CLOVEN HOOF: Eye of the sun

Die neuem CLOVEN HOOF liegen genauso neben gängigen Schubladen wie damals, und wissen damit genauso zu begeistern. Modern, zeitlos, positiv traditionell, "Eye of the sun" ist von allem etwas und überzeugt damit auf allen Ebenen.

Auch heute, nach 22 Jahren, kann ich immer noch nicht sagen, was das selbstbetitelte CLOVEN HOOF-Debüt so besonders machte. Wo andere NWOBHM-Bands mehr oder weniger anspruchsvoll mit Power auf die Nackenwirbel der Headbanger zielten, waren CLOVEN HOOF irgendwie total anders, freakig, schrullig, kauzig und machten den Zugang zu ihren Songs nicht so leicht. Dazu noch ein Image, bei dem die Band die Elemente Feuer, Wasser, Himmel und Erde verkörperte, das war schon recht skurril. Vielleicht ist es ja gerade dieses Anderssein, das die LP auch heute noch immer mal wieder auf dem Plattenspieler landet. Auch die nachfolgenden Platten standen dem nicht viel nach, eine Band mit verdientem Kultstatus. Da macht sich dann natürlich Panik breit, wenn diese Herren nach 17 Jahren noch mal vom Sofa hochkommen um eine neue Platte aufzunehmen. Wo so was dann oft endet… na ja, Beispiele gibt´s da ja genügend…

Aber es geht auch anders! Letztendlich finden wir mit Basser Lee Payne nur noch ein Original CLOVEN HOOF-Mitglied. So macht man dann auch nicht den Fehler, verkrampft an alte Tage anzuknüpfen, sondern orientiert sich erstaunlich frisch mit reichlich Power nach vorn. Die größte Parallele zur Vergangenheit ist die totale Abwechslung in den Songs, die dann doch noch mal an die letzte Scheibe A sultan´s ransom von ´89 denken lässt.
Das Riff von Kiss of evil zum Beispiel klauen sie von ACCEPTs Princes of the dawn oder wahlweise beim eigenen Jackyll and Hyde vom A sultan´s ransom-Album, packen dazu eine aggressive New-Metal-Bridge mit wütenden Shouts, einen hochmelodischen AOR-tauglichen Refrain und schieben noch einen ALICE COOPER-Part hinterher. Klasse auch das schwerfällige Eye of the zombie mit BLACK SABBATH– oder auch SOUNDGARDEN-Stimmung und wieder einem hardrockigen Refrain. Der Opener Inquisitor dagegen hätte gut als besserer Track auf JUDAS PRIESTs Jugolator oder Demolition stehen können mit starkem eingeschobenem Doom-Part. Oder der Titeltrack, der mit MÖTLEY CRÜE-Groove daher kommt und dann einfach mal schrubbend abtrasht und in einem LED ZEPPELIN-Ende ausläuft. So eine bunte CD hab ich schon lange nicht mehr gehört, klasse!

Die Erfahrung und der Background von Payne und die Einflüsse seiner jüngeren Kollegen fließen zu einem absolut unvorhersehbaren und total stimmigen Gesamtsound zusammen. Egal ob Power-Riffs, hoch eingängige Melodien, frecher moderner Metal, die gute alte NWOBHM-Schule oder auch mal eine Portion Glam-Rock, es passt! Dem aktuellen Part entsprechend (bei der Abwechslung innerhalb der Songs kann man kaum auf bestimmte Tracks verweisen) singt Matt Moreton immer passend, hat eine gute Stimme, die Band zockt locker und unbeschwert durch die Songs und lässt keine Wünsche offen. Der Sound ist zeitgemäß fett, klingt trotzdem natürlich und nicht überproduziert.

Lasst Euch nicht von dem alten Namen abschrecken, das hier ist kein altbackener Neustart alter Säcke! Die neuem CLOVEN HOOF liegen genauso neben gängigen Schubladen wie damals, und wissen damit genauso zu begeistern. Modern, zeitlos, positiv traditionell, Eye of the sun ist von allem etwas und überzeugt damit auf allen Ebenen. Für Fans wirklich guten Hard´n´Heavy-Sounds absolut empfehlenswert! Die entsprechenden Festivals sollten wissen, was zu tun ist.

Veröffentlichungstermin: 23.06.2006

Spielzeit: 50:37 Min.

Line-Up:
Matt Moreton – Vocals
Andy Shortland – Guitars
Lee Payne – Bass
Orlin Radinsky – Drums

Produziert von Tom Galley
Label: Escape Music

Homepage: http://www.cloven-hoof.co.uk

Email: info@cloven-hoof.co.uk

Tracklist:
1. Inquisitor
2. Eye of the sun
3. Cyberworld
4. Kiss of evil
5. Eye of the zombie
6. Absolute power
7. Whore of Babylon
8. Golgotha
9. King for a day
10. Angels in hell

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