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BLACK ZONE BAVARIA Pt. II mit DEADLOCK, RAPTURE, EXOTOXIN, BLEEDING RED und DAMIEN: Freising, Lindenkeller, 24.04.2009

Nach der Erstauflage vor gut anderthalb Jahren ging das BLACK ZONE BAVARIA am Freitag, den 24. April 2009 in die zweite Runde. Auch diesmal war das Motto wieder eine ausgewogene Mischung aus lokalen Bands sowie auswärtigen Gruppen zu präsentieren und als Krönung des Abends einen namhaften Headliner ins Boot zu holen. FEAR MY THOUGHTS waren es beim letzten Mal, dieses Jahr sollten es DEADLOCK aus Regensburg sein.

blankNach der Erstauflage vor gut anderthalb Jahren geht das BLACK ZONE BAVARIA am Freitag, 24. April 2009, in die zweite Runde. Auch diesmal ist das Motto wieder, eine ausgewogene Mischung aus lokalen Bands sowie auswärtigen Gruppen zu präsentieren und als Krönung des Abends einen namhaften Headliner ins Boot zu holen. FEAR MY THOUGHTS waren es beim letzten Mal, dieses Jahr sollen es DEADLOCK aus Regensburg sein. Ein tolles und unterstützenswertes Konzept, das der Veranstalter verfolgt. Leider scheint sich der heutige Nachwuchs aber nicht mehr für solche Angebote zu interessieren, denn letzten Endes ist die Resonanz auf das zweite BLACK ZONE BAVARIA eine herbe Enttäuschung.

DAMIEN

blankSo sind gerade Mal ein bis zwei Dutzend Leute im Saal, als die Pfaffenhofener DAMIEN um halb acht den Abend eröffnen. Auf deren Performance scheint die magere Situation zu ihren Füßen jedoch keinen Einfluss zu haben, denn das Sextett knallt ihren Metalcore in die Halle, als stünden sie vor der zehnfachen Anzahl an Leuten. Im Verlauf des 30-minütigen Auftritts kristallisiert sich immer mehr heraus, dass DAMIEN sich über die letzten Monate hinweg stark verbessert haben.

Natürlich gibt es die Kombination aus göteborgschem Riffing und Grunzgesang, der im Refrain von einer Singstimme abgelöst wird, mittlerweile an jeder Straßenecke. Aber das, was die Band tut, macht sie grundsolide. Vor allem Sängerin Jeanette hat sich stimmlich hörbar weiterentwickelt und zeigt eine tadellose Leistung. Einzig vom altbekannten Schema, bestehend aus harter Strophe und poppigem Refrain, muss sich die Formation noch ein wenig lösen, denn sonst drohen Songs wie das gelungene “Prepare For War” in einer gleichförmigen Masse unterzugehen. Die schwierige Aufgabe des Openers meistert das Sextett allerdings mit Leichtigkeit.

BLEEDING RED

blankFutter für die gestandenen Metaller gibt es im Anschluss mit BLEEDING RED. Die vier Jungs aus Baden-Württemberg geben sich extrem gut gelaunt, wobei vor allem Sänger und Gitarrist Timo stets ein breites Grinsen ins Gesicht geschrieben ist. Inwiefern da auch der Alkoholpegel eine Rolle spielen mag, können wir nicht beurteilen, wenngleich Bassist Michael auf der Bühne einen nicht mehr allzu fitten Eindruck macht.

Musikalisch bewegt sich die Combo irgendwo zwischen Black- und Death-Metal, unterlegt mit tiefen Grunts und einer dezenten Note Thrash. So ergebt sich eine aggressive, nach vorn preschende Mischung, die vor allem bei den älteren Semestern auf viel Gegenliebe stößt. Aufgelockert wird der im Gesamtbild doch recht rabiate Metal durch kleinere Gitarren-Leads und ruhige Zwischenparts, welche die Spannung auf einem angenehmen Level halten und die halbe Stunde Spielzeit ohne Längen vorüberziehen lässt.

EXOTOXIN

blankMit EXOTOXIN aus dem Raum Passau steht dann auch schon die nächste Band in den Startlöchern. Aber Moment! Band ist vielleicht das falsche Wort, denn hinter dem Namen verbirgt sich eigentlich ein Einmannprojekt. Gitarre und Vocals sind live, der Rest kommt vom Band. Der Klasse des Materials tut das aber keinen Abbruch, denn die Gitarrenarbeit ist sauber und präzise, während die blackmetalartigen Screams einen schönen Kontrast zum sonst dominierenden Thrash setzen.

Allround-Musiker Reini entpuppt sich auf der Bühne als äußerst sympathischer Zeitgenosse und lässt sich auch von kleineren technischen Zwischenfällen nicht aus der Ruhe bringen. So überbrückt er die, auf einen defekten Drumcomputer zurückzuführenden, Wartezeiten zwischen den Songs mit ein paar kleineren Anekdoten aus seinem Leben. Da sind ihm die zwölf Jahre Tourerfahrung deutlich anzumerken. Die kommen logischerweise auch dem Songmaterial zugute, wie das sehr persönliche “We Suffocate In Pain” oder der selbstbetitelte Schlusstrack darlegen. EXOTOXIN, das steht für sympathischen, von Grund auf ehrlichen Metal, dem man die Leidenschaft des kreativen Kopfs dahinter zu jeder Sekunde anmerkt. Schöne Sache!

RAPTURE

blankCo-Headliner des diesjährigen BLACK ZONE BAVARIA sind die Lokalheroen von RAPTURE. Im Landkreis Freising haben sie sich durch zahllose Shows schon lange einen Namen gemacht und gastierten in der Vergangenheit schon des Öfteren im örtlichen Lindenkeller. Beste Voraussetzungen also, um trotz der immer noch leeren Halle selbige Stück für Stück zu zerlegen. Erstes Werkzeug hierfür ist nach einem Drone-Intro von Bassist Christoph gleich “After The Bridge” von der brandneuen “Schnittmenge“-Split mit MY COLD EMBRACE.

Und wir dürfen mit Fug und Recht behaupten, dass die Nummer live nochmal eine ganze Ladung mehr Durchschlagskraft besitzt als auf Platte. Das Set der Freisinger konzentriert sich in erster Linie auf bewährte Live-Kracher der Marke “Body Shop” oder “Stars And Striptease”, die auch nach Jahren noch eine sichere Bank darstellen. Mit dem grandiosen “Evil Shade Of Paradise” ist jedoch auch Aktuelleres im Gepäck, sehr zur Freude aller Fans von eigenwilligem Death- und Thrash-Metal.

RAPTURE treiben die bildhafte Demontage des Clubs voran

blankDie energetische und knüppelharte Darbietung des Liedguts zeigt deutlich, dass RAPTURE in der örtlichen Musikszene ohne Zweifel zu den Bands mit der meisten Bühnenerfahrung zählen. Der Spielplatz ist folglich mehr als gerechtfertigt und als nach 40 Minuten “Hotel Paradise” die bildhafte Demontage des Clubs zum Abschluss bringt, dürfte sich jeder der anwesenden Besucher fragen, was darauf wohl noch folgen mag…

RAPTURE Setlist:

  1. After The Bridge
  2. One Shot’s Left
  3. Body Shop
  4. Stars And Striptease
  5. Brain Busters
  6. Evil Shade Of Paradise
  7. Exodus Towards The Grudge
  8. Hotel Paradise

DEADLOCK

blankDie Antwort auf diese Frage lautet kurz und schmerzlos DEADLOCK! Mit der Wahl des Headliners beweist der Veranstalter abermals ein glückliches Händchen, denn die gut 50-minütige Show der Regensburger Melodic Death Metal-Formation ist von Anfang bis Ende ganz großes Kino. Nicht mehr und nicht weniger.

Schon als nach dem “Manifesto“-Intro der Übersong “Martyr To Science” losprescht, ist klar, dass heute keine Gefangenen mehr gemacht würden. Trotz der mageren Besucherzahl legen DEADLOCK einen hochmotivierten Auftritt hin. Da ist nichts gestellt, die Spielfreude seitens der Band so authentisch wie gewaltig. Mit einem klasse Set, das von “Awakened By Sirens” bis “Code Of Honor” alle Hits der Gruppe abdeckt, bringt die Truppe den Saal letzten Endes doch noch zum Kochen. Bisweilen haben wir sogar das Gefühl, der Laden sei gerammelt voll – ein Verdienst, der Musikern und Publikum gleichermaßen zuzuschreiben ist.

DEADLOCK-Sängerin Sabine begeistert mit ihrer kraftvollen Stimme

blankDie musikalische Leistung ist erwartungsgemäß ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Dank des differenzierten Sounds feuern die Riffs noch brachialer aus den Boxen und legen im Zusammenspiel mit dem drückenden Schlagzeugspiel von Drummer Tobias den Lindenkeller endgültig in Schutt und Asche. Am Frontergespann Johannes Prem und Sabine Weniger gibt es ohnehin nichts auszusetzen.

Der Wechsel zwischen brutalen Death-Growls und weiblicher Singstimme ist live noch mitreißender als auf CD und offenbart erst hier das ganze Potenzial, das in Songs wie dem aggressiven “Deathrace” oder dem Ohrwurm “The Brave / Agony Applause” steckt. Zu verdanken ist das nicht zuletzt auch Sabines kraftvoller Stimme, die es mühelos mit dem Organ ihres Kollegen aufnehmen kann. Kritikpunkte zu finden wird bei solch einer Leistung, wie sie DEADLOCK an den Tag legen, schwer, weshalb uns eigentlich nur eines zu sagen bleibt: Das ist zweifellos eine der besten Metalvorstellungen, die Freising in den letzten drei Jahren gesehen hat. Hut ab!

DEADLOCK Setlist

  1. Discoboys / Manifesto Intro
  2. Martyr To Science
  3. Code Of Honor
  4. The Brave / Agony Applause
  5. As Words To Bullets
  6. Awakened By Sirens
  7. Deathrace
  8. Dark Cell
  9. End Begins
    —————————————–
  10. Wolves Intro / We Shall All Bleed

Fazit

Ein wirklich zufriedenstellendes Fazit zu ziehen, gestaltet sich bei solch einem Abend gar nicht so einfach. Musikalisch sowie organisatorisch ist das BLACK ZONE BAVARIA durchweg erstklassig, lässt keinerlei Wünsche offen und bereitet allen Besuchern an diesem Abend großen Spaß. Es ist wirklich schade, dass ein solches Event letzten Endes von einer derart großen Besucherflaute überschattet wird. Es wäre traurig, wenn ein ambitioniertes Projekt wie das BLACK ZONE BAVARIA auf diese Weise vor die Hunde gehen muss. Sollte es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben, dann muss es definitiv ein Umdenken bei den Freisingern geben, denn ein Verlust dieser Veranstaltung wäre zugleich ein Verlust einer der wenigen verbliebenen Alternativen zum teuren Münchner Konzertleben.

Fotogalerie: BLACK ZONE BAVARIA PT. II

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