DELUGE GRANDER: August In The Urals [Eigenproduktion]

Ziemlich losgelöster, größtenteils instrumental gehaltener Prog, der tief in den 70s verwurzelt ist!

Was haben DELUGE GRANDER mit CANDLEMASS zu tun? Schaut mal nach links! Richtig, ihr Debütalbum August In The Urals wartet exakt mit dem gleichen Cover auf wie seinerzeit Ancient Dreams! Das wären dann aber auch schon alle Parallelen gewesen, Doomer können ihren Pulsschlag also wieder normal auf 60 bpm laufen lassen!

DELUGE GRANDER kommen aus Baltimore und bezeichnen ihre Musik ganz simpel als Progressive Rock, trotzdem haben sie meiner Meinung nach mit Bands, die normalerweise in diese Gattung gedrängt werden, kaum etwas zu tun. Ich versuche mich mal wieder an einer Stilbeschreibung: Die Wurzeln der Band dürften ganz klar in den Siebzigern liegen, sowohl was den Sound als auch die Ausrichtung und die Strukturen angeht, klingt hier nämlich alles erdig und von üblichen Schemata ziemlich losgelöst, ja teilweise fast schon spacig, jammig und mit diversen Jazz-Einsprengseln versehen, wie sie in etwa auch bei den früheren KING CRIMSON oder CARAVAN Verwendung fanden – nix für zwischendurch also!

Bereits der knapp 27-minütige Opener Inaugural Bash weiß aber vom Fleck weg zu begeistern, baut sich langsam auf, glänzt durch viele Wendungen und interessante Harmonien und während man noch am Grübeln ist, ob DELUGE GRANDER eine reine Instrumentalband ist, ertönen nach schlappen 18 Minuten die ersten Chöre im Hintergrund und erinnern von der Atmosphäre an diverse alte italienische Horrorsoundtracks, äußerst gelungen! Danach ist vocaltechnisch Schluß mit lustig und auch wenn die restlichen Stücke immer wieder (teilweise gewöhnungsbedürftige) Gesangspassagen enthalten, würde ich die Vocals nicht als wichtiges Stilmittel auf August In The Urals titulieren wollen, vielmehr wird die eigentliche Stimmung fast ausschließlich durch die richtiggehend einwebenden und fast schon schwirrenden Instrumentalpassagen erzeugt.

Natürlich haben wir es auch hier mal wieder mit einer Band zu tun, die keine massentaugliche Musik macht und sicherlich nur in kleineren Kreisen Gehör finden wird, trotzdem empfinde ich das Dargebotene zu keinem Zeitpunkt als stressig oder nervig, denn obwohl DELUGE GRANDER sicherlich keine Hits produzieren und sich einzelne Fragmente nur sehr langsam im Ohr festsetzen, wirken die Stücke, die übrigens alle Überlänge vorweisen, sehr natürlich aufgebaut und immer schön dahinfließend.
Wer grundsätzlich mit den bereits erwähnten Bands was anfangen kann, oder auf GOBLIN, ANEKDOTEN oder (mit Abstrichen) ÄNGLAGÅRD steht, sollte durchaus auch bereit für DELUGE GRANDER sein.
Hörbeispiele findet man wie üblich auf der Webseite der Band, bestellen kann man August In The Urals bei just for kicks.

Veröffentlichungstermin: 04.10.2006

Spielzeit: 71:03 Min.

Line-Up:
Dan Britton – keys, guitars, vocals
Dave Berggren – guitars
Brett d´Anon – bass
Patrick Gaffney – drums
Frank d´Anon – lots of other instruments and instrument provision

Produziert von Band
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.delugegrander.com

Email: Danbritton111@hotmail.com

Tracklist:
01. Inaugural Bash
02. August In The Urals
03. Abandoned Mansion Afternoon
04. A Squirrel
05. The Solitude Of Miranda

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