. the Devil

06. Berham (MESRINE-Cover)

07. Leichenduft

08. I spit in your Grave (Torture Fuck)

09. Dare the Pain

10. Just a Piece of Flesh

11. A Farewell

12. …the reborn Brutality (Outro)

Side B:

MESRINE: …Sooner Or Later

13. Uncle Jimmy

14. Robert Pickton

15. Bud Peterson

16. Malvo

17. The Mangler (DEPRESSION-Cover)

18. Le restaurateur George Tannous

19. Rénald Coté

20. Jack

21. Steve Racine

22. Gino Camacho

23. Charles Bishop

24. Saddam

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