BLOODBOUND: Tabula Rasa

Man hat amtliche Kracher am Start, die zum besten gehören, was der internationale Power Metal in diesem Jahrtausend bislang zu bieten hatte. Hier wurden die Gitarrenlinien solange geschliffen, bis sie glitzern, und der Gesang von Urban Breed ist einfach nur grandios.

Nach dem durchwachsenen Zweitling Book Of The Dead schien die musikalische Zukunft von BLOODBOUND ungewiss. Sicherlich würden die Schweden dem Metal treu bleiben. Aber die Gefahr war groß, endgültig ins langweilige Mittelmaß abzurutschen. Das dritte Album musste neue Akzente setzen. Und das tut es! Heavier und düsterer agiert die zum Sextett angewachsene Gruppe. Nur noch sporadisch wird aufs Gaspedal gedrückt. Die meiste Zeit über konzentrieren sich die Gitarren aufs Riffing. Damit die Sache nicht zu eintönig wird, wurden die Stücke mit den typischen Melodiebögen verziert. Die Rückkehr von Meistersänger Urban Breed dürften Fans des Debüts sicherlich begrüßen. BLOODBOUND wirken reifer denn je, was nicht zuletzt an der tadellosen Produktion liegt, die die perfekte Balance aus Druck und Klarheit gefunden hat. Zudem wirken die Songstrukturen weniger konstruiert als früher.

Mit den Stücken Dominion 5, Tabula Rasa und besonders Take One hat die Band amtliche Kracher am Start, die zum besten gehören, was der internationale Power Metal in diesem Jahrtausend bislang zu bieten hatte. Hier wurden die Gitarrenlinien solange geschliffen, bis sie glitzern, und der Gesang ist einfach nur grandios. Die eingestreuten AOR-Andeutungen bei einigen Refrains stellen einen angenehmen Kontrast zu den fetten Gitarren dar, die hier und da mit Thrash-Elementen liebäugeln. Das Endergebnis ist jedenfalls eine runde Sache, auch wenn dem Songwriting in der zweiten Hälfte ein wenig die Ideen ausgehen. Tabula Rasa ist in dieser Hinsicht nicht das Album, mit dem die Band völlige Absolution erlangt. Für eine exzellente Bewertung im direkten Vergleich mit der Konkurrenz reicht es aber allemal. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die Variabilität der Gitarren, die sich nicht mit simplem Rumgeschrubbe begnügen, sondern bemüht sind, unterschiedliche Facetten der Heaviness auszuloten. Der Gesang hat bei diesem Fundament leichtes Spiel und kann sich bestens entfalten.

Veröffentlichungstermin: 24.04.2009

Spielzeit: 40:54 Min.

Line-Up:
Urban Breed: Gesang
Tomas Olsson: Gitarre
Henrik Olsson: Gitarre
Fredrik Bergh: Keyboard
Johan Sohlberg: Bass
Pelle Akerlund: Schlagzeug

Produziert von BLOODBOUND
Label: Blistering Records / Edel

Homepage: http://www.bloodbound.se

MySpace: http://www.myspace.com/bloodboundonline

Tracklist:
1. Sweet Dreams Of Madness
2. Dominion 5
3. Take One
4. Tabula Rasa
5. Night Touches You
6. Tabula Rasa Pt. II (Nothing At All)
7. Plague Doctor
8. Master Of My Dreams
9. Twisted Kind Of Fate
10. All Rights Reserved

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