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NAPALM DEATH: Wenn etwas nicht kaputt ist, muss man es nicht reparieren

Die Birminghamer Grindmaschine NAPALM DEATH hat mit "Smear Campaign" gerade bewiesen, dass Älterwerden und Krachmachen definitiv unter einen Hut zu bringen sind. "Smear Campaign" ist kein bisschen schwach und geht nach wie vor schonungslos gegen alles vor, was sich an menschlichem Sondermüll in unserer Gesellschaft bewegt. Nach wie vor ganz vorne mit dabei: das Thema Religion, dem sich das neue Album ganz speziell widmet. Nach einigen Pannen und Verschiebungen bekam ich Bassist Shane schließlich doch noch an die Strippe. Für sein letztes Interview nach einem Zwei Tage-Marathon gab sich der Frisurengott aber denkbar gelassen und plauderte entspannt drauflos.

Die Birminghamer Grindmaschine NAPALM DEATH hat mit Smear Campaign gerade bewiesen, dass Älterwerden und Krachmachen definitiv unter einen Hut zu bringen sind. Smear Campaign ist kein bisschen schwach und geht nach wie vor schonungslos gegen alles vor, was sich an menschlichem Sondermüll in unserer Gesellschaft bewegt. Nach wie vor ganz vorne mit dabei: das Thema Religion, dem sich das neue Album ganz speziell widmet. Nach einigen Pannen und Verschiebungen bekam ich Bassist Shane schließlich doch noch an die Strippe. Für sein letztes Interview nach einem Zwei Tage-Marathon gab sich der Frisurengott aber denkbar gelassen und plauderte entspannt drauflos.

Ihr seid ziemlich flott beim Songwriting gewesen. Das Vorgängeralbum hat sich im Player noch nicht richtig ausgedreht, da steht ihr schon mit der neuen Scheibe auf der Matte. Liegt es an dem relativ straighten Material oder was ist eure Motivation?

Ich denke beim letzten Album haben wir sehr intensiv getourt. Gerade während der Sommer-Festivals haben wir uns die Frage gestellt: Übernehmen wir uns, wenn wir jetzt ein neues Album in Angriff nehmen? Unsere Antwort war: nein. Ich beschäftige mich das ganze Jahr mit dieser Musik und kann so stets auf eine gute Sammlung von Songs zurückgreifen. Also habe ich Barney fünf oder sechs Songs gegeben, er schrieb die Lyrics und das ganze kam ins Rollen. Wir hatten nicht viel Zeit zum Proben und Aufnehmen, das stimmt, aber dafür ist es sehr gut geworden. Wir haben uns praktisch selbst beeindruckt, haha.

Ja, das neue Album ist ja ziemlich straight, grinding in you face, aber mit sehr viel Grooves und langsamen Parts darin. Ich denke, es nimmt sich ein bisschen von allem, was NAPALM DEATH so besonders macht und mischt es zusammen.

Oh, ja. Ich würde sagen, du hast es genau so beschrieben, wie ich es getan hätte. Ein Ziel von mir war, dass die Songs frisch klingen sollten. Natürlich ist NAPALM DEATH immer noch NAPALM DEATH. Wir werden die Welt nicht mehr schocken, wir sind, was wir sind, wer uns mag, der mag uns und wir geben alles was wir haben. Der Rest spielt keine Rolle. Ich freue mich, wenn jemand sagt: Das ist NAPALM DEATH, weil es alles ausdrückt, wofür sie stehen. Und es ist ein starkes Album, denke ich.

Langweilen dich fragen über Scum?

Nein, nicht wirklich. Es kommt drauf an…

Gut, eine habe ich nämlich: Wie wichtig ist das Debüt Scum für euch? Gerade, weil ja keiner vom alten Line-Up mehr in der Band ist.

Das gibt mir die Möglichkeit dir ein bisschen mehr von der ganzen Geschichte zu erzählen. Als die Demos aufgenommen wurden, habe ich die Jungs kennengelernt und wir wurden gute Freunde. Ich habe mit ihnen abgehangen, als sie die A-Seite aufgenommen haben. Dann haben wir das Tape genommen und es mit der halben Welt getradet. Alle meine Freunde haben eins bekommen. Besonders meine Freunde in den Staaten sind förmlich ausgeflippt und sendeten uns recht bald ihre eigenen Demos zu. Als Justin [Broadrick – Anm. des Verf.] dann die Band verließ, um der Band HEAD OF DAVID beizutreten, fragte mich Nick Bullen, ob ich Gitarre spielen wollte. Ich konnte zwar Gitarre spielen, aber wirklich gewachsen fühlte ich mich der Sache nicht. Ich lehnte also ab und der Rest ist Geschichte: Bill [Steer –Anm. des Verf.] trat bei. Ich hätte also schon früher Teil von NAPALM DEATH sein können. Das wurde ich aber erst, als Jim [Whiteley – Anm. des Verf.] die Band schließlich verließ. Ich hätte damals meine Gitarre nehmen können und auf der B-Seite von Scum spielen können, aber ich denke, es war besser so, wie es ist.

NAPALM
Ist jeden Tag 24 Stunden für die Musik da – Shane Embury

Ich denke als Album war Scum sehr wichtig. Auch, wenn keiner von uns wirklich beim Line-Up war, sehen Barney, Mitch, Danny und ich NAPALM DEATH als unser Werk an, wie es jeder vor uns auch tat. Es ist wie eine Kette, mit mehreren Gliedern, die sich ständig fortgesetzt hat. Rückblickend ist es interessant, wie fasziniert die Leute damals von der simplen Energie der Musik waren. Das inspiriert NAPALM DEATH noch heute und ich denke nicht, dass es wichtig ist, dass keine originalen Mitglieder mehr dabei sind.

Was ist dein Lieblingsalbum oder deine Lieblingsphase von NAPALM DEATH?

Das ist schwer zu sagen. Ich würde sagen From Enslavement To Obliteration, Utopia Banished, Inside The Torn Apart, Enemy of the Music Business und Smear Campaign. Das würde der Sache vielleicht nahekommen.

Was hat sich bis heute geändert? Fühlt es sich heute anders an Grindcore zu spielen, als damals? Fehlt da die ungestüme Wildheit der Jugend, die Grenzen, die es einzureißen gilt?

Nicht wirklich, nein. Mir macht es sogar mehr Spaß, um genau zu sein. Nicht zuletzt, weil mir das Spielen heute leichter fällt. In den alten Tagen habe ich es gerade so hinbekommen, Bass zu spielen, haha. Jetzt, fünzehn Jahre später, sieht das schon ganz anders aus. Die alten Songs fallen einem nun überraschend leicht und klingen tighter.

Wie sieht es bei euch privat aus? Habt ihr mittlerweile Familien und feste Jobs?

Nein, im Grunde nicht. Es ist ziemlich verschieden. Ich widme mich eigentlich 24 Stunden am Tag der Musik und allen meinen Projekten. Barney hat ein paar Jobs, zum Beispiel schreibt er Reviews über Computerspiele, Mitch macht viel Videoschnitt für kleine Bands. Er hat auch eine Frau und eine Tochter. Im März nächstes Jahr werde ich mit meiner Freundin zusammenziehen, das Leben wird sich also wieder ein bisschen ändern. Das ist gut so. Das gibt einem Stabilität und Rückhalt. Ich freue mich wirklich darauf.

Die Cover-Artworks der letzten Alben sind alle sehr einfarbig. Order Of The Leech war zum Beispiel ziemlich gelb, das letzte war rot, Smear Campaign ist nun blau…

Die letzten drei Cover wurden von unserem guten Freund Mick Kenney aus Birmingham gestaltet, der unter anderem auch in der Band MISTRESS spielt. Sie sind sehr deutlich und sehr einfach. Ich mag das neue Artwork, es ist schön primitiv.

Solange es kein pinkes NAPALM DEATH-Cover-Artwork gibt…

Haha, noch nicht, noch nicht.

Das Cover ist ja auch sehr symbolisch. In welcher Verbidnung kommt das zum Titel Smear Campaign?

Das Konzept des Albums basiert sehr auf Religion. Die Lyrics handeln von den Fragen der Moral und die Rolle der Religion in unserer Zeit. Da ist diese Figur mit der Sense, auf der Freedom is the wage of sin steht und die den christlichen Fisch auf der Stirn trägt. Das repräsentiert die Schädlichkeit und Macht von Religion und der Kirche. Smear Campaign führt einen durch solche Fragen. Wohin führt uns die Religion? Leute sagen, man muss an Gott glauben, sonst bist du fehlgeleitet. Es verleitet dazu mit dem Finger auf Leute zu sagen und zu sagen: Du bist schwach und wir sind stark. Auf eine gewisse Art und Weise fördet es Rassimus und Intoleranz. Die Dinge, an die ich glaube, die haben ihren Platz in meinen Herz. Es ist in mir, ich muss nicht irgenwohin gehen, um etwas anzubeten, was nie bewiesen wurde. Natürlich gibt es viel Böses in der Welt. Gerade in unserer Zeit müssen wir auf unser Umfeld und unsere Welt achten. Natürlich haben wir Katastrophen und Unglücke, aber im Grunde ist die Welt ein schöner Platz, ich kann nicht glauben, dass der Himmel besser ist.

Warum genau der Titel Smear Campaign?

Barney hat den Titel ausgesucht. Aber er trifft es ziemlich gut. Wir haben jeden Tag mit so vielen Informationen zu tun, über Politiker und die Welt. Auf gewisse Art und Weise ist unser Album eben eine Verleumdungskampagne gegen die Religion, aber auf der anderen Seite nutzt die Religion natürlich genau das für sich selbst, indem sie lauter falsche Regeln und Urteile verbreitet. Natürlich hat ihre Macht nachgelassen. Vor ein paar hundert Jahren hättest du noch auf dem Scheiterhaufen vebrannt werden können, nur weil du nicht an die Kirche glaubst, das wäre heute nicht mehr möglich.

Leider besitze ich keine Texte. Selbst für das Interview wurde vom Label keine Zeile herausgegeben…

Das ist wirklich eine Schande und das müssen wir beim nächsten Album korrigieren.

Smear
Schön primitiv: Das Cover von Smear Campaign

Kannst du mir ein paar Lyrics als Beispiele herauspicken, wovon sie, abgesehen vom eben besprochenen Konzept, genau handeln?

Sink Fast Let Go, zum Beispiel, handelt von Euthanasie. Von dem Recht zu entscheiden, ob man weiterleben möchte oder nicht. Viele Menschen glauben entscheiden zu müssen, was moralisch korrekt ist und was nicht. Wer sind sie, dass sie sich das anmaßen?
In When All Is Said And Done geht es auch um Moralvorstellungen. Darum, dass es keinen Sinn hat ein Sklave für propagierte Wahrheitsvorstellungen zu sein. Man sieht, was um einen herum passiert, man sieht das Gute in den Menschen. Ich bin nicht der smarteste Typ, aber ich weiß, dass es zum Beispiel falsch ist, Menschen nach ihrer Haufarbe zu verurteilen.
Shattered Existence erzählt von der Fülle mit der wir jeden Tag konfrontiert werden. Wir werden von den Medien zugeballert, mit Bildern umgeben, wie man sein soll, was man mit seinem Geld machen soll. Das nimmt dem Leben irgendwie die Tiefe und macht es unmöglich ohne den Konsum glücklich zu sein.

Lass uns mal über Jesse Pintado reden… [Das Interview fand vor dem Todesfall statt. R.I.P. Jesse]

Ja, Jesse ist nun schon seit einigen Jahren kein Mitglied von NAPALM DEATH mehr. Aus verschiedenen Gründen. Wir haben uns alle sehr bemüht, aber letzten Endes hatte es keinen Sinn mehr. Wir haben keine gemeinsame Zukunft mehr gesehen. Es war natürlich hart, gerade für mich. Ich habe mit ihm zusammengewohnt und als Bruder betrachtet. Ich möchte über niemanden urteilen, aber Jesse hatte ganz andere Ansichten, als alle anderen. Und das ist okay. Jeder schafft seine eigene Welt, seinen eigenen Lifestyle. Aber es war sehr schwer für mich und die Band, wenn er nicht da war, wenn man ihn brauchte. Ich weiß nicht, was genau in ihm vorging, aber zu NAPALM DEATH passte es nicht länger. Auch eine Auszeit half ihm da nicht. Ich hege aber keinen Groll gegen ihn.

Er ist ja jetzt wieder da, mit TERRORIZER. Hast du das neue Album gehört?

Ich habe es einmal gehört. Ich kann nicht wirklich objektiv darüber urteilen, weil ich ein großer TERRORIZER-Fan der ersten Stunde bin. Ich habe Jesse schon seit Jahren gesagt, er soll seinen Arsch bewegen und das machen. Hoffentlich werden sie viele Shows spielen und ihn zum nächsten Schritt in seinem Leben zu halfen. Ich wünsche ihm das Beste.

Gibt es Pläne für einen neuen zweiten Gitarrist?

Nein, wir sind sehr glücklich als Quartett. Die Songs sind darauf ausgelegt und die Leute sehen uns auch als vierköpfige Band. Außerdem ist es tighter und intensiver so. Wir sind sehr zufrieden, wie es ist.

Ist Mitch mittlerweile für alle Screams verantwortlich?

Nein, Barney hat auch einige gemacht. Ich habe auch ein paar Hardcore-orientierte Backing-Vocals gemacht. Wir wollten auf dem Album mehr Backing-Vocals haben.

Es sind auch mehr Screams…

Ja, ich denke auch. Zum Beispiel bei Sink Fast Let Go. Als der Song stand, waren wir mit den ursprünglichen Vocal-Lines nicht ganz zufrieden. Es war okay, aber irgendwie nicht intensiv genug. Ich habe dann die geschriehene Strophe vorgeschlagen, weil wir das eine lange Zeit nicht gemacht haben. Und ich liebe es! Es ist eine großartige Eröffnung für das Album.

NAPALM
Das Thema Religion wird von Frontmann und Texter Barney nach wie vor kritisch verarbeitet.

Man erkennt jedenfalls nicht sofort, dass es sich um NAPALM DEATH handelt, wenn man den Anfang hört.

Das ist cool. Ich hab die Idee einfach geliebt, wieder mal so Old-School-Screams zu machen, weil wir das so lange nicht gemacht haben.

Wie kam es zu dem Gastauftritt von THE GATHERING-Sängerin Anneke van Giersbergen?

Wir haben jemanden gesucht, der weibliche Vocals für diesen Track beisteuern kann. Wir wollten eine weibliche Stimme, aber trotzdem etwas, was mit Punk kompatibel ist, nicht so eine Gothic-Queen…

Sowas wie NIGHTWISH

Ja, genau… pah! Anneke war sehr enthusiastisch. Sie hat sehr großartige Vocals eingesungen und sie ist eine bodenständige Frau.

Russ Russel fungierte wieder als Produzent. Ist er der einzige Mann für den aktuellen NAPALM DEATH-Sound?

Nun, wir sagen einfach: Wenn etwas nicht kaputt ist, muss man es nicht reparieren. Wir sind seit ungefähr sieben Jahren sehr gute Freunde. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht und er kennt die Band sehr gut. Wenn wir am Album arbeiten, aufnehmen und mixen, dann ist er wie ein fünftes Bandmitglied. Es herrscht eine große Kameradschaft zwischen uns. Außerdem ist der Sound natürlich sehr druckvoll und voller Power. Russ hat also beide Aspekte, die wir brauchen: Das richtige Feeling für die Band und das richtige Feeling für das Studio.

Ihr habt diesmal auch ein Studio-Preview gemacht, das online einzusehen war. War diese Art Promotion neu für euch? Wie kamt ihr auf die Idee?

Eigentlich war es Zufall. Wendy hatte unsere Website designt und wir spielten mit der Idee ein kleines Video darauf zu setzen. Im Studio hatte Mitch dann zufällig diese Videokamera dabei, also haben wir das Teil aufgenommen. Es ist unterhaltsam, obwohl ich es hasse mich selbst auf Video zu sehen, haha. Aber es ist sehr interessant, besonders, weil das Studio sehr abgelegen ist. Aber die Leute schienen es zu mögen, es gab einen kleinen Einblick und ein bisschen Vorfreude auf das Album.

Ihr habt letztes Jahr auf dem PARTY.SAN OPEN AIR gespielt. Es gab in letzter Zeit wieder viel Diskussionen über das Nazi-Problem dort. Wie hast du den Event erlebt?

Während des Sets war da dieser Typ, der sehr sauer darüber war, dass wie Nazi Punks Fuck Off gespielt haben. Er schüttelte sein Faust und rief irgendwelche Dinge. Es ist eine Schande, dass so ein Festival von so etwas überschattet wird. Es ist aber wahrscheinlich schwer, dagegen anzugehen. Auf manchen Shows in den Staaten passiert sowas auch woanders. In Pennsylvania kamen zum Beispiel auch rechte Skins auf das Konzert. Sowas kann ziemlich viel verderben.

Die Veranstalter des PARTY.SANs sagen ja zum Beispiel Keine Politik auf dem PARTY.SAN. Deshalb gab es Leute, die sagten, NAPALM DEATH ist eine politische Band, deshalb hättet ihr nicht dort spielen dürfen. Dumm, aber wahr.

Das ist tatsächlich sehr dumm. Aber wieso geht man dann nicht gegen Nazis vor?

Ich denke, die vorherrschende Meinung ist, dass jeder seinen Mund hält, freidlich bleibt und die Bands anschaut, egal welche Einstellung er sonst hat.

Nun, wenn das mal so einfach wäre. Aber das ist es meistens nicht.

Die Black Metal-Szene hat teilweise deutliche Probleme mit Faschisten. Grindcore-Bands sind da ja eher sehr sensibel. Death Metal-Bands dagegen nicht immer. Denkst du so etwas kann der Death Metal-Szene auch passieren, oder ist das ein Black Metal-Phänomen?

Nun, es gibt ja viele Death Metal Bands, die Mitglieder anderer Rassen in ihren Reihen haben. Trotzdem kann man natürlich nicht sicher sein. Die Situation im Black Metal ist absolut lächerlich. Nicht nur was Rassismus und Nationalsozialismus angeht, sondern auch einfach vom Auftreten. Wenn ich manche Bandfotos sehe, dann fasse ich mir echt an Kopf. Ich mag viele Black Metal-Bands, es ist nicht so, dass ich die Musik nicht mag. Aber ich verstehe die Ideologie nicht. Ich weiß nicht, was sie bezwecken. Weiß nicht, was ihre Extreme ausdrücken sollen.

Garga-Death
Skurriler Kult: Die japanische Monster-Figur Garga-Death

Es gab da ein Spielzeug, das so genannte Garga Death vom japanischen Spielzeughersteller Gargamel. Du bist ja angeblich ein Fan solcher Figuren. Wie kam es dazu, so eine Figur herzustellen?

Ein japanischer Freund von mir ist sehr eng mit dem Mann der Gargamel-Firma befreundet. Sie stellten also ungefähr 150 Stück her, in verschiedenen Farbversionen. Sie verkauften sich auch gut. Ich bin ein sehr großer Fan von japanischen Monster-Figuren, deshalb war es kein weiter Weg von der Idee bis zur Herstellung dieser Figur.

Wenn du das Wort Underground hörst, was assoziierst du dann als erstes?

Tape-Trading. Damals als ich achtzehn war. Jeden Tag kamen neue Demos aus aller Welt an, die ich dann an meine Freunde weiterverschickte. Das waren schöne Zeiten.

Denkst du dieses Old-School-Feeling fehlt in der Zeit, wo mp3 und Internet sowas übernommen haben?

Ich denke, das ist etwas anderes. Ich habe kein Problem mit mp3s. Die Technologie geht eben weiter. Damals gab es auch nicht so viele Bands. Heute gibt es so viele Bands, man wird überhäuft damit. Wenn heute jemand Songs von NAPALM DEATH herunterlädt und es ihm gefällt, dann kauft er vielleicht die Platte oder ein T-Shirt. Ich denke, es bringt einem schon was, dass die Musik sich recht schnell verbreitet. Für kleinere Bands ist es sowieso gut, weil sie nicht die Unterstützung eines Labels haben, dass ihre Musik verbreitet.

Was sind die drei besten, aktiven Grindcore-Bands, aus der Perspektive des sogenannten Godfathers?

Nun, NASUM sind ja leider nicht mehr aktiv, aber ich habe ihre Alben geliebt. Eine japanische Band, die ich sehr mag ist zum Beispiel 324. Ihr neues Album ist seit ein paar Monaten draußen und hat eine sehr, sehr starke Essenz früher TERRORIZER.
Sehr gut ist auch GADGET aus Schweden. Sie haben sehr originelle Riffs, wie ich finde. Aber es gibt viele gute Bands da draußen.

Bevorzugst du CD oder Vinyl?

Im Moment eher CD, weil es Platz spart.

Hast du die komplette NAPALM DEATH-Diskographie in deinem Regal?

In CD-Format, ja. Leider kam nicht jedes Album auf Vinyl heraus. Aber die meisten.

Promo-Fotos und Cover: Century Media
Live-Bilder: deviator
Garga-Death-Foto: Gargamel

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