Die zweite Demo-CD der Thüringer Death Metal-Band DEFLORATION trägt den Klischee-triefenden Namen „Misanthropic Instinct“ und kommt mit fünf Tracks daher. Mit fünf Hammer-Tracks muss man dazu sagen, denn was die vier hier abliefern ist wirklich klasse Arbeit. Brutaler Death Metal ist das Fundament, Groove Parts werden geschickt eingebaut und in Midtempo gehaltene Walz-Riffs vervollständigen das Bild. „Xtreme Blowjob“ beginnt zum Beispiel mit einem fetten Riff, das etwas an den NAPALM DEATH-Groove errinnert und mutiert zum immer schneller werdenden Blast-Monster, immer wieder aufgelockert von langsameren Abschnitten. Ein perfekter Opener. Es folgt das Titelstück „Misanthropic Instinct“ und geht gleich voll auf die Fresse, schnelle Blastbeats treiben das Teil voran und offenbaren eine Strophe, die vom kraftvollen Doublebass wie eine Walze vorangetrieben wird.
Die restlichen drei Lieder benutzen das gleiche Erfolgsrezept und sind mindestens genauso stark, wie die ersten beiden. Zum Death Metal-Grundton gesellen sich hier still und heimlich einige Hardcore-Einflüsse dazu und passen exzellent zu der Musik.
Bleibt noch zu sagen, dass der einzige Schwachpunkt, den unser Captain beim Erkunden des ersten Demos „Defloration“ gefunden hat, mittlerweile kein Thema mehr ist. Sänger Alexander, dessen Stimme ihm nicht hart genug war ist nämlich längst über Bord und der neue Mann hinter dem Mikro ist niemand anders als Gitarrist Uwe. Und der erledigt diesen Job erstklassig und grunzt und schreit sich durch die Songs, wie ein ganz Großer, statt so vor sich hin zu grummeln, wie sein Vorgänger.
Und überhaupt wirken DEFLORATION ganz groß. Die Mischung aus Härte und Groove, aus Geschwindigkeit und catchy Riffs erinnert manchmal an SKINLESS und ist wunderbar gelungen. Aufgenommen haben die Jungs das Teil im „Rape of Harmonies“ Studio mit Patrick W. Engel und auch diese Seite der CD kann sich mächtig hören lassen, denn die Produktion ist klar und fett und untermauert die Lieder äußerst passend.
Also macht euch auf der Homepage der Band schlau und bestellt die Demo für läppische 5 Euro, die sich auf jeden Fall lohnen werden.
Mich jedenfalls würde es wundern, wenn man von dieser Band nichts mehr hören würde, denn DEFLORATION brauchen sich nicht hinter einschlägig bekannten Bands zu verstecken, im Gegenteil, von dieser Demo können sich einige aus der ersten Liga gefälligst mal eine dicke Scheibe abschneiden. Weiter so!
Veröffentlichungstermin: 16.02.2004
Spielzeit: 16:06 Min.
Line-Up:
Bertram – Guitar
Försti – Drums
Uwe – Vocals
Repper – Bass
Produziert von Patrick W. Engel
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.defloration-deathmetal.de.vu
Email: foersti666@web.de
Tracklist:
1. Xtreme Blowjob
2. Misanthropic Instinct
3. Humanity vs. Paranoia
4. Nostradamus
5. Personal Vendetta