Iced Earth: Interview mit Matthew Barlow

‚NIE WIEDER AKKUS!‘ ist mein Fazit aus dem Interview mit ICED EARTH, bei dem mich überraschenderweise Sänger Matthew Barlow aus Indiana anrief, rechnete ich doch fest mit dem Anruf von Jon Schaffer. ‚Nie wieder Akkus‘ deshalb, da ich mir gleich 3 Paar für mein Diktiergerät zur Seite gelegt hatte, von denen sich eins gleich als kompletter Blindgänger erweisen sollte und die anderen beiden während des Interviews den Geist aufgaben, so daß ich den letzten Teil nur mit kurzen Notizen fortsetzen konnte, und das obwohl ich die Teile frisch aufgeladen hatte. Zudem kam der Umstand, daß eine halbe Stunde Zeit für meine Fragen recht knapp bemessen war, so daß ich einiges von vorne herein streichen mußte. Dennoch konnte ich Matthew meiner Meinung nach einige gute Statements entlocken, aber lest selbst…

ICED EARTH-Interview mit Matthew Barlow am 28.07.99

‚NIE WIEDER AKKUS!‘ ist mein Fazit aus dem Interview mit ICED EARTH, bei dem mich überraschenderweise Sänger Matthew Barlow aus Indiana anrief, rechnete ich doch fest mit dem Anruf von Jon Schaffer. ‚Nie wieder Akkus‘ deshalb, da ich mir gleich 3 Paar für mein Diktiergerät zur Seite gelegt hatte, von denen sich eins gleich als kompletter Blindgänger erweisen sollte und die anderen beiden während des Interviews den Geist aufgaben, so daß ich den letzten Teil nur mit kurzen Notizen fortsetzen konnte, und das obwohl ich die Teile frisch aufgeladen hatte.

Zudem kam der Umstand, daß eine halbe Stunde Zeit für meine Fragen recht knapp bemessen war, so daß ich einiges von vorne herein streichen mußte. Dennoch konnte ich Matthew meiner Meinung nach einige gute Statements entlocken, aber lest selbst…

Als erstes mußte ich Matthew Barlow natürlich zu dem Live-Album gratulieren, das für mich trotz altbekannter Songs zu den besten Veröffentlichungen der letzten Monate gehört. Doch welche Gefühle hat Matthew gegenüber dem ersten offiziellen Live-Album?

Es war ein Höllenspaß, es zu machen aber auch eine Menge harter Arbeit. Viel Schweiß, Hoffnung und Fragen, ob es wohl ein gutes Album werden würde. Wir wußten, daß das Publikum großartig sein würde und das waren gute Bedingungen um zu arbeiten. Wir hatten einen guten Schauplatz, um die Sache auszuarbeiten, großartige Leute und wir wollten auch sicher gehen, daß unser Auftritt selbst gut werden würde. Und ich bin jetzt sehr glücklich darüber, wie die ganze Sache herausgekommen ist.

Könntest du denn noch etwas näher auf die Umstände eingehen, in denen das Album entstanden ist, was die Aufnahmen selbst angeht usw.?



Es war schon sehr interessant, wie alles abgelaufen ist. Es war eine ziemlich eigentümliche Situation. Viele Bands, die ein Live-Album aufnehmen, schneiden eine Menge Shows mit und picken sich dann die besten Aufnahmen heraus. Wir wollten etwas anderes machen. Wir wollten auf jeden Fall in Athen aufnehmen, da wir da schon zweimal waren und das Publikum jedesmal großartig war. Und damit fingen wir dann an, das ganze zu organisieren. Den lokalen Promoter dort mußten wir erstmal dazu bringen, daß er für uns zwei Nächte im Rodon-Club buchte, da er diesbezüglich doch etwas besorgt war. Aber als das Ereignis dann immer näher kam schwanden auch die Zweifel, denke ich. Die Leute dort machten auch einen großartigen Job, was die Zusammenarbeit mit uns betraf, Sachen zusammenzutragen, das Aufnahmeequipment zu organisieren, usw. Und auch Jim Morris arbeitete super in der Organisation mit. Und es war auch eine Menge Arbeit auf unserer Seite, speziell was Jon betrifft, der sowohl die businesstechnische Seite hervorragend erledigte, als auch die musikalische. Also über zwei Stunden Musik zusammenzustellen und diese auch darzubieten. Wir hatten auch hier eine Menge Arbeit, was die Vorbereitung der Songs und das Proben betrifft, speziell bei Songs, die wir normalerweise nicht im Programm haben, wie ‚Dante’s Inferno‘. Wir arbeiteten diesmal ja auch mit einem Keyboarder, was wir normalerweise auch nicht machen. Jeder der beteiligt war hat also wirklich hart gearbeitet und vor allem klappte auch die Zusammenarbeit, weshalb eine gute Atmosphäre vorhanden war und wir viel Spaß mit den Aufnahmen hatten.

Ist denn nun eigentlich das ganze Album bei den zwei Shows aufgenommen worden, oder sind die Songs der dritten CD noch von anderen Shows hinzugefügt worden?

Ja, alle drei CDs sind bei den beiden Shows entstanden.

Über das ganze gabs ja auch, oh Wunder, im deutschen Fernsehen einen Bericht! Sprich ‚Virus‘ auf Viva 2 hatten ein Special von den Aufnahmen im Programm. Hast du die Show denn gesehen?

Ja richtig!

Als ich mir das ganze angeschaut habe hat Jon auf mich einen sehr angespannten Eindruck gemacht…

Er war sehr müde. Er hat das ganze Zeug zwischen den beiden Shows in Athen gemacht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits zwei Shows gespielt. Wir flogen nach Griechenland und wir spielten in Saloniki und am nächsten Tag in Athen.

Jon hatte bereits sehr wenig Schlaf, da er der Typ von Mensch ist, der immer nachdenkt und sich Gedanken macht und so kam er kaum zum schlafen. In einer Situation wie dieser ist alles sehr stressig und es ist ja auch ein völlig anderer Ort. Die Show von ‚Virus‘ ist dann wirklich gut rausgekommen, aber er war wirklich ziemlich müde. Ich dachte mir, daß es nicht besonders gut für ihn wäre, aber er bereut es nicht, die Show gemacht zu haben.

Wie sah es denn für die anderen Bandmitglieder aus? Ich denke mir, daß jeder Einzelne ziemlich gestreßt gewesen sein müßte. Es ist ja doch ein ziemlicher Druck, zwei perfekte Shows spielen zu müssen. Wie gingen die einzelnen Bandmitglieder damit um?

Ja, es war für jeden von uns eine Menge Druck. Aber was ich über uns alle sagen kann ist, daß wir sehr gut unter Druck arbeiten. Wir versuchten einfach auch, das ganze zu genießen. Das war auch die großartige Sache daran, in Athen zu spielen. Denn wenn du einmal draußen bist auf der Bühne, nimmt dir das Publikum den Gedanken an Druck völlig weg. Sie haben wirklich einen super Job gemacht. Wir dachten nicht daran aufzunehmen, sondern live zu spielen und das Publikum hat uns dazu sehr viel Energie gegeben.

Natürlich geht mit einem Live-Album gleichzeitig immer die Frage einher, ob Over-Dubs benutzt wurden. Ich meine, das Album ist sowas von gut produziert, daß es schwer zu glauben ist, daß alles live entstanden ist. Ich denke auch, daß es fast die beste ICED EARTH-Produktion ist, die ich je gehört habe.

Das ist cool, Mann! Jim hat da die meiste Anerkennung verdient, da er alles im Griff hatte. Er hat von uns viel Druck genommen. Er meinte „ich mach das hier, nehm die Sache auf, ihr geht einfach raus und macht eure Show!“ Er hat mit dem Engineering eine hervorragende Arbeit geleistet. Er war mit dem Equipment absolut nicht vertraut, kam aber bereits einen Tag vor der Show an, als wir in Saloniki waren, so daß er einen Tag Zeit hatte, um mit den Sachen zu arbeiten und alles zusammenzubringen. Er war sehr cool.

Es gab eine technische Sache, die wir im Nachhinein reparieren mußten, denn es gab auf meinem Mikrophon ein Feedback, wobei wir immer noch nicht wissen, woher das kam. Wir benutzten ein kabelloses Mikrophon, was mit ein Grund gewesen sein könnte. Aber alles andere ist sehr gut rausgekommen, denke ich!

Also gab es im Studio so gut wie keine Overdubs?

Nein!

Was ich an der guten Produktion jedoch etwas bemängele ist, daß man zu deutlich hört, wenn das Publikum in den Hintergrund gemischt wird und sich so auch einige Songs zu sehr nach Studioproduktion anhören.



Viel davon ist meiner Meinung nach eher eine natürliche Sache. Bei vielen Songs ist es so, daß die Menge einfach dem Song zuhört. Aber es gibt sicher auch einige Sachen, die durch das Mastering gemacht wurde, damit die Musik mehr in den Vordergrund gestellt wird.

Bist du persönlich denn absolut zufrieden mit der Produktion?

Ich bin sehr glücklich damit. Es ist eine wirklich gute Produktion, die Songauswahl ist sehr cool und wir sind auch sehr glücklich mit allem, was die Aufnahmen betrifft, oder die Arbeit von Century Media und viel Anerkennung muß auch an Jon gehen, der sich sehr viel Arbeit mit dem Layout und allem anderen gemacht hat.

Jons Frau und seine Eltern waren ja auch in Athen…war deine Familie eigentlich auch bei der Show?

Nein, aber das war eine Frage des Geldes. Es ist nicht sehr billig. Seine Eltern zahlten alles selbst um dort hinzukommen. Es war eine coole Sache, da sie eine große Unterstützung waren. Aber es kostet halt viel Geld, für ein paar Tage nach Europa rüberzukommen. Jon hat wohl auch die ganze Reise für seine Frau bezahlt, aber es war nicht möglich, dies für jedes Bandmitglied zu arrangieren. Aber ich bin froh darüber, daß Jon die Möglichkeit hatte, seine Familie dabei zu haben, er hat viele Jahre hart für diese Band gearbeitet und das war eine Art Lohn für ihn.

Weißt du denn, was für eine Erfahrung das ganze für Jons Familie war? Es muß doch faszinierend für sie gewesen sein, die Publikumsreaktionen mitzubekommen usw.

Sie waren sehr glücklich und auch sehr überwältigt von allem. Es war auch eine Menge Spaß, ich mag die Eltern von Jon sehr! Es sind echt super Leute und sie haben Jon von Anfang an unterstützt, was die Gründung der Band betrifft, die Demoaufnahmen usw.

Larry, euer Lead-Guitarist, hat meiner Meinung nach auf dieser Scheibe ebenfalls eine Wahnsinns-Arbeit abgeliefert!

Ich denke Larry ist ein wirklich großartiger Gitarrist bzw. Lead-Gitarrist. ICED EARTH ist seine erste professionelle Band und er hat sich – ein guter Gitarrist war er ja schon Anfang an – zu einem wirklich guten Performer entwickelt. Es ist sicher auch ein Vorteil, bei ICED EARTH zu spielen, da wir wirklich versuchen, die beste Live-Band der Welt zu sein.

Was ist Larry`s Situation in der Band denn momentan?

Oh, Larry ist stark, er gehört zu uns! Er freut sich genauso wie wir alle auf das nächste Album! Er geht teilzeitlich noch zur Schule und er arbeitet, aber er freut sich schon sehr darauf.

Ein Gedanke, der mir beim Hören des Albums jedoch immer wieder gekommen ist, ist die Hinzunahme eines dritten Gitarristen! Es gibt einige Stellen, bei denen es mir richtig auffiel: „Wow, wie würde sich das anhören, wenn da jetzt noch eine zweite Lead-Stimme hinzukommen würde?“ Habt ihr darüber mal ernsthaft nachgedacht?

Wir hatten noch nie die Gelegenheit, dies in einer Live-Situation auszuprobieren. Es ist z.B. sehr cool, daß MAIDEN mit drei Gitarren spielen. Es ist so viel Potential da mit drei Gitarristen, man kann Harmonien einbauen, während gleichzeitig Leads zu hören sind usw., was wirklich cool wäre. Aber wir sind seit vielen Jahren eine Fünf-Mann-Band und das ist es. Das Live-Album ist so roh, wie wir es live sind und die Leute mögen hoffentlich gerade diesen Unterschied zwischen den Studioaufnahmen und dem Live-Album.

Ich weiß nicht, ob ernsthaft darüber nachgedacht wurde, einen weiteren Gitarissten in die Band zu holen, das ist nicht meine Abteilung, haha! Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, das beste aus meinen Vocals zu holen. Aber sicher, es würde einige neue Facetten in die Band bringen, wir haben ja auch schon immer versucht, in die Band mehr Tiefe zu bringen, indem wir Keyboards benutzten um mehr Dynamik zu erzeugen und solche Sachen…

Nun, um jetzt mal noch zu den persönlichen Lobereien zu kommen: ich denke auch, daß du selbst eine Wahnsinns-Leistung auf diesem Album erbracht hast. Ganz speziell beim Song ‚Dante`s Inferno‘! Das war schon immer ein sehr spezieller Song und einer meiner absoluten Faves der Band. Aber die Live-Version ist meiner Meinung nach ein echter Killer, ganz besonders auch wegen deines Gesangs! Wie hast du dich denn gefühlt, als du diesen speziellen Song gesungen hast, du müßtest doch ständig eine Gänsehaut bekommen haben, oder?

Ja, es war wirklich sehr viel Spaß, diesen Song zu bringen. Wir haben ihn live seit den ersten Summer-Metal-Meetings nicht mehr gespielt, als wir das Album betourten. Es hat aber nie so funktioniert, wie wir es gerne gehabt hätten. Dieses mal hat es jedoch hervorragend geklappt und es war echt cool, speziell durch die Reaktionen der Leute! Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Ist dieser Song denn nun eigentlich auch was spezielles für dich, oder nur einer unter vielen?

Nein, er ist sehr speziell! Es ist definitiv ein Meilenstein in meinem Leben, vor allem, da es der Song ist, der sich am meisten bei ‚Burnt Offerings‘ hervorhebt und ich kann es wirklich nur als Meilenstein in meinem Leben bezeichnen. Es hat schon sehr viel Spaß gemacht, den Song original aufzunehmen. Ja, er ist sehr speziell für uns alle und wird es auch immer sein!

Cool! Kommen wir mal noch auf das Artwork des Albums zu sprechen, das wieder von Travies Smith veredelt wurde.



Er ist ein wirklich ein hervorragender Künstler, was auch die Sache betrifft, einem Kunstwerk eine größere Dimension zuzufügen. Wirklich klasse, aber ich möchte auch Axel Hermann meine Anerkennung aussprechen, der die Figuren gemalt hat und auch Danni Mikki, der diese durch seine Farben zum Leben erweckt hat. Sie haben alle eine großartige Arbeit abgeliefert und sie passen auch wirklich gut zusammen. Und ich hoffe, daß wir mit allen wieder zusammenarbeiten können.

Als ich Matthew auf die 5-LP-Box ansprechen möchte, ist es dann zum ersten mal soweit: Batterien leer, ohne daß ich es bemerke. Leider habe ich mir hier noch keine Notizen zu den Aussagen von Matthew gemacht, weshalb ich hier auch nichts aus meiner Fantasie zusammenschustern möchte.

Während ich, nachdem ich das Malheur bemerkt habe, nun also hektisch die Batterien wechsle, höre ich auf der anderen Seite der Leitung gemütliches Eiswürfelklappern und Trink-Geräusche. Scheint so, als wäre Matthew über die unfreiwillige Pause in keinster Weise traurig…

Den Einstieg zur zweiten Runde macht dann die Frage nach der US-Veröffentlichung des Live-Albums, da es dort ja nur als Doppel-CD erscheint…

Ich denke, sie veröffentlichen kein 3-CD-Set aus rein kommerziellen Aspekten. Ich weiß nicht wieso, vermutlich ist es was politisches, das ich nicht verstehe. Die 3-CD-Box ist aber auch für die Leute hier über Mailorder oder Century Media erhältlich. Jeder kann das ganze hier hören und ich denke auch zu einem bessern Preis, da es billiger ist, die Box über die Company zu erwerben, als über die Händler. Ich bin froh, daß es hier in den USA auf irgend eine Weise erhältlich ist, zumal die dritte CD ja zunächst mal eine Bonus-CD ist. Es sollte ein Bonus sein für die europäischen Fans!

Denkst du, daß ihr mit dem Live-Album in den USA euren Erfolg ausbauen könntet?

Oh, ich hoffe es, aber ich würde dafür meinen Atem nicht anhalten. Ich denke, daß die Hardcore-Fans der Band das Album kaufen werden, und ein paar andere vielleicht, weil das Artwork cool ist oder so, aber ich kann es nicht wirklich beurteilen. Es ist hier ein ziemlich harter Markt.

Hättest du dir, nach der letzten Europa-Tour zu urteilen, denn auch einen Ort vorstellen können, an dem das Album ähnlich ausgefallen wäre?

Ich würde sagen, daß der einzige Ort, an dem es ähnlich hätte ausfallen können, in Deutschland wäre. Die Fans dort waren schon immer großartig und Deutschland war schon immer so etwas wie eine zweite Heimat für die Band, aus verschiedenen Gründen: das Label ist ein deutsches, die Leute haben ICED EARTH immer sehr akzeptiert und ich denke, in Deutschland wäre das Album auch recht cool rausgekommen.

Genau das wollte ich hören 😉

Ich möchte aber noch über das ein oder andere reden, was nicht mit dem Live-Album zu tun hat.

Als erstes mal die Frage: Sagt dir der ‚Unbroken Metal Sampler‘ was?

Jia!

Auf dem Album gibt es ja eine Live-Aufnahme von ‚I Die for You‘! Hast du die Aufnahme schon mal gehört?



Ja, es klingt schrecklich. Ich denke, es ist eine der Sachen, bei denen Jon und ich (nicht?) sehr glücklich darüber waren, daß es herauskam (auf dem Band war leider nicht zu erkennen, ob Matthew nun „were“ oder „weren`t“ gesagt hat – Anm. d. Verf.), was die Tatsache betrifft, daß wir unsere Erlaubnis dafür gegeben haben. Es war nicht gerade unsere beste Show und es klingt wie direkt vom Mischpult und ohne Mix und alles. Es war nicht gerade das beste, um uns als Live-Band repräsentieren zu lassen. Aber es ist draußen und was sollen wir machen? Es ist wie das PRIEST-Bootleg, bei dem die Jungs ja auch nicht besonders glücklich waren, daß es vor ihrem Live- Album veröffentlicht wurde.

Kann ich wirklich verstehen, aber ich denke, die Fans der Band erkennen recht schnell, daß die Aufnahme nicht repräsentativ für ICED EARTH ist und die Ausrichtung des Samplers geht ja auch eher dahin, den Fans Raritäten zu bieten und nicht neue Fans zu erschließen. Ich denke nicht, daß euch die Aufnahmen schadet…

Das ist cool! Weißt du, es gibt so eine große Anzahl von Aufnahmen, die wir gemacht haben, die wir ihnen eher zur Veröffentlichung gegeben hätten, wenn sie uns gefragt hätten. Wir haben einige Tapes, bei denen wir glücklich darüber gewesen wären, sie den Leuten zu geben. Nun, wenn es die Fans dennoch mögen, dann ist das großartig, aber wir sind nicht glücklich damit.

Es ist ja aber auch noch eine andere ICED EARTH-Rarität im Umlauf, und zwar die ‚Melancholy‘-EP, auf der ihr zwei Coverversionen eingespielt habt. Wie kam denn diese Sache zustande?



Nun, wir haben mit Century Media darüber gesprochen, eine EP rauszubringen – in einer kleinen Anzahl, um mit ihr etwas Airplay in den USA zu bekommen. Sie haben 1.500 Stück hergestellt und einige verkauft, aber es sah nicht gerade so aus, als kämen die Herstellungskosten wieder rein. Wir wollten eigentlich ein paar Cover-Versionen einspielen, was wir mit ‚Electric Funeral‘ von BLACK SABBATH machten, ein Song, bei dem wir immer dachten, daß er von anderen Bands nicht genug Respekt erfuhr, er war z.B. nicht auf dem BLACK SABBATH-Tribute-Album drauf. Desweiteren haben wir ‚Shooting Star‘ gemacht, da er unserer Meinung nach sehr gut darstellt, wie es im Musikbusiness abläuft. Du mußt wirklich immer aufpassen, was hinter deinem Rücken abläuft und es ist eine absolute Streßsituation. Wir dachten schon immer, daß es ein sehr guter Song ist, der diese Sachen gut rüberbringt und der Song hatte irgendwie auch schon immer ein gewisses Metal-Feeling, wenn du etwas tiefer einsteigst. Und wir wollten ihm einen metallischeren Sound verpassen, was vorher noch nicht gemacht wurde. Wir haben dann auch noch ‚Watching over me‘, ‚I die for you‘ und ‚Melancholy‘ draufgepackt, um in den Staaten Radioplay zu bekommen. So ist das ganze entstanden.

Eine wirklich coole Sache.

Was mich momentan aber dennoch am meisten interessiert ist, inwiefern das neue Album voranschreitet, da ich darauf schon sowas von heiß bin…

Die Richtung des Albums steht schon fest, wir haben aber noch nicht wirklich an der Musik gearbeitet. Es wird auf jeden Fall das Konzeptalbum werden, basierend auf der ‚Wicked‘-Story. Ich denke, es wird ein sehr schweres Album werden! Wir haben aber sowohl lyrisch, als auch musikalisch schon viele Ideen. Ich freu mich wirklich sehr auf dieses Album, ich denke, es wird viel Spaß und viele neue kreative Aspekte mit sich bringen.

Und da war es wieder soweit…die Batterien waren alle und das dritte Paar schon von Anfang an komplett leer. Zum Glück hab ich die Sache diesmal jedoch früh genug bemerkt, um mir noch ein paar Notizen zu machen.

So erzählte mir Matthew auf meine Frage nach dem Comic zum nächsten Album, daß die Pläne hierfür wohl nach wie vor vorhanden sind und die Band auch wirklich gewillt ist, die Idee umzusetzen, was mich persönlich sehr freuen würde.

Meine Frage nach den letzten 3 Alben, die sich Matthew gekauft hat, gestaltete sich mal wieder als eine der härtesten. Warum kaufen sich Musiker eigentlich keine CDs? Letztendlich war es aber so, daß er sich wohl SOUNDGARDEN und C.O.C zugelegt hat, sowie ein Album von SEAL, was mich dann doch etwas überraschte. Matthew begründete den Kauf jedoch damit, daß er den Sänger aufgrund seines Gesangsstils und des Ausdrucks sehr bewundert, was ich dann wieder ohne Probleme akzeptieren konnte (Ich bin so gut! 😉 )



Als lustigste Erlebnisse bei Live-Shows empfindet Matthew die Tatsache, daß er sich wohl nicht nur einmal live den Arsch verbrannt hat, was in der jeweiligen Situation wohl nicht immer ganz so lustig war, den Sänger jedoch im Nachhinein immer noch zum Lachen bringt.

Die Bewunderung für gute Sänger bringt Matthew schlußendlich noch mit der Auswahl der Person, die er gerne mal treffen möchte zum Ausdruck. Auf diese Frage hin antwortete mir Matthew recht spontan mit Geoff Tate, dem Sänger von QUEENSRYCHE, bei dem er noch hinzufügte, daß auch er zu den Leuten gehört, die sich vom neuen Album sehr viel versprechen. Die Songausschnitte, die er bisher gehört hat, lassen ihn jedenfalls das neue Album mit einer großen Portion Vorfreude erwarten.

Im Nachhinein tut es mir immer noch leid, daß ich euch den genauen Wortlaut vom Ende des Interviews nicht mehr liefern konnte, ich habe mich aber wirklich bemüht, die Aussagen des Sängers so unverfälscht wie möglich rüberzubringen. Ich habe meine Lehre aus diesem Interview jedenfalls gezogen…

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