DON HARRIS PSYCHO COP: Folge 3 – Das schwarze Amulett [Hörspiel]

Leichte, überraschend brauchbare Mystery-Thriller-Kost aus dem Hause Jason Dark.

Und schon wieder ist eine neue Hörspielserie auf dem Markt. Das Vorhaben DON HARRIS PSYCHO COP stand zunächst allerdings unter keinem guten Stern. Denn die ersten beiden Folgen dieser Serie wurden schon vor anderthalb Jahren auf die Menschheit losgelassen, damals noch über ein anderes Label, das DON HARRIS PSYCHO COP keine Zukunft gewährte. Bis diese beiden Hörspiele wiederveröffentlicht werden, wird noch etwas Zeit vergehen, aber das sei bereits erwähnt, in die Handlung von Das schwarze Amulett findest du trotzdem leicht hinein.

Diese Hörspielserie stand auch aus rein subjektiven Gründen unter einem schlechten Stern. Weil sie von einem gewissen Herrn Jason Dark ersonnen wurde, dem Groschenheftchenmogul, der auch für GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR verantwortlich ist. Aber gleich mal eine Entwarnung: Das schwarze Amulett ist besser, als man meinen könnte. Auch trotz des dämlichen Serientitels sind die Abenteuer von Don Harris gar nicht mal schlecht. Erstens wegen der handwerklichen Qualitäten, zweitens natürlich wegen der sehr gute Sprecher, mit Douglas Welbat als Erzähler gibt es eine schön dunkle, rauchige Stimme zwischen Matthias Fuchs, dem verstorbenen Erzähler von DIE DREI ??? und Jürgen Kluckert von GABRIEL BURNS. Auch die anderen Sprecher Frank Glaubrecht als Mac Silver Sterling, Dietmar Wunder als Don Harris, Claudia Urbschat-Mingues als Elektra und Björn Schalla als Pablo machen eine gute Figur.

Außerdem ist positiv, dass auf derbe Zoten, die nicht zünden, verzichtet wird, ganz im Gegensatz zu JACK SLAUGHTER. Zwar ist der britische Geheimagent mit den übersinnlichen Fähigkeiten wegen einiger sehr prolliger Sprücher schon eine Art James Bond für Arme, aber ansonsten wird Humor nicht zu groß geschrieben, was eher spannende, übersinnliche Thrillerkost der leichten Art bedeutet. Weil die Story ist natürlich alles außer komplex, eine Art geradlinige Version von GABRIEL BURNS und CAINE, also ideal, um es mal beim Abspülen oder Bügeln zu hören. Aber nicht dass du glaubst, ich würde mich groß im Haushalt betätigen, so was gehört sich nicht für einen, der sich Machos wie DON HARRIS PSYCHO COP anhört.

In Folge Nummer drei will dieser Psycho Cop nämlich seinen Träumen auf den Grund gehen, logischerweise, indem er die beiden Hauptcharaktere dieser Träume, also ihn selbst und seinen ehemaligen Lehrmeister Mac Silver Sterling durch eine supergeheime Internetsuchmaschine mit Hilfe seines Kollegen Alain jagt und sich dadurch einem Hackerangriff ausgesetzt sieht, den sie bekämpfen, indem sie die ganze Computeranlage des Geheimdienstes ESI in die Luft jagen. Klar, PC-Experten rollt es da die Fußnägel hoch, vor allem weil die darauf folgende Aktion von Don ist, Elektra in Barcelona aufzusuchen, die ihm bei der Lösung seiner Probleme unterstützen soll. Auf ihrer Finca erhält Harris das schwarze Amulett, mit dem seine Macht gigantisch wird. Doch ein paar Totschläger, angeheuert vom marokkanischen Prinz Ali Ben Rachman, sind ihnen schon auf den Fersen.

Okay, der Plot klingt schlecht. Aber die Umsetzung ist recht gut, einerseits wegen der Sprecher, andererseits wegen kurzweiliger, rasanter Unterhaltung, vielen Szenenwechseln und, außer den Actionfilmsprüchen, recht gelungenen Dialogen. Hier hat die Regie ein sicheres Händchen bewiesen. Schade allerdings, dass die Produktion nicht mithalten kann, oftmals gehen die Hintergrundgeräusche zu sehr unter, dass man meint, die Sprecher lesen direkt wie in einem Hörbuch vor. Auch sind manche Szenenwechsel etwas konfus, hier sollte in Zukunft sauberer gearbeitet werden.

Wenn du schon CAINE oder GABRIEL BURNS gut findest und Mystery, Thriller und Augenzwinkern, sowie eine leichte Story magst, dann kannst du dem Psycho Cop mal eine Chance geben. Bis zur Wiederveröffentlichung der ersten beiden Folgen musst du auch nicht warten, diese Folgen können sicherlich als Prequel zu Das schwarze Amulett angesehen werden. Hoffentlich kann diese Serie ihr Niveau halten, oder vielleicht sogar noch steigern.

Veröffentlichungstermin: 30. Januar 2009

Spielzeit: 60:15 Min.

Line-Up:
Douglas Welbat – Erzähler
Dietmar Wunder – Don Harris
Claudia Urbschat-Mingues – Elektra
Frank Glaubrecht – Mac Silver Sterling
Azucena – Katrin Fröhlich
Oliver Feld – Alain Berger
Bernd Rumpf – Jack O´Donnell
Martin Kessler – Fahrer
Berenice Weichert – Suleika
Björn Schalla – Pablo
Elisabeth Günther – Rosita
Jörg Hengstler – Ali Ben Rachman
Dennis Schmidt-Foss – Jakeem
Lutz Mackensy – Anführer
Kaspar Eichel – Ziegler

In weiteren Rollen: Anke Reitzenstein, Raimund Krone, Ulrike Stürzbecher

Oliver Döring – Buch und Regie
Alex Stelkens – Produktion
Pe Simon – Realisation
Vladimir Bondar – Illustration
Friedemann Weise – Grafik
Universal Publishing Music GmbH – Musik
Label: Folgenreich / Wortart / Universal Music Group

Homepage: http://www.folgenreich.de/donharris

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