BARONS BALL: Push

Mit "Push" legen BARONS BALL ihren Erstling vor, und nach der informellen Einführung durch das Begleitschreiben könnte man meinen, die Combo kann sich sofort und ohne Umwege an der Spitze der Mainstream Rock-Szene festsetzen. Anfangs kommt der Vierer schwer aus den Startlöchern, danach nehmen die Niedersachsen aber doch noch ordentlich Fahrt auf…

Mit Push legen BARONS BALL aus Niedersachsen ihren Erstling vor, und nach der informellen Einführung durch das Begleitschreiben könnte man meinen, die Combo kann sich sofort und ohne Umwege an der Spitze der Mainstream Rock-Szene festsetzen – derartige Versprechungen ist man eigentlich nur von Politikern gewohnt. Egal, wir werden das natürlich kritisch und vorurteilslos unter die Lupe nehmen.

Beeinflusst durch Größen wie NICKELBACK, BON JOVI, AC/DC oder GUNS N` ROSES gingen die Niedersachsen ihren musikalischen Weg, der mit der Veröffentlichung ihres Debüts einen ersten Höhepunkt erreicht hat. Zunächst stellte sich aber die Frage, wo hier Einflüsse von AC/DC oder GUNS N` ROSES zu hören sind. Die ersten vier Nummern des Albums bieten eher verhaltenen, unspektakulären Melodic-Rock, der den Kompositionen von Chad Kroeger und Co. durchaus ähnelt, sich aber – mit Ausnahme von Rising higher – kaum im Ohr festsetzen kann. Hier kamen schon sehr große Zweifel bezüglich des Begleitschreibens auf, aber dann folgte, was ich nicht für möglich hielt. Als auf dem Display der Stereoanlage die Nummer 05 aufleuchtete, begann das Album von neuem. Aber nein, es handelt sich um keine Fehlpressung – in einem Mal schienen BARONS BALL ihre Handbremse zu lösen, sich etwas zuzutrauen und einfach frecher und frischer zu agieren. Das ordentlich ankurbelnde Cold sweat (übrigens kein THIN LIZZY-Cover) ist also der Startschuss für den zweiten Abschnitt von Push und hier finden sich dann doch zahlreiche Momente, die auch AC/DC, insbesondere aber die BACKYARD BABIES und deren Konsorten in Erinnerung rufen. Konkret sind das die schmissigen, dreckigen Rocker Do you wanna run, You make a fool out of me und Gasoline. Unter diese frechen Rock `n` Roll-Attacken haben sich allerdings auch eine bizarre, aber gut vorgetragene, von Volkslied-Elementen geprägte Nummer geschlichen (Bizarre) sowie mit This is god for me eine semi-akustische, seichte Halbballade, die schon irgendwie an die GOO GOO DOLLS, LIFEHOUSE oder MATCHBOX 20 erinnert.

Fazit: Nachdem in der ersten Viertelstunde doch schon etwas Langeweile aufkam, haben BARONS BALL bereits vor dem Halbzeitpfiff doch noch die Kurve gekriegt. Die Jungs können es ordentlich krachen lassen und können letztlich, wie der Rauschmeißer This is god for me beweist, auch einprägsame gefühlvolle Melodien aus ihren Instrumenten herauszaubern. Auch wenn es zur Mainstream Rock-Spitze natürlich noch ein weiter Weg ist und das Begleitschreiben dezent über das Ziel hinausschießt, muss man den Niedersachsen zweifellos Potenzial attestieren. Wobei, bei How you remind me habe ich mich damals auch gefragt, was diesen Song so erfolgreich macht. Egal, der Erfolg ist NICKELBACK vergönnt. BARONS BALL kann man nur dazu ermuntern, beim nächsten mal von Beginn an mit diesem Selbstbewusstsein und mit dieser frechen Ausstrahlung ans Werk zu gehen, dann kann zweifellos noch die ein oder andere Stufe zur Spitze gut gemacht werden, auch wenn diese Treppe dann nicht in Richtung Mainstream Rock sondern in Richtung Hard/Rotz Rock führen würde.

Veröffentlichungstermin: 06.11.2009

Spielzeit: 47:18 Min.

Line-Up:
Gesang, Gitarre: Snake Levon
Gitarre: Matthew Stevens
Bass: Ricco Hurley
Schlagzeug: Dave Hurley

Produziert von Gary Nagy
Label: STF Records

Homepage: http://www.baronsball.de

MySpace: http://www.myspace.com/rockbarone

Tracklist:
1.When push comes to shove
2.Give me all your love
3.Rising higher
4.Fall to pieces
5.Cold sweat
6.Do you wanna run
7.Give me a sign
8.Bizarre
9.You make a fool out of me
10.Gasoline
11.Put on mine
12.This is god for me

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