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BONFIRE: Free

„Free“ ist eine Scheibe, bei der die Meinungen der Fans sicherlich geteilt sein dürften.

BONFIRE gehören ohne Zweifel zu den älteren Hasen der deutschen Hardrock-Szene, erschien das Debüt „Don’t Touch The Light“ doch bereits im Jahre 1986. Siebzehn Jahre nach dieser Scheibe sind BONFIRE immer noch dabei und zählt man die beiden Alben des BONFIRE-Vorläufers CACUMEN („Cacumen“, 1981 bzw. „Black Widow“, 1983) mit, machen Claus Lessmann (Leadvocals) und Hans Ziller (Guitar) schon seit über zwanzig Jahren gemeinsame Sache (auch wenn Letztgenannter von 1992 bis 1996 eine BONFIRE-Auszeit nahm bzw. nehmen musste). Die Ingolstädter tourten u.a. mit ZZ TOP und JUDAS PRIEST und verkauften z.B. von „Fire Works“ (1987) über 210.000 Einheiten. Eine Zahl, von der die Band (die momentan als „Four Piece“ agiert, da Keyboarder Chris Lausmann die Band nach zwölf Jahren verließ) heute sicherlich meilenweit entfernt ist, was aber weniger an der Qualität der Band und ihrer Alben, als am veränderten Musikgeschmack liegen dürfte. „Free“, das neunte reguläre Studioalbum enthält zehn Songs (48:05 Min.), die nicht nur vom Duo Lessmann/Ziller produziert, sondern zum Großteil auch im Alleingang komponiert wurden. Ferner ist „Free“ eine Scheibe, bei der die Meinungen der Fans sicherlich auseinander gehen dürften. Klar, die Scheibe ist schon deshalb „typisch BONFIRE“, weil die Herrn Lessmann und Ziller maßgeblig an ihrer Fertigstellung beteiligt waren und Stücke wie ”September On My Mind”, I Would Do Anything 4 U, What About Love, Preachers And Whores, Love CCA (mit schönem BEATLES-Zitat), „Give a Little“ oder die Akustik-Ballade “Friends” am Ende des Albums sich nicht großartig vom dem unterscheiden, was die Band bei den Fans bzw. den Dauerhörern „Fire Works“ oder „Point Blank“ beliebt gemacht hat. Sie ist aber auch untypisch, was nicht nur an der sehr guten (aber auch sehr trockenen) Produktion, sondern auch an den modernen Stilmitteln liegt, die in das Songwriting eingeflossen sind. So klingt der Opener „On and On“ zwar nach/wie BONFIRE, aber auch deutlich grungig und in das ansonsten sehr BON JOVI-lastige „Rock’n’Roll Star (Born To Rock)“ wurden Rap-ähnliche Gesangsparts eingebaut. Aber keine Angst, BONFIRE machen jetzt keinen auf Nu Metal, Hip Hop oder Black Metal. Nein, sie sind nur ein paar wirklich kleine Schlenker von ihrem bisherigen Weg abgewichen, was in diesem Fall aber nicht schlecht ist, da der Stil dadurch nicht ge- oder verändert wurde. Etwas schade finde ich allerdings, dass der recht gute Titelsong der Tell Me What You Know- Vorab-Single nicht mit auf das Album gepackt wurde. Platz wäre doch gewesen! Ein BONFIRE-Album, das etwas mehr Zeit als sonst braucht, um dem Hörer zu gefallen, das aber seine Klasse zeigt, wenn man ihm diese Zeit zur Entfaltung gibt.

Spielzeit: 48:05 Min.

Line-Up:
Claus Lessmann – Voclas

Hans Ziller – Guitars

Jürgen Wiehler – Drums

Uwe Köhler – Bass

Produziert von Claus Lessmann & Hans Ziller
Label: BMG Ariola

Homepage: http://www.bonfire.de

Email: lz-records@bonfire.de

Tracklist:
On And On

I Would Do Anything 4 U

What About Love?

Rock´N´Roll Star (Born To Rock)

Free

Preachers & Whores

Love Can Conquer All

Give A Little Love

September On My Mind

Friends

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