DELUGE GRANDER: The Form Of The Good

Zweites und erneut überzeugendes Album der Progger, lediglich der Sound lässt etwas zu wünschen übrig.

DELUGE GRANDER sind gut zweieinhalb Jahre nach dem Debüt August In The Urals zurück und legen mit The Form Of The Good erneut ein exzellentes Album vor. Etwas entspannter und sphärischer ist man geworden, zumindest erweckst der GENESIS meets ENNIO MORRICONE-ähnliche Opener Before The Common Era diesen dann doch etwas falschen Eindruck. Die erneut überlangen Stücke danach bewegen sich einmal mehr im ruhigen 70s ProgRock bis hin zu experimentelleren, an KING CRIMSON angelehnten Klänge und einigen jazzigen Harmonien. Bis auf wenige Chorpassagen wurde komplett auf Gesang verzichtet und das ist auch gut so, zumal gerade die bereits auf August In The Urals schon spärlich eingesetzten Vocals noch am ehesten als Schwachpunkt angesehen werden konnten.
Das knapp viertelstündige, schön hektisch wirkende The Tree Factory ist ein erster Höhepunkt, bietet viel Abwechslung, einige SOFT MACHINE-Parallelen und aufgrund der vielen Gastbeiträge (u.a. gibt es auf dem kompletten Album immer mal wieder eine Oboe, Trompeten, Flöten und Klarinetten zu hören) kommt absolut keine Langeweile auf.
Einzig der muffige Sound trübt den Gesamteindruck etwas, gerade was Bass und Drums angeht könnte das schon noch etwas fetter klingen, die eigentliche Performance lässt nämlich absolut nichts zu wünschen übrig.
Höhepunkt nummero zwei ist dann wohl das knapp 20-minütige Aggrandizement, welches fast schon klassisch beginnt, und sowohl was Düsternis und Besetzung angeht etwas an UNIVERS ZERO erinnert. Schwer, getragen und für ungeübte Hörer nicht immer so ganz leicht verdaulich geht es hier zur Sache, ein bisschen Geduld ist da schon Voraussetzung. Wer sich durch die ersten Minuten durchgekämpft hat wird aber in jedem Fall belohnt und bekommt klasse Arrangements und spannende Läufe am Stück um die Ohren gehauen. Leider trübt auch hier der Sound etwas das Vergnügen und obwohl man nicht wirklich von einer schlechten Produktion reden kann, wirkt der Mix einfach etwas unhomogen, was bei so vielen Instrumenten und sicherlich keinem riesengroßen Budget aber natürlich auch irgendwo verständlich ist.
Das eher ruhige Titelstück weiß zunächst mit schauerlich schönen, soundtrackartigen Klangtupfern zu überzeugen, wie man sie auch ohne Probleme in einem alten Dario Argento-Klassiker hätte unterbringen können, um danach dann mit fast schon fröhlichen Melodien das Album zu beschließen.
Selbstverständlich sollte man musikalisch schon etwas offen sein, um DELUGE GRANDER in vollen Zügen genießen zu können, bei der beschriebenen Mucke sollte das ja aber sowieso jedem klar sein. Für mich persönlich nochmal ein klarer Schritt nach vorne und für Genre-Fans in jedem Fall ein interessanter Tipp!

Veröffentlichungstermin: 15.04.2009

Spielzeit: 53:59 Min.

Line-Up:
Dave Berggren – guitars
Brett D´Anon – bass
Dan Britton – keys
Patrick Gaffney – drums

Guests:
Nathan Bontrager – cello
Frank D´Anon – chorus, wood block
Brian Falkowski – clarinet, flute , saxophone
Heather MacArthur – violin
Jose Luis Oviedo – trumpet
N. Aaron Pancost – trombone
Kelli Short – oboe
Kezia Terraciano – art
Megan Wheatley – vocals
Label: Emkog Records

Homepage: http://www.delugegrander.com

MySpace: http://www.myspace.com/delugegrander

Tracklist:
01. Before The Common Era
02. The Tree Factory
03. Common Era Caveman
04. Aggrandizement
05. The Form Of The Good

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