Nu-Metal-Riffs, gerapptes Shouting, Gothic-Gezirpe, Prog-Frickeleien, Drumloops, „The bloodred sword of mighty metal in evil’s embrace“-Gejohle, klirrende Black-Metal-Raserei… all das hat natürlich auf „Honour – Valour – Pride“ genauso wenig verloren wie auf allen vorherigen Alben von BOLT THROWER. Trends und Forderungen nach Weiterentwicklung sitzen sie einfach Helmut-Kohl-like aus oder walzen sie – in punkto Massivität ebenfalls unserem Bundeshelmut nicht ganz unähnlich – schlichtweg platt mit ihren über die Jahre so liebgewonnenen tonnenschweren Death-Metal-Riffs.
Und nachdem Ex-BENEDICTION-Grabesstimme Dave Ingram nun auch noch die Fronten zu den Bolzenwerfern gewechselt hat, wird man auf „Honour – Valour – Pride“ mit einer absolut schlagkräftigen Truppe konfrontiert. Die Weiterentwicklung tendiert gen Null, das Album hätte auch direkt nach „Warmaster“ rauskommen können. Einzig „Inside The Wire“ und „7th Offensive“ fallen da ein wenig aus dem Rahmen mit fast schon groovig zu nennenden Grundriffs, andererseits klingt das auch wieder nicht so viel anders als „Cenotaph“ und Co. Konservativ wie eh und je ballern sich BOLT THROWER im altbewährten Midtempo durch die neun Tracks. Wer sie schon immer dafür liebte, wird auch vom neuen Album nicht enttäuscht werden, wer hingegen – überzogen formuliert – das gleiche Album nur einmal braucht und bereits eins der Engländer sein eigen nennt, wird kaum Kaufargumente für „Honour – Valour – Pride“ finden.
Bei BOLT THROWER weiß man, was man hat
Faszinierend ist diese Beständigkeit und Beharrlichkeit der Band aber dennoch. Und wenn man genauer hinhört, werden sogar ein paar weitere Verfeinerungen im Bereich der eher im Hintergrund stehenden Melodien hörbar. Bislang meines Wissens in der Form ebenfalls noch nicht dagewesen im Hause BOLT THROWER: ein düster-melodisches Eingangssolo wie bei „7th Offensive“. Und so gewinnt das Album dann doch noch ein eigenes Gesicht, wobei die Familienähnlichkeit zu seinen Geschwistern von „Realm Of Chaos“ bis „Mercenary“ dennoch nicht zu leugnen ist. Aber etwas anderes erwartet ja auch keiner von BOLT THROWER… die Briten wissen, was sie am besten können, und richten sich danach mit der Standfestigkeit eines Felsen in der Brandung. Da weiß man, was man hat.
Spielzeit: 45:37 Min.
Line-Up:
Dave Ingram – Gesang
Barry Thomson – Gitarre
Gavin Ward – Gitarre
Jo Bench – Bass
Martin Kearns – Schlagzeug
Label: Metal Blade
BOLT THROWER „Honour – Valour – Pride“ Tracklist
- Contact Wait Out
- Inside The Wire
- Honour
- Suspect Hostile
- 7th Offensive
- Valour
- K-Machine
- A Hollow Truce
- Pride