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DON HARRIS PSYCHO COP: Folge 10 – Der Anschlag [Hörspiel]

Eine spannende Entwicklung der Serie trifft auf typische Jason Dark-Klischees. Ein gutes, aber nicht unbedingt konsequentes Hörspielfeuerwerk, bei dem mehr drin gewesen wäre.

Da hier jede Information schon ein wenig zu viel ist, halte ich mich dieses Mal etwas kürze. Von wegen Friede, Freude, Eierkuchen: Nachdem DON HARRIS endlich ein Wiedersehen mit Elektra feiert, ist sie am nächsten Morgen auch schon wieder weg. Don hat aber keine Zeit, um sich in seiner aufkeimenden Melancholie zu verlieren, er soll nämlich eine alte Militärbasis auskundschaften, in der die Höllensöhne ihr Unwesen treiben. Gleichzeitig haben die Höllensöhne aber einen teuflischen Plan: Ein Maulwurf soll in das Gebäude des Geheimdienstes ESI eindringen und einen Anschlag auf den Arbeitgeber von DON HARRIS verüben.

Zugegeben, ein wirklicher DON HARRIS-Fan war ich bisher nicht. Eher so eine B-Serie, ganz unterhaltsam, oberflächlich und kurzweilig, mit ein paar besseren, ein paar schwächeren Folgen, aber das war es auch schon. Der Anschlag stellt nun die DON HARRIS-Reihe auf den Kopf, sorgt für Spannung und bietet zum ersten Mal mehr als eine mehr oder weniger abgeschlossene, simple Geschichte. Vielleicht liegt es daran, dass dieses Mal Regisseur Oliver Döring für die Story verantwortlich ist, und sich dieser nicht auf eine Geschichte von Jason Dark stützt. So wirklich in die Hörspieloberliga steigt die Serie dadurch trotzdem nicht auf, die Herangehensweise an das Thema ist etwas grob, recht abrupte Übergänge zwischen den Handlungsteilen fallen auf.

Dennoch, die Entwicklung der Serie gefällt – DON HARRIS wird zum gnadenlosen Rächer, der seine Kräfte auch mal recht unfair einsetzen kann, es gibt ein paar interessante Verstrickungen, die Gegenspieler Höllensöhne entwickeln sich auch zu mehr, als nur einer schäbigen, armseligen Motorradrockerbande, am Ende der Folge ist sogar ein kleiner Cliffhanger vorhanden. Der Anschlag ist dennoch gesäumt mit Klischees, die typisch für Jason Dark-Produkte sind: Der Anschlag selbst heißt bei den Höllensöhnen Projekt 666, es kommen wieder allerhand Actionheldenklischees vor, ein richtig fieser Schurke darf auch nicht fehlen. Gerade dort, wo es etwas interessant werden könnte, wo Potenzial für Tiefgang vorhanden ist, beim Attentäter und der Geschichte von Jack O´Donnell, wird allerdings nur halbherzig erzählt. Immerhin, ein neuer, wichtiger Charakter taucht auf, der DON HARRIS auch künftiges Potenzial verleiht.

Die Sprecher sind gut, teilweise aber etwas hölzern, Dietmar Wunder schafft es nicht, den richtig fiesen DON HARRIS raushängen zu lassen, so sehr er sich auch bemüht, Bernd Rumpf als Jack O´Donnell bleibt richtig steif, trotz seiner Schlüsselrolle. Auch Douglas Welbat mit seiner monotonen Stimme erschöpft sich nach zehn Folgen als Erzähler langsam aber sicher. Richtig gut ist nur Udo Schenk als Gideon, der eine richtig fiese Sau darstellt und so richtig unsympathisch wirkt. Allgemein gilt: Trotz der prominenten, riesengroßen Sprecherriege gibt es hier nicht das Hörspielfeuerwerk, das man erwarten dürfte. Die Regie leitet dennoch sicher durch das Hörspiel, fährt die gewohnte Wand an Effekten auf und bietet auch eine richtig gute musikalische Untermalung, die sogar etwas Trip Hop-lastig werden kann.

DON HARRIS ist nach wie vor auf dem richtigen Weg, vor allem, da die künftige Ausrichtung der Serie viel Potenzial offenbart. Fans der Reihe können sich auf ein Serienhighlight freuen, Zweiflern wird zumindest etwas das Wasser abgegraben, und die Story bleibt frisch. Alles in allem ein ordentliches Hörspiel, in dem noch mehr drin gewesen wäre. Aber wie bereits erwähnt, diese Serie wird dennoch ordentlich auf den Kopf gestellt.

Veröffentlichungstermin: 24. Juni 2011

Spielzeit: 57:02 Min.

Line-Up:

Douglas Welbat – Erzähler
Dietmar Wunder – Don Harris
Bernd Rumpf – Jack O´Donnell
Udo Schenk – Gideon
Claudia Urbschat-Mingues – Elektra
Gerrit Schmidt-Foss – Terry Sheridan
Matthias Haase – Vince
Boris Tessmann – Sam Brown
Zazie-Charlotte Pfeiffer – Carrie
Alexandra Lange – Lydia McCollum
Helmut Krauss – Dan
Eberhard Prüter – Doktor
Marius Jung – Moderator
Sebastian Rüger – Reporter
Oliver Stritzel – Charlie
Marie Bierstedt – Clarice

In weiteren Rollen: Nico Sablik, Detlef Bierstedt, Philipp Schepmann, Raimund Krone, Martin May, Tilo Schmitz, Engelbert von Nordhausen, Alexander Doering, Bernd Vollbrecht, Thomas Petruo, Rainer Fritzsche, Susanna Bonaséwicz

Oliver Döring – Regie und Story
Oliver Döring und Gerry Streberg – Buch
ear2brain productions – Sounddesign und Schnitt
WortArt / AS Hörspiel GmbH – Produktion
Pe Simon – Realisation
Vladimir Bondar – Illustration
Friedemann Weise – Grafik
Universal Publishing Music GmbH – Musik

Label: Folgenreich / Wortart / Universal Music Group

Homepage: http://www.folgenreich.de/donharris

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/donharrispsychocop

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