CODE: Nouveau Gloaming

Die Figur auf dem kargen Cover sieht nicht besonders glücklich aus, ihre verstörte Miene wirkt wie ein Omen für die kommenden Klänge.

Die Figur auf dem kargen Cover sieht nicht besonders glücklich aus, ihre verstörte Miene wirkt wie ein Omen für die kommenden Klänge. Auch die Krakelschrift auf Primarschulniveau erstaunt. Der Bandname schließlich scheint aus einem Programmierungshandbuch entsprungen und macht den Eindruck, als sei er stilschubladenophob. Doch wer steckt hinter CODE, welche nach der 2002-Promo Neurotransmissions – Amplified Thought Chemistry mit Nouveau Gloaming ihr Debüt veröffentlichen?

Die mysteriöse, englisch-norwegische Formation wurde 2002 aus Mitgliedern von Bands wie VOID, DØDHEIMSGARD (DHG), VED BUENS ENDE und ULVER ins dunkle Leben gerufen. Nouveau Gloaming bietet in gepflegtem Produktionsgewand demzufolge auch kein stumpfes 08/15-Black Metal Geknüppel, denn CODE ziehen es vor, den Hörer in ihre kalte, finstere Welt zu entführen. Hier regieren die Gitarren sowohl in der Geschwindigkeitsstufe Doom (etwa in A cloud-formed teardrop asylum), als auch in flotteren Gefilden (Tyburn) und verbreiten permanent Angst und Dissonanz. Dazu gesellt sich bedrohliches, heiseres Kreischen, welches zeitweise auch mit cleanen Passagen ergänzt wird – fröhlich heroisches Tralala existiert in der bizarr-kranken Welt von CODE zu keiner Zeit, wie beispielsweise Brass days beweist.

So erinnert die von CODE erschaffene Atmosphäre vielmehr an Bands wie ULVER, VED BUENS ENDE oder DØDHEIMSGARD, denn man weidet sowohl den old schooligen, groovenden Black Metal (The cotton optic) als auch fragil verstörende Klanglandschaften genüsslich aus. Dank melodiöser Basslines kommt in Midtempo-Passagen auch der Gedanke an SHINING auf und in einer dunklen Ecke namens Aeon in cinders lauern zudem heimtückische Parallelen zu SATYRICON.

Fazit: Nouveau Gloaming ist ein verstörendes Acht-Song-Menü für Dissonanz-Gourmets und sollte nicht nur von neugierigen Anhängern der oben genannten Truppen mal angetestet werden.

Veröffentlichungstermin: 16.05.2005

Spielzeit: 54:00 Min.

Line-Up:
Kvohst (VOID, DØDHEIMSGARD): Vocals

Vicotnik/Viper (VED BUENS ENDE): Bass, Gitarre

Aiwarikiar (Ex-ULVER): Drums

Label: Spikefarm

Homepage: http:// www.codeblackmetal.com

Email: onecodeone@hotmail.com

Tracklist:
1. The cotton optic

2. Brass dogs

3. An enigma in brine

4. A cloud formed teardrop asylum

5. Aeon in cinders

6. Tyburn

7. Radium

8. Ghost formula

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