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DARK AT DAWN: Wasted Years?

Wenn sich eine Band bei einem Label verabschiedet, während sie bei einem anderen bereits einen neuen Vertrag in der Tasche hat, und um den vorherigen Vertrag zu erfüllen ein Album abliefert, das rein aus altem Songmaterial besteht, so liegt der Verdacht nahe, dass man es mit einem halbgaren Machwerk zu tun hat. Wer DARK AT DAWN kennt, der weiß, dass der Band so ein Vorgehen einfach zu billig wäre. Stattdessen ist “First Beams of Light” eine Scheibe geworden, die ohne Probleme auch als reguläres Studioalbum durchgehen könnte und bietet 10 fantastische Songs mit den typischen Bandtrademarks. Und man glaubt es kaum, zur Veröffentlichung dieses dritten Albums, hat es tatsächlich auch mit einem Interview zwischen mir und Buddy geklappt…

Wenn sich eine Band bei einem Label verabschiedet, während sie bei einem anderen bereits einen neuen Vertrag in der Tasche hat, und um den vorherigen Vertrag zu erfüllen ein Album abliefert, das rein aus altem Songmaterial besteht, so liegt der Verdacht nahe, dass man es mit einem halbgaren Machwerk zu tun hat. Wer DARK AT DAWN kennt, der weiß, dass der Band so ein Vorgehen einfach zu billig wäre. Stattdessen ist “First Beams of Light” eine Scheibe geworden, die ohne Probleme auch als reguläres Studioalbum durchgehen könnte und bietet 10 fantastische Songs mit den typischen Bandtrademarks. Und man glaubt es kaum, zur Veröffentlichung dieses dritten Albums, hat es tatsächlich auch mit einem Interview zwischen mir und Buddy geklappt…

Also als allererstes muss ich jetzt natürlich auf die aktuellste Neuigkeit aus dem Hause DARK AT DAWN zu sprechen kommen: euer Treffen mit Chris De Burgh. Jetzt erzähl mal, wie war´s denn so? Muss doch schon was ganz besonderes für euch gewesen sein, vor allem die Tatsache, dass Chris anscheinend ja nicht nur eure Coverversion, sondern das gesamte “Baneful Skies“-Album zu Hause stehen hat!

Ja klar war es etwas sehr besonderes. Nicht nur, dass wir ihn, ja immerhin doch als Weltstar zu bezeichnen, überhaupt persönlich getroffen haben, sondern natürlich auch seine Reaktionen auf den Song. Er war sichtlich begeistert und konnte sich auch noch gut daran erinnern, wie der Song damals bei der Verlagsfreigabe gelaufen ist. Er hatte nämlich selbst darüber entschieden, ob wir den “Ferryman” so veröffentlichen durften. Der Verleger hatte uns damals eine ähnliche Story erzählt, aber das haben wir eigentlich nie so wirklich geglaubt. Naja, und jetzt war es tatsächlich so…

Wie ernst sollte man eigentlich deinen Kommentar nehmen, dass ihr euch in Zukunft noch mehr Songs von Chris De Burgh annehmen wollt? Können wir uns denn schon jetzt auf das DARK AT DAWN “Chris De Burgh”-Tributealbum freuen? 🙂

Grundsätzlich sollte man alles erstmal ernst nehmen ;o). Allerdings haben wir über so etwas tatsächlich schon nachgedacht. Chris de Burgh hat viele total geile Songs geschrieben, die eigentlich nach unserer Interpretation schreien. Nun ja; und da wir jetzt ja sogar den Segen des Meisters zu haben scheinen… Schaun mer mal.

Eigentlich wollten wir ja schon ein Interview zur Veröffentlichung von “Crimson Frost” machen, aus verschiedenen Gründen hat das dann aber leider nicht geklappt. Dennoch würde ich gerne nochmals auf “Crimson Frost” rückblickend zu sprechen kommen. Allgemein bekam das Album sehr gute Kritiken, kam bei Rezensenten und Fans allerdings im Schnitt nicht ganz so gut weg wie “Baneful Skies“. Wie siehst du die Sache mit dem inzwischen eingetretenen zeitlichen Abstand?

Ganz klar war die “Crimson Frost” nicht so eingängig wie unser Debüt. Das wussten wir eigentlich schon, als wir die Songs aufgenommen hatten. Aber die “Crimson Frost” ist atmosphärisch sehr dicht und vereinnahmt Dich, wenn Du Dich auf sie einlässt. Ich hab sie kürzlich nach längerer Zeit mal wieder komplett gehört und muss sagen, dass ich sie mit diesem Abstand sogar noch ein bisschen besser finde.

Für mich entfaltete “Crimson Frost” seine Wirkung erst so richtig, als ich das Album erstmal ein bis zwei Monate ruhen ließ und es dann erst wieder anhörte. Plötzlich sprang der Funke über und seither find ich das Album so richtig klasse. Denkst du, dass das einzige “Problem” bezüglich “Crimson Frost” die Erwartungshaltung verschiedener Fans war?

Natürlich! Man kennt das ja; wenn man ein Lieblingsalbum hat, soll das nächste am besten genauso klingen; nur neu sein… :o) Das funktioniert so aber nicht, wenn man sich als Band entwickelt und eben nicht immer nur das gleiche macht. Da haben wir auch einen Anspruch an uns selbst.

Gleichzeitig habe ich auch das Gefühl, dass “Crimson Frost” – trotz dass ich die Musik eher in die Power Metal Schublade stecken würde – viel besser in die herbstliche/Winterjahreszeit passt. Jetzt, da die Tage wieder deutlich kürzer werden und die Stimmung eher wieder melancholisch wird, kann man viel mehr in “Crimson Frost” eintauchen und Songs wie “A Winter´s Dream” haben auf mich eine viel stärkere Wirkung.

Wir haben’s ja auch im Herbst aufgenommen; die drückende Stimmung dieser Jahreszeit hat sich sicherlich auch auf das Album niedergeschlagen. Nun sind wir ja grad auch wieder am Recorden. Mal sehen, ob sich die Stimmung wieder so in den Interpretationen niederschlägt.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass ihr euren enormen Erfolg den ihr mit eurem fantastischen Debüt einheimsen konntet mit “Crimson Frost” nicht unbedingt ausbauen konntet. Der nächste weitere Schritt scheint nicht eingetreten zu sein. Denkst du dass ich mit diesem Eindruck richtig liege oder seht ihr das ganz anders?

blankDer nächste Schritt wäre ganz klar eine Supporttour gewesen. Der ist nicht eingetreten; aus dieser Sicht hast Du sicher Recht. Auch hätten wir von unseren Business-Partnern gern mehr Engagement gesehen. Das muss ich hier an dieser Stelle noch mal sagen. Das bezieht sich hier aber in erster Linie auf Kontakte, die nach der Veröffentlichung der “Baneful Skies” entstanden sind. Es gab da wohl Leute, die nach den superben Reaktionen auf diese Platte gedacht haben, dass wir die Band sind, die ihnen ohne viel Zutun die gebratenen Hähnchen in den Mund steckt. Wir haben uns nach dem Release der “Crimson Frost” ziemlich alleingelassen gefühlt, was dieses ganze Business-Zeug angeht. Man hätte mit etwas mehr Engagement mit Sicherheit mehr erreichen können.

Insgesamt ist es seit dem Release von “Crimson Frost” zunächst extrem ruhig um euch geworden. Ich denke viele hätten von euch erwartet, dass ihr nach dem Erfolg von “Baneful Skies” so richtig durchstartet, stattdessen hat man über lange Zeit bei euch eigentlich nur schlechte Nachrichten, wie den Ausstieg von Matze und Schröder zu hören bekommen. Erst seit dem Summer Breeze scheint es wieder lebendiger um euch zu werden….gerade auf dem Live-Sektor hätte ich von euch mehr erwartet…

Wir hatten uns nach dem Release der “Crimson Frost” voll und ganz auf eine Supporttour eingestellt. Sowohl beruflich als auch mental. Wir wollten auf die Bühnen! Dass das letztendlich dann so gekommen ist, wie von Dir skizziert, haben wir uns sicherlich damit eingebrockt, dass wir uns zu sehr auf andere Leute verlassen haben. Werden wir so nie wieder tun. Man lernt ja schließlich dazu. Außerdem wollen wir das in 2003 endlich nachholen. Wir fangen jetzt bereits an, die ersten Gigs klarzumachen.

Der Ausstieg von Schröder und Matze hat sicherlich echte Lücken in der Band hinterlassen. Bislang hatte man doch immer das Gefühl, dass DARK AT DAWN eine feste Einheit aus sehr guten Freunden darstellt, in der jedes einzelne Bandmitglied seinen wichtigen Beitrag zum Bandgefühl leistet. Was kannst du zum Ausstieg der beiden sagen? Wie schwer ist und war es für euch diese Lücke zu stopfen? Mit Sebastian Topp habt ihr ja zumindest einen neuen Mitstreiter gefunden, der jetzt auch schon eine ganze Weile in der Band ist, bei dem es mich allerdings doch schwer gewundert hat, warum er im Booklet zur neuen CD “First Beams of Light” bei den Gastmusikern auftaucht…

blankDie Band DARK AT DAWN besteht momentan nur aus Sauer, Lowin und mir. Mit diesem Personal packen wir momentan alles an, was zu tun ist. Diese Vereinbarung haben wir auch mit Toppi. Wir entscheiden im Moment im Trio. Wir möchten uns momentan noch auf keine festen neuen Bandmitglieder einlassen.

Schröder und Matze sind beide ausgestiegen, weil sie Band und Beruf nicht mehr unter einen Hut bekommen haben. Diese Lücke werden wir erst nach außerordentlich außerordentlichen Entscheidungsfindungsphasen :o) wieder füllen.

Was sind so allgemein die Schlüsse, die ihr nun aus eurer bisherigen Karriere so zieht. Wo führt der Weg von DARK AT DAWN weiter hin, was sind eure Pläne?

Nächstes Jahr besteht die Band 10 Jahre. So richtig was passiert ist ja aber erst mit der “Baneful Skies” im Jahre 1999. Wir haben also viel Zeit verloren… wenn man das so nennen darf. Nun haben wir drei Longplayer auf dem Markt… im nächsten Frühjahr folgt der vierte. Wir haben also einiges nachgeholt :o). Und dieses Prinzip werden wir fortsetzen! Wir werden mit dieser nächsten Platte ein weiteres Kapitel aufschlagen und weiterhin probieren, unseren Stil zu perfektionieren. Auf jeden Fall soll 2003 einiges passieren!

Aktuell erscheint ja nun das “neue” Album “First Beams of Light“, auf dem ihr eure beiden ersten Demos “The Awakening” (1993) und “As Daylight Fades” (1994) neu eingespielt habt. Zunächst einmal die Standardfrage (da ich die Demoversionen nicht kenne): wie original sind denn nun die Neueinspielungen? Unterscheiden sich die Songs letztendlich nur vom Sound her oder habt ihr auch am Songwriting noch etwas gefeilt?

Die Songs sind sehr nah am Original. Wir haben lediglich Arrangements und Spiel bzw. Gesang verbessert und hier und da manche Teile etwas gestrafft. Am gravierendsten sind diese Änderungen wohl bei “Fallen Angel” und “Black Dream” ausgefallen. Die Songs waren vorher etwas länger…

Wie sieht es denn eigentlich aus, hat der Fan mit dem Erwerb von “First Beams of Light” nun tatsächlich alle Songs zu Hause im CD-Regal stehen, die von DARK AT DAWN je geschrieben wurden oder zumindest, die von DARK AT DAWN je aufgenommen wurden?

Aufgenommen: ja; geschrieben: nein

Mal von den Songs für das neue Album abgesehen, gibt es denn da noch viele “verschollene” DARK AT DAWN-Songs, die darauf warten, irgendwann

aufgenommen zu werden oder für immer vom Licht der Welt verborgen zu bleiben?

Ich denke nicht, dass wir auf diese Songs irgendwann einmal zurückgreifen werden… Und wenn doch, verraten wir’s keinem! :o))

Inwiefern ist “First Beams of Light” ein Album, um einen Vertrag zu erfüllen, um mit einem neuen Album dann gleich bei einem neuen Label ein neues Kapitel in der Geschichte der Band aufschlagen zu können?

Wir hatten zu der Zeit schon spruchreife Angebote von anderen Labels vorliegen. Nun konnten wir entscheiden, was wir tun würden. Entweder ganz neue Songs wiederum mit kleinem Budget und der uns bekannten Promo für unsere alte Firma zu veröffentlichen, oder das Material für die neue Firma aufzuheben, und lieber, übrigens auch unter Berücksichtigung der Wünsche von vielen Fans, unsere Demos aufzupolieren. Wie bekannt entschieden wir uns für letzteres. Nach getaner Arbeit ist mir persönlich aber auch aufgefallen, wie gut die alten Songs eigentlich schon waren! Und es macht mir Spaß, die alten Stücke in neuem Gewand zu hören. Ich stehe voll und ganz hinter den Songs.

Gibt es eigentlich auch schon was konkretes, wo euer nächstes reguläres Album erscheinen wird?

Wir haben bereits bei AFM Records unterschrieben und sind wie gesagt gerade dabei, das neue Album aufzunehmen. Erscheinen soll’s dann im Frühjahr irgendwann… Das ist noch nicht ganz klar.

Im Labelinfo von Iron Glory ist zu lesen, dass die Songs von “First Beams of Light” so auch auf der “Baneful Skies” hätten stehen können. Ich persönlich finde aber lustigerweise, dass die Stücke durch ihre teilweise vorhandene Komplexität und vor allem auch durch eine stärkere Melancholie dem zweiten Album näher stehen. Ist das für dich nachvollziehbar?

Ich kenne das Labelinfo leider nicht… Aber ich würde die Songs auch eher in der Richtung der “Baneful Skies” sehen… Aber wer könnte da weniger objektiv sein als wir selber?

Insgesamt habe ich auch wie bei “First Beams of Light” erst einige Durchläufe gebraucht, bis das Material bei mir gezündet hat (von daher noch eine Parallele zu dem zweiten Album), doch dann merkte ich erst, wie stark die Songs eigentlich sind und welche atmosphärische Dichte sie besitzen. Warum hat sich eigentlich nicht schon viel früher die Gelegenheit ergeben, dass man – mal abgesehen von den Demos – in den Genuss dieser Songs kommen konnte?

Wir haben vor unseren CDs Songauswahlen getroffen. Diese Songs waren halt nie dabei… Wir haben ja auch immer knapp kalkulieren müssen und deswegen auch niemals in Erwägung gezogen, CDs mit mehr als 10-13 Songs zu machen.

blank Von daher ist dieser Release natürlich umso sinnvoller! Welche der Songs hätten deiner Meinung nach rückblickend denn aber unbedingt schon längst veröffentlicht werden sollen?

Meiner Meinung nach “Black Dream” und “In Fire’s Light”. Aber wie gesagt, finde ich die meisten Songs ganz gut…

“Last Embrace” stellt ganz klar den außergewöhnlichsten Song auf dem Album und vielleicht sogar der gesamten DARK AT DAWN-Karriere dar. Unsere vampi hat da sogar schon Vergleiche mit Soundgarden angestellt. Welchen Stellenwert nimmt “Last Embrace” für dich ein?

“Last Embrace” ist mein Favorit auf der “First Beams…”! Ich achte natürlich immer sehr auf mich selber und ich glaube, dass ich bei diesem Song noch eine weitere Facette aus meiner Stimme geholt habe. Dieser Song ist sicherlich außergewöhnlich; da hast Du Recht. Er ist sehr atmosphärisch, traurig und dennoch kraftvoll…

“Außergewöhnlich” ist sicher auch der tiefe, klare Gesang beim Song “Black Dream”. Es ist ja bekannt, dass du auch auf weniger metallische Sachen wie Loreena McKennit u.ä. abfährst. Könntest du dir vorstellen, in naher Zukunft vielleicht auch ein Nebenprojekt zu starten, bei dem du deine Stimme eher in einem anderen Kontext, als dem des Metalshouters einsetzt? Oder wäre das schon allein aufgrund der zeitlichen Enge neben DARK AT DAWN völlig unmöglich?

Würd ich schon gerne machen… Dann aber wirklich nur als Sänger. Das Engagement so etwas auch businessmäßig nach vorne zu bringen, müsste von anderen Beteiligten kommen. Ich hätte aber schon generell mal Lust, auch als Gastsänger bei einer anderen Kapelle, vorzugsweise Düstersektor mit Frauenstimme, mal aufzutauchen. So aus Spaß…

Textlich bieten die Stücke auf “First Beams of Light” auch ein relativ breites Spektrum. Neben den typischen düsteren “Fantasy”-Lyrics (wenn man das überhaupt so nennen mag) gibt es auch eher realitätsbezogenere Sachen. Kannst du dir vorstellen, auch heute noch einen Songtext wie “Perish for Beauty” zu schreiben?

Nein. Ich schreibe jetzt lieber von persönlichen Dingen. Der Text zu “Perish for Beauty” ist 1993 entstanden. Er wäre mir heute viel zu direkt.

Könnte man Alkohol als deine Lieblingsdroge bezeichnen und was hat “Black Dream” damit zu tun? 🙂

Alkohol ist meine einzige Droge. Ich konsumiere keine anderen Drogen. Rauche nicht einmal… Zum Bezug auf “Black Dream” kann ich nur sagen, dass dieses Wort im Text vorkommt. Da der Text aber von Sauer stammt, könnte ich höchstens eine eigene Interpretation des Textes geben…

Die da wäre? >g<

Ich hab sogar zwei! :o)

Die eine ist die Unromantische, aber durchaus realistische… wenn man den Text nämlich mal auseinanderpflückt, merkt man, dass er ganz gut zur Situation eines Obdachlosen im Winter passt.

Und die andere ist, dass man im Absinthrausch, den man sich in meiner Kneipe, die ja bekanntlich Black heißt, angesoffen hat, und in diesem Rausch eine traumhafte Frau klarmacht, haha. Kommt ja auch öfters mal vor… ähem, bei meinem GÄSTEN natürlich nur. ICH selbst lebe ja wie bekannt strikt nach den Grundsätzen der Enthaltsam- und Keuschheit :o). Ora et labora! Urbi et Orbi!Pat et Patachon! Dick et doof et cetera pp. Haha!

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Welche Frage würdest du gerne mal im Zusammenhang mit der WARLORD-Coverversion “Deliver us from Evil” gestellt bekommen? 🙂

Wenn eine gut gebaute Schönheit auf mich zukommt und mich fragt:”Bist Du nicht der Sänger dieser Version? Darf ich mit Dir schlafen?” Hahaha! :o)

Mit “Dragon Tears – Part II” gibt es auf “First Beams of Light” ja nun auch endlich den zweiten Teil des “Baneful Skies“-Epos zu hören! Ist dies denn nun eigentlich die finale Version des Stückes oder einfach nur die Wiederaufnahme des Demosongs?

Sowohl als auch… Das ist das textliche Ende der Geschichte. Das Happy-End quasi. Auf unserem Demo ist der Song ja in beiden Teilen und in einer Länge von knapp 9 Minuten zu hören.

Welche Rolle nimmt DARK AT DAWN inzwischen eigentlich in eurem Leben ein. Die Gründe für Schröders und Matzes Ausstieg lagen ja zum großen Teil darin, dass er sein Privatleben und die Band nicht mehr unter einen Hut bringen konnte und er deshalb die Konsequenzen zog. Könnte es auch passieren, dass die Band an sich aus dieser enormen Belastung auseinander bricht? Von der Musik leben könnt ihr ja momentan wohl noch ganz und gar nicht…

Da hast Du Recht. Wir können mit Ach und Krach den Proberaum bezahlen. Lowin studiert und Sauer hält sich mit seinem Studio über Wasser. Ich habe ja kürzlich eine Kneipe/Disse im Harz eröffnet und bisher war’s ein ziemlicher Erfolg. Wir müssen unsere Aktivitäten jetzt jedoch völlig anders planen und es muss sich alles erstmal einspielen. Unsere Arbeitsweise in Punkto proben etc. hat sich jedenfalls schon mal ziemlich verändert. Die Band an sich ist aber nicht in Gefahr.

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Auf der anderen Seite hat man auf dem Summer Breeze meiner Meinung nach wieder deutlich gemerkt: dem Status einer Undergroundband seid ihr eigentlich schon längst entwachsen! Wie seht ihr das und wie würdet ihr euch im Zirkus der Musikbranche selbst einstufen?

Klar haben wir jetzt schon einiges gemacht, aber vieles was unumgänglich für unser Fortkommen ist, liegt noch vor uns. Wir haben ziemlich professionelle Einstellungen und wir wissen, dass wir das was wir machen auch ganz gut machen. Alles weitere wird die Zukunft zeigen.

Wie wichtig ist es für dich überhaupt, dich in deiner Musik selbst entfalten zu können? Könntest du dir ein Leben vorstellen, ohne Musik zu machen?

Nein, das könnte ich jetzt nicht mehr. Es gibt mir einfach die Möglichkeit, persönliche Dinge auszudrücken; und wenn das dann noch anderen Leuten gefällt, ist das eine enorme Bestätigung. Es macht einfach auch superviel Spaß…

Was hat sich für euch eigentlich überhaupt seit dem Release von “Baneful Skies” verändert? Inwiefern hatte alles einen Einfluss auf euer Privatleben? Siehst du DARK AT DAWN manchmal auch als Belastung?

Sicher ist es nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Probetermine können öfters schon einmal nicht eingehalten werden, nochzumal wir in unserem Proberaum auch sehr eingeschränkte Zeiten haben. Seit den bisherigen Releases hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert…; außer, dass man jetzt doch noch mehr Reaktionen auf seine Musik erhält und sich mit dem Finanzamt rumschlagen muss…

Du hast es bereits angesprochen: du hast inzwischen auch eine Kneipe am Start, die ja auch recht gut zu laufen scheint. Was bekommt man bei dir denn so geboten, warum dürfte sich ein Besuch für den Otto-Normal-Metaller lohnen?

Bei uns gibt’s Stromgitarren und Saufgut in allen Variationen zu sehr günstigen Preisen. Wenn man in Sachen Rockmusik – das BLACK ist kein reiner Metalschuppen – open minded ist, kann man jeden Tag seinen Spaß haben.

Es gibt da gewisse Leute in unserer Redaktion, die inzwischen einer gewissen Absinth-Sucht verfallen sind und deren einziger Beitrag zu diesem Interview darin bestand, dass ich den Buddy doch unbedingt fragen solle, was er denn alles so auf seiner Absinth-Karte an Leckereien hat und was man von einem Absinth-Abend im Black Rock erwarten kann… J

Wir haben auf der Karte 4 verschiedene Absinthsorten mit variierendem Alkohol- bzw. Thujongehalt. Im Schrank haben wir aber noch zwei weitere Sorten. Außerdem haben wir sechs Absinthcocktails am Start. Damit kann man sich schon mal ordentlich abschießen. Glücklicherweise ist die Kotzquote eher gering. Da muss ich mal ein dickes Lob an unsere Gäste aussprechen! :o)

Dann kommen wir zum Schluss noch zu einer Frage, die du ja schon mal beantworten durftest: was waren die letzten drei Alben, die du dir selbst gekauft hast oder die dich besonders beeindruckt haben?

Within Temptation – Mother Earth (beeindruckend)

Sentenced – The Cold White Light

Fetenhits von A bis Z (gekauft für meine Kneipe) :o)

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