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ALL PIGS MUST DIE: God Is War

Pessimist? Dann greif zu.

Schlechte Laune hält uns wach, und wer schläft sammelt nicht etwa Energie für ein Wachsam sein, sondern übersieht alles, was um ihn herum passiert – so einfach ist das. Wer also angefixt mit kochendem Blut durchs Leben zieht, riskiert es, früh an Herzinfarkt zu sterben und irgendwann von der Fahrbahn abzukommen, aber wenigstens bei Bewusstsein, mit offenen Augen. Schlecht gelaunt ziehen ALL PIGS MUST DIE, bei denen CONVERGE-Schlagzeuger Ben Koller und THE HOPE CONSPIRACY-Sänger Kevin Baker in Lohn und Brot stehen, durch die Welt, und diese Wut springt in sekundenschnelle auf den Hörer über. ALL PIGS MUST DIE missfallen höchstens mit ihrem Namen in zweierlei Hinsicht, denn eine DEATH IN JUNE-Referenz ist nicht gerade stilvoll, außerdem habe ich es nicht gerne, wenn wundervolle Tiere wie Schweine als Metapher für den Abfall der Menschheit gelten. Aber seien wir nicht zu streng zu einer Band, von der wir wissen, dass ihr Herz am richtigen Fleck schlägt.

God Is War, das Debütalbum des Vierers aus Boston, vermöbelt auf altmodische Art und Weise den Konsumenten, zieht zwischen CELTIC FROST, DISCHARGE und ENTOMBED in die Schlacht, ist heavy as fuck und kann sich neben der diesjährigen Genre-Großtat Darker Handcraft durchaus sehen lassen. Auch hier ist, eben wie bei TRAP THEM und auch THE SECRET allgegenwärtig, dass die Band tief im Hardcore verwurzelt ist, aber die Metaleinflüsse überwiegen. Dabei kommt ein hochenergetischer Cocktail heraus, der nicht nur tonnenschwer alles umwalzt, sondern auch Vollgas geben kann. In zweiunddreißig Minuten donnern ALL PIGS MUST DIE mal ungestüm mit schönsten D-Beats und Blast Beats angenehm stumpf drauf los, wie in Death Dealer, Pulverization, Sacrosanct und Extinction Is Ours, was mit langsamen Moshsongs wie dem Titelstück und dem achtminütigen Sadistic Vindicator ausgiebig ergänzt wird.

Zwischen Hardcore, Thrash und old-school Death Metal sorgen ALL PIGS MUST DIE, die von einer sagenhaft sauberen Rhythmuswand angeführt werden, für Vollbedienung. Obwohl es nicht wirklich viele Details auf God Is War zu entdecken gibt, sorgen sich ALL PIGS MUST DIE um Abwechslung, was sich mehr als nur bezahlt macht. Das fängt bei den Grooves an und geht bei den treffsicheren Riffs weiter, die allesamt sofort im Ohr hängen bleiben und abartig saftig aus den Boxen drücken. Durch das bittere Gebrüll, das ein wenig an AGORAPHOBIC NOSEBLEED erinnert, wirken ALL PIGS MUST DIE unfassbar wütend und sorgen dafür, dass ja niemand einzuschlafen droht. Kurt Ballou verleiht der Band die passend dreckige, massive Produktion, die alles zermalmt, und Florian Bertmer schlägt mit seinem morbiden gezeichneten Artwork einen Bogen zwischen den frühen Neunzigern und der Jetztzeit. ALL PIGS MUST DIE ist also ein rundum gelungenes, bitterböses Debütalbum geglückt, dass Freunde von BLACK BREATH, NAILS, THE SECRET und TRAP THEM, sowie Pessimisten ganz allgemein auf jeden Fall im Plattenschrank stehen haben sollten.

Veröffentlichungstermin: 16. Dezember 2011

Spielzeit: 32:31 Min.

Line-Up:
Kevin Baker
Ben Koller
Adam Wentworth
Matt Woods

Produziert von ALL PIGS MUST DIE und Kurt Ballou
Label: Southern Lord Recordings

Homepage: http://www.godiswar.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/apmdband

Tracklist:
1. Death Dealer
2. Pulverization
3. Sacrosanct
4. God Is War
5. The Blessed Void
6. Third World Genocide
7. Extinction Is Ours
8. Sadistic Vindicator

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