Für Liebhaber filigraner Songstrukturen ist DRECKSAU wenig geeignet. Das Trio geht reichlich rabiat vor. Im Prinzip kann man Winter in die Brachial-Metal-Core-Schublade zusammen mit Bands wie CROWBAR oder auch TOTENMOND stecken – somit ist schon mal die grobe Marschrichtung umrissen.
Tonnenschweres Riffing wird immer wieder unterbrochen durch groovigere Zwischenparts, zusammengehalten werden die Songs vom rohen Gesang Nobbe Scherers, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Songs brüllt. Eine gewissen Monotonie ist den Songs nicht abzusprechen, doch gerade dieses sture Beharren auf schleppenden Gitarren erzeugt eine konstante Bedrohlichkeit, die nach und nach den Hörer in den Bann zieht – vorausgesetzt, er lässt sich auf die massiven Songs ein. Winter ist beiliebe kein Spaß-Album, im Gegenteil: langsam und unerbittlich zieht die Musik den Hörer in einen Strudel düsteren Hasses. Die Intensität von CARNIVORE wird allerdings nicht annähernd erreicht, doch das wird wohl auch nicht das Ziel von DRECKSAU sein, dazu sind die sechs Tracks (davon ein Instrumental) von Songwriting her einfach zu eintönig.
Winter war als Promo gedacht, wird nun aber doch in der limitierten Anzahl von 300 Stück unters Volk gebracht – wer auf kompromisslose, rohe Musik steht und oben genannten Bands etwas abgewinnen kann, kann beruhigt zugreifen.
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Tracklist:
Paranoia Population
Break The Ice
Sät nur den Wind
Innuendo (Judge You)
General Slocum
Epilogue (Outro)
Besetzung:
Nobbe M. Scherer: Gitarre, Vocals
Michael Seitz: Bass
Rob Reeber: Schlagzeug
Spielzeit: 22:26
Hompage: http://www.drecksau.net