Als wahre Stehaufmännchen zeigen sich die Wuppertaler CONTRADICTION und läuten dieses Jahr ihr 16-jähriges Bandjubiläum ein. Nach dem ersten Longplayer Rules Of Peace (1993) veröffentlichte die Formation 1996 über Rough Trade Records die CD All We Hate. Danach bekamen CONTRADICTION Probleme mit ihrem Label und versanken, bis auf die Veröffentlichung der Mini-CD Good Company (1998) und dem selbst produzierten Longplayer Contraminated (2001) in der Versenkung. Im Jahre 2003 wollte es die Band nochmals wissen und läutete quasi den zweiten Frühling ein. Das Resultat liegt uns nun mit The Voice Of Hatred vor und zuerst muss ich mal das Label etwas rügen, das CONTRADICTION unter dem Banner Thrashcore bewirbt. CONTRADICTION haben mit Metalcore soviel am Hut wie Fierce mit Fußballkenntnissen.
Die Wuppertaler Formation präsentiert auf The Voice Of Hatred eine geniale Thrash Metal-Scheibe, die zwischen old school und modern pendelt. Schon der Opener Break The Oath prügelt mir erfrischend mit Uptemposalven in die Fresse. Gespickt mit melodisch angehauchten Riffs variiert das Quartett gekonnt im Tempo und bettet so manche Grooveparts in den Sound ein. Die Vocals von Oliver Lux, der nicht nur optisch als kleiner Bruder von Gary Meskill (PRO-PAIN) durchgeht, sind auf dem gesamten Album aggressiv und angepisst. Jedoch überrascht er öfters mal durch cleane Einsprengsel, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Auch der Titeltrack The Voice Of Hatred lässt dem Thrash-Fan keine Luft zum Atmen und der einprägsame Refrain schwirrt dauerhaft in den Gehirnwindungen. Etwas melancholischer startet Arguments im Midtempo und wütet im weiteren Verlauf in gemäßigten Geschwindigkeitsgefilden mit knackigen Grooves und erkennt wiederum einen verzweifelten Unterton im Chorus. Eine Rhythmuswalze, die abwechslungsreich ist und absoluter Headbangerstoff darstellt, bekommen wir mit Falling Down vorgesetzt. Nach der gnadenlosen Thrash-Abrissbirne Hate Patrol treten CONTRADICTION beim nachfolgenden Crimes ordentlich auf die Bremse und legen teilweise schon fast doomige Klänge an den Tag. Ein interessantes Stück, wie auch die restlichen fünf Kompositionen, die jedes Thrasher-Herz höher schlagen lassen sollten. Vor allem weil die Wuppertaler wissen, wie man den Hörer bei der Stange hält. Hier wird nicht nur stupide nach vorne gebolzt, sondern zahlreiche Variationen in die Songs integriert.
Das Resultat ist, dass sich The Voice Of Hatred nicht tot hört, sondern es immer wieder mächtig Laune macht den sehr gut produzierten Silberling in den Player zu schieben und die Air-Guitar auszupacken. CONTRADICTION sind ein Hoffnungsträger im deutschen Thrash Metal-Metier und zeigt uns wieder, dass Thrash noch lange nicht tot ist! Thrash or be thrashed!!!
Veröffentlichungstermin: 02.05.2005
Spielzeit: 46:16 Min.
Line-Up:
Oliver Lux – vocals, guitars
Oliver Kämper – guitars
Karsten Heyn – bass
Tim Obernyer – drums
Produziert von Joachim Kopka
Label: Armageddon Music
Hompage: http://www.contradiction.de
Tracklist:
Break The Oath
The Voice Of Hatred
Arguments
Falling Down
Hate Patrol
Crimes
Nation Of Fear
Horizon
Privacy
Engines Of Greed
Future