HAUS DER 1.000 LEICHEN [Filmkritik]

Der liebe Onkel Otis hat keine gute Laune. Ein Streifenpolizist steht vor seiner Scheune und hat etwas entdeckt. Otis schreitet auf den Polizisten zu, die Pistole erhoben. Der Polizist geht in die Knie, den Revolver an der Stirn, die Kamera wechselt in die Vogelperspektive. Da stehen sie nun, ewige Sekunden lang, bis der Schuss ertönt und das Opfer zu Boden fällt.

Der liebe Onkel Otis (Bill Mosely), leichenblass, mit langen zerzausten weißen Haare, die unter einem Cowboyhut versteckt sind hat keine gute Laune. Ein Streifenpolizist steht vor seiner Scheune und hat etwas entdeckt. Otis schreitet auf den Polizisten zu, die Pistole erhoben. Der Polizist geht in die Knie, den Revolver an der Stirn, die Kamera wechselt in die Vogelperspektive. Da stehen sie nun, ewige Sekunden lang, bis der Schuss ertönt und das Opfer zu Boden fällt.

ROB ZOMBIE war bis zu dem Zeitpunkt, da er verkündete einen Film zu drehen nicht viel mehr als ein Durchschnittsfreak und wenn ich ehrlich bin: Ich belächelte sein Vorhaben einen Horrorfilm zu drehen. Seit letztem Donnerstag läuft sein bereits 2001 fertig gestellter Film Haus der 1.000 Leichen auch in den deutschen Kinos.

Es war ein langer Weg für den Film. Denn bis sich eine Produktionsfirma bereit erklärte seinen Schocker zu veröffentlichen, dauerte es satte zwei Jahre. Zu extrem sei der Film, doch gerade diese Extremität ist auch der Grund des Erfolges. So spielte der grausam-schräge Film bislang 13 Millionen US-Dollar ein.

Was bei der seichten Geschichte zunächst verwundert: Zwei junge Pärchen fahren an Halloween 1977 durch die amerikanische Pampa und schreiben ein Buch über verrückte Attraktionen an allen möglichen Highwayausfahrten. Dabei geraten sie an den verrückten Clown Captain Spaulding (Sid Haig), der mit seinem Horrorkabinett die Aufmerksamkeit der Teenager auf den lokalen Helden Doctor Satan, einem kranken Massenmörder und Chirurgen, richtet. Sie begeben sich auf die Suche nach dem Ort, wo besagter Doktor auf einen Baum geknüpft wurde und danach verschwand. Auf der Fahrt dorthin geraten sie an die junge, attraktive Baby (Sheri Moon, im echten Leben Rob Zombies Ehefrau), welche die Jugendlichen nach einer Reifenpanne in ihr Haus voller kranker Freaks lockt, die eine schlechtgelaunte Mischung aus der Familie von The Texas Chainsaw Massacre und Rocky Horror Picture Show darstellen und den beiden Pärchen die restlichen Stunden ihres Lebens zur grausamen Hölle machen.

Was danach geschieht müsst ihr euch selbst anschauen und ich denke, Fans kranker Filme werden das wohl nicht bereuen, denn Handwerklich ist der Film mehr als gut gemacht. Die Akteure überzeugen, vor allem Bill Mosely als faszinierender Anführer Onkel Otis nimmt mit seiner Darstellung des Onkel Otis den Zuschauer gefangen. Die Musik von Rob Zombie himself sehr stimmig, oftmals auch sehr paradox (gerade in der Scheunenszene), die Schnitte sind verstörend, gerade die immer wieder eingestreuten Zwischensequenzen sind und machen äußerst krank. Die Kameraführung von Tom Richmond – mit Nightmare on the 13th Floor schön horrofilmrerprobt – und das Make-Up von Wayne Toth (Pulp Fiction) sind groß und trotz der schwachen Story, ist Haus der 1.000 Leichen absoluter Pflichtstoff für die Fangemeinde.

Was allerdings noch gewaltig negativ ins Gewicht fällt, ist die deutsche Synchronisation, daher ist die englische Originalversion zu empfehlen.

Run, Rabbit!

Ca. 88 Minuten

Buch und Regie: Rob Zombie

Produzent: Andy Gould

Darsteller: Sid Haig, Bill Mosely, Sheri Moon, Karen Black u.a.

www.houseof1000corpses.com

Vertrieb: Lions Gate Films

FSK: ab 18 Jahre

Kinostart: 29. Januar 2004

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