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BARONS BALL: Changes

Rotzig-rockiger Start, leider dann ab der Mitte des Albums zunehmende Langeweile

Ich musste anfangs tatsächlich zwei Mal gucken um zu glauben, dass dieses Trio aus hiesigen Landen stammt, so dermaßen undeutsch wie die Mucke klingt. Da gibt es gleich zu Beginn sommerlich-schwitzig und rotzig-rockig einen auf die Mütze und dabei erinnern mich BARONS BALL vom den simplen Songaufbau und den prägnanten Hooklines beim Opener “Back Door Man” irgendwie an eine metallischere Version von ROSE TATTOO, wobei BARONS BALL auf ihrem zweiten Album noch eine ganze Spur hittiger zur Sache gehen. Hätten die klasse gespielten Klampfen noch ein bisschen mehr Druck und einen krachigeren Sound, würde “Changes” allerdings noch deutlich mehr Spaß machen. Auch Sänger Dan könnte noch etwas mehr Angry Anderson-mäßigen Dreck in den Stimmbändern vertragen und er klingt mir so einfach etwas zu zahm, dafür hat er aber ein feines Gespür für tolle, eingängige, aber niemals zu platte Melodien. Eigentlich ist es ziemlich egal wo man reinklickt, bei den ersten vier Tracks gibt es eine konstante Ohrwurmrefrain-Garantie.

Leider ändert sich das dann ab der arg schmalzigen Ballade “One By One”, die den ersten Ausfall und einen plötzlichen Absacker in der Mitte des Albums bedeutet. Die weiblichen Gastvocals mögen ganz nett sein, aber im Refrain klingt Dan Levon dann doch arg schief, das lässt den starken CD-Beginn dann schlicht auf Grund laufen. Gleich danach mit “She´s So Vain” dann nochmals eine Ballade nachzuschieben, halte ich auch für keine gute Idee, zumal “Changes” so den roten Faden verliert. “Rising Higher” nimmt dann wieder Fahrt auf, danach: Uuuups – schon wieder eine! Jungs, was habt ihr euch dabei gedacht? Schade, dass das Pulver da so mir nichts dir nichts verschossen wird, zumal das Niveau der wirklich starken ersten vier Songs dann leider zu keinem Zeitpunkt mehr erreicht werden kann. Mit “Only Place I Call Home” servieren BARONS BALL tatsächlich noch die Ballade nummero vier, der abschließende Titelsong macht die Hand dann voll und auch der Gesang verliert immer mehr an Power – da ging wohl einfach die Puste aus.

Die ersten vier Songs + evtl. eine Ballade und richtig fett produziert – das hätte eine Knaller-EP abgegeben! So muss ich leider sagen, dass das anfangs hohe songwriterische Niveau parallel zum Härtegrad stetig sinkt und “Changes” gegen Ende langweilt, insgesamt weder Fisch noch Fleisch ist. Man hat das Gefühl, die Band kann sich noch nicht so richtig entscheiden, auf welchen Zug sie aufspringen will. Nehmt den, der in Richtung “Back Door Man”, “You Don´t Belong To Me”, It´s Worth The Fight” und “New Born Day” fährt und ihr habt mich als Freund!

Veröffentlichungstermin: 2011

Spielzeit: 47:28 Min.

Line-Up:

Dan Levon – vocals, guitar
Matt Stevens – guitar
Dennis Festing – bass

Produziert von Gary Nagy
Label: STF-Records

Homepage: http://www.baronsball.de

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/rockbarone

Tracklist:

01. Back Door Man
02. You Don´t Belong To Me
03. It´s Worth The Fight
04. New Born Day
05. One By One
06. She´s So Vain
07. Rising Higher
08. Fall To Pieces
09. Take Me Down
10. Only Place I Call Home
11. Changes

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