DREAMCATCHER [Filmkritik]

Kennt wer eine halbwegs gelungene Verfilmung eines Stephen King-Romans? Okay, "Carrie – Tochter des Satans" vor ein paar Jahren war ganz nett. Mit "Dreamcatcher" kommt jetzt die Verfilmung von Kings 2001er-Shocker "Duddits" auf die Leinwand …

Ist ja nichts Neues, dass Romanverfilmungen von US-Fließbandautor Stephen King nur selten etwas taugen. Doch auch der Meister selbst scheint seinen Zenit längst überschritten zu haben, reproduziert er in seinen jüngeren Werken doch nur mehr das eigene vor Jahren entwickelte Erfolgsrezept. So auch in seinem 2001er-Shocker „Duddits“.

Jeden November ziehen sich die vier Freunde Pete, Henry, Jonesy und Biber für ein Wochenende in eine entlegene Berghütte zurück. Dummerweise hat sich diesmal eine gefräßige Abordnung außerirdischer Monsterwürmer das selbe Ferienparadies ausgesucht und dezimiert munter die eingeschneite Bevölkerung. Für die Army indes ist die Invasion nicht ungewöhnliches: Morgan Freeman als faschistischer Anführer einer Anti-Alien-Eliteeinheit lässt die Gegend abriegeln und gibt das Feuer frei – doch dank übersinnlicher Fähigkeiten, die ein merkwürdiger Junge namens Duddits den Freunden in Jugendtagen verliehen hat, ist der blaue Planet noch nicht verloren…

Hand auf´s Herz: Geschichten wie diese sind ein wichtiger Grund, warum Tankstellen auch nach 22 Uhr noch Bier verkaufen müssen. Regisseur Lawrence Kasdan ist dicht dran am charakteristisch-detailverliebten King-Stil – das Problem ist, dass es dem wirren Genremix an trashigem Charme fehlt. Wären die Schauspieler noch schlechter und den Machern auf der Zielgeraden die beknackten Ideen nicht völlig ausgegangen – man hätte hier richtig Spaß haben können. So ist „Dreamcatcher“ ein herzhaft überdrehter Riesenschmarrn mit Überlänge geworden: Routiniert aufgebaut, brillant fotografiert (Kamera: John Seale, „Der englische Patient“!) und mit hohem Ekelfaktor direkt auf die Magengegend zielend. Mahlzeit!

Ein Tipp noch: Wer hier ins Kino geht, sollte rechtzeitig einlaufen. Als Vorfilm läuft der sehenswerte „The Final Flight Of The Osiris” – ein neunminütiger, brillant-animierter Vorgeschmack auf den demnächst anlaufenden zweiten Teil von „Matrix“!

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