COMEBACK KID: Heavy Steps

Auf “Heavy Steps” liefern COMEBACK KID exakt das, was erwartet wird: melodischer Hardcore, auf den Punkt gebracht und ohne sich zu verbiegen.

Genug geschwafelt, jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht. Im 20. Jahr ihres Bestehens brauchen COMEBACK KID sicherlich keine Einführung mehr und falls doch, halten sie es kurz und schmerzlos: 32 Minuten lang setzt es melodischen und modern interpretierten, aber in seinen Wurzeln dann doch klassischen Hardcore: catchy, aber mit Kante. Auf Krawall gebürstet, aber mit Schaumstoffkissen um den Baseballschläger gewickelt.

In der Folge geht „Heavy Steps“ auf Anhieb runter wie Öl. Der Titeltrack zum Auftakt scheint wie für den Pit gemacht, lässt sich im Refrain aber mindestens genauso gut Mitgröhlen. Dieser Balanceakt ist gleichzeitig das große Kunststück des Quintetts: COMEBACK KID werfen den Köder in Form melodischer Gitarrenarbeit und ein paar geschickt eingestreuter Singalongs aus („Standstill“, „Menacing Weight“), nur um uns umgehend den Kopf zu rasieren, sobald wir einmal angebissen haben.

COMEBACK KID bringen den melodischen Hardcore auf den Punkt, ohne sich zu verbiegen

Das peitschende „Face The Fire“ tritt etwa die Flucht nach vorne an, indem es im Refrain etwas Punk-Attitüde einstreut, schlägt dann jedoch mit dem Breakdown ein paar unerwartete Haken. Dass „Heavy Steps“ in seiner Gesamtheit trotz dieses charakteristischen Kontrasts recht geradlinig wirken kann, ist aufgrund der knackigen Spieldauer kein Nachteil. Stilistische Experimente, wie sie etwa EVERY TIME I DIE in aller Regelmäßigkeit wagen, sind deshalb nicht nötig: COMEBACK KID bringen den melodischen Hardcore auf den Punkt, ohne sich zu verbiegen.

Weil Sänger Andrew Neufeld darüber hinaus die Stimmungsschwankungen des Materials durch seine variablen Screams angemessen zu untermalen weiß, kommt die Band auch dann nicht ins Straucheln, wenn sie in „Dead On The Fence“ das Tempo reduziert und im Midtempo mit Thrash-Einsprengseln experimentiert. Der brettharte Breakdown räumt etwaige Missverständnisse anschließend schnell wieder aus der Welt, was im Folgenden durch einen räudigen Abriss à la „True To Form“ nur bestätigt wird.

Auf “Heavy Steps” liefern COMEBACK KID das, was erwartet wird

Die Essenz COMEBACK KIDs finden wir somit in jedem der elf Songs nur zur Genüge. Kein Wunder, schließlich bleiben die US-Amerikaner auch auf dem siebten Album ihren Prinzipien treu und geben der Anhängerschaft das, was sie seit nunmehr zwei Dekaden zu schätzen gelernt hat – nur eben etwas moderner verpackt. Wir sagten ja eingangs, dass es bei den fünf Musikern keiner Einführung mehr bedürfe: COMEBACK KID liefern, was erwartet wird. Alles andere ist dann nurmehr Geschwafel.

Veröffentlichungstermin: 21.01.2022

Spielzeit: 39:36

Line-Up

Andrew Neufeld – Vocals
Jeremy Hiebert – Gitarre, Backing Vocals
Stu Ross – Gitarre, Vocals
Chase Brenneman – Bass, Backing Vocals
Loren Legare – Drums

Produziert von John Paul Peters und Will Putney (Mix)

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.comeback-kid.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Comeback.Kid

COMEBACK KID “Heavy Steps” Tracklist

01. Heavy Steps (Video bei YouTube)
02. No Easy Way Out (Video bei YouTube)
03. Face The Fire (Video bei YouTube)
04. Crossed ft. Joe Duplantier (Video bei YouTube)
05. Everything Relates ft. JJ
06. Dead On The Fence
07. Shadow of Doubt
08. True To Form
09. Inbetween
10. Standstill
11. Menacing Weight

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