STRATOVARIUS, Symphony X & Thunderstone live am 16.04.03 in den Hamburger Docks

Lange drei Jahre ist es jetzt her, seit sich STRATOVARIUS mit der Infinite Tour einen sehr hohen Status erspielten. Im Jahr 2003, nach einer zweijährigen Pause, sollte der Triumphzug dann mit einem hochklassigen Package weitergeführt werden. Mit im Gepäck hatten die Mannen um Timo Tolkki die hochgelobten Newcomer THUNDERSTONE und die US- Progressive Metaller SYMPHONY X, damit die Massen schon vor Beginn der STRATOVARIUS-Show aufgeheizt waren. Warum der Triumphzug doch nicht so richtig gelingen sollte, hatte verschiedene Gründe.

Lange drei Jahre ist es jetzt her, seit sich STRATOVARIUS mit der Infinite Tour einen sehr hohen Status erspielten. Die Hallen wurden auf der Tour größer, die Fans mehr und die Performances immer besser.

Im Jahr 2003, nach einer zweijährigen Pause, sollte der Triumphzug dann mit einem hochklassigen Package weitergeführt werden. Mit im Gepäck hatten die Mannen um Timo Tolkki die hochgelobten Newcomer THUNDERSTONE und die US- Progressive Metaller SYMPHONY X, damit die Massen schon vor Beginn der STRATOVARIUS-Show aufgeheizt waren, wie im Jahre 2001 bei RHAPSODY und SONATA ARCTICA. Warum der Triumphzug doch nicht so richtig gelingen sollte, hatte verschiedene Gründe. Doch der Reihe nach.

Tatort Hamburg, Reeperbahn, Docks, 16.4., 18.30 Uhr. Schon zur ungewohnt frühen Stunde sollten die Türen zum Einlass geöffnet werden, doch schon da wurde klar, dass im Vergleich zur HAMMERFALL Tour wesentlich weniger Leute das Trio sehen wollten. Um sieben ging es dann mit den finnischen Hopefuls THUNDERSTONE los, die sich im Vergleich zum nicht sonderlich tollen Wacken- Gig ordentlich steigern konnten. Vor allem Sänger Pasi Rantanen ist es zu verdanken, dass die Band nun auch auf der Bühne Format bekommen hat. In den 45 Minuten spielte die Truppe fast das gesamte Debütalbum und konnte die Zuschauer vor allem mit Virus und Let the demons free in ihren Bann ziehen. Dabei wurde deutlich, dass die Band STRATOVARIUS ziemlich ähnlich ist, nicht nur was die Musik angeht. Denn Pasi singt nicht nur wie Kotipelto, sondern hat sich auch viele Bewegungen vom STRATOVARIUS– Frontmann abgeschaut. Insgesamt eine erstaunliche Steigerung und gute Unterhaltung.

Dann kamen die Amerikaner von SYMPHONY X, die von vielen schon sehnsüchtig erwartet wurden. Es ist auch unbestritten, dass jeder in der Band um Michael Romeo und Russel Allen (STAR ONE) ein absoluter Ausnahmekönner ist, trotzdem konnte mich die Band nicht vom Hocker hauen, da mir die Musik einfach zu frickelig ist. Der Hälfte der Halle ging es auch wie mir oder die Leute waren von den technischen Fähigkeiten so erschlagen, dass sie sich nicht mehr rühren konnten. Was die Musik anging, boten sie in den 45 Minuten einen Querschnitt ihrer bisherigen Alben. Eigentlich hatte ich gedacht das die Band ein bisschen länger spielt, aber der Zeitplan war wohl sehr eng. Was zu den Vorbands noch anzumerken ist, ist dass beide einen klaren und nicht zu lauten Sound hatten.

Setlist SYMPHONY X:

Evolution (The Grand Design)

Inferno (Unleash The Fire)

Wicked

Communion And The Oracle

Out Of The Ashes

King Of Terrors

Smoke And Mirrors

Of Sins And Shadows

Unmittelbar nachdem SYMPHONY X die Bühne verließen, fiel ein STRATOVARIUS Vorhang von der Decke, so dass die Zuschauer die Bühne nicht sehen konnten. Während der Umbaupause lief dann schräge finnische Musik (wahrscheinlich von Jens Johansson ausgewählt), die in klassische überging, welche dann gegen Ende das Intro darstellte. Als dann der Vorhang fiel, legte die Band mit Eagleheart los. Die Bühne war treppenförmig aufgebaut, mit beweglichen Scheinwerfern an den Seiten und auf eine Leinwand wurden zu jedem Song die passenden Bilder projiziert. Dazu kamen dann zu jedem Stück noch Pyros, Feuersäulen und auch Schnee. Lustig war vor allem die leicht verdeckte Warnlampe für Sänger Timo Kotipelto, die vor jedem Pyro aufleuchtete, damit er sich nicht wieder die Hand verbrannte, wie in Wacken 2000. Hauptaugenmerk der Setlist lag natürlich auf dem durchwachsenen neuen Werk Elements Part 1, von dem fast jeder Song gespielt wurde. Nicht dass die Stücke schwach sind, aber meiner Meinung passen sie nicht ganz zu STRATOVARIUS. Die Setlist hielt dennoch einiges an Überraschungen parat, denn z.B. mit Destiny (ohne Intro) hatte wohl keiner gerechnet.

Auffallend war aber die überragende Performance von Timo Kotipelto, der sich in den letzten Jahren sehr gut weiterentwickelt hat. Leider war das Stageacting der restlichen Bandmitglieder eher gelangweilt, vor allem Mastermind Timo Tolkki agierte ziemlich lustlos. Lag wahrscheinlich daran, dass die Finnen schon so lange auf Tour waren – ist aber trotzdem keine Entschuldigung.

Höhepunkt des Sets, war ein Medley, bestehend aus alten Songs, die schon seit Jahren nicht mehr gespielt wurden. Herausragend waren dabei der Titeltrack des Debütalbums Fright Night und die Ballade Tears of ice, die durch Kotipeltos Gesang (im Original singt Tolkki) noch besser wurde. Nach 90 Minuten war erst mal Schluss, bevor die Zuschauer dann mit dem ersten Zugabenblock die absoluten Highlights zu sehen und hören bekamen. Mit meinem absoluten Favoriten Seasons of change (mit dem schon erwähnten Schnee, der auf der letzten Tour bei dem Song auch zum Einsatz kam), Paradise sowie Hunting high and low war die Stimmung auf ihrem Höhepunkt. Danach war aber immer noch nicht Ende, denn ein Song fehlte noch, nämlich Black Diamond, der nach einem kurzen Jazz Intro den Zuschauern den Rest gab. Dann war nach zwei Stunden Schicht im Schacht und das Publikum durfte wie immer noch auf Finnisch bis vier zählen.

Insgesamt also ein gutes Konzert, das nur durch die schon angesprochene Lustlosigkeit einiger Herren und das Fehlen diverser Destiny-, Infinite- und vor allem Intermission-Songs ein wenig getrübt wurden. Und die Band sollte sich mal fragen, wo sie im Bezug auf den Bühnenaufbau und die Professionalität in kommerzieller Sicht hin will. Denn Gotthard hatten eine Woche zuvor und darauf fast den selben Aufbau und bei denen weiß man warum. Denn Professionalität endet schnell beim Kommerz und damit bei der Langeweile. Selbst die vielgescholtenen HAMMERFALL haben ihre Spielfreude in den letzten Jahren nicht verloren.

Setlist:

Eagleheart

Find your own Voice

Kiss of Judas

Speed Of Light

Soul Of A Vagabond

Destiny/ Ende Fantasia

Father Time

Medley (Fright Night, Hands Of Time, We Are The Future, Dreamspace, Tears Of Ice, We Hold The Key)

Forever

Stratofortress

Elements

Will The Sun Rise?

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Season Of Change

Paradise

Hunting High And Low

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Black Diamond

Gastreview von D@kster

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