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XANDRIA: The Wonders Still Awaiting

Um die Zukunft XANDRIAs muss man sich keine Sorgen machen: Mit neuem Line-up gelingt die Gratwanderung zwischen Eingängigkeit und Bombast geradezu leichtfüßig.

„The Wonders Still Awaiting“ – allein der Titel spricht in Anbetracht der jüngeren Vergangenheit XANDRIAs Bände. Nach Line-up-Tohuwabohu und einigen Jahren Funkstille scheint es so, als würde uns die Symphonic-Metal-Band eines versichern wollen: Man ist noch lange nicht am Ende angekommen, im Gegenteil: Der Blick geht wieder nach vorne gen Horizont, wo es doch noch so viel zu entdecken gibt.

Dass vom letzten Line-up nur noch Gitarrist und Gründungsmitglied Marco Heubaum an Bord ist, gerät dabei schnell in Vergessenheit. Letztlich merken wir XANDRIA – die neue Stimmfarbe am Mikro mal ausgeklammert – den großen Umbruch musikalisch nicht unbedingt an. Mit recht klassischen Stilmitteln und dem genre-üblichen Bombast bewegt sich das Quintett innerhalb der erwartbaren Genre-Grenzen, wobei natürlich Vergleiche zu Größen wie NIGHTWISH oder EPICA nicht die schlechtesten Referenzen sind.

Die Gratwanderung zwischen Eingängigkeit und Bombast gelingt XANDRIA geradezu leichtfüßig

Mit Doublebass, orchestraler Unterstützung und den eingängigen Gesangslinien der durchweg überzeugenden Ambre Vourvahis bereitet der Opener „Two Worlds“ den Weg für die restlichen zwölf Tracks, deren Kredo meist „Klotzen statt kleckern“ lautet. Das ist alles andere als negativ zu verstehen, meistern XANDRIA diese Gratwanderung zwischen Catchiness und Pomp doch geradezu leichtfüßig. Dank sporadischer Growls und treibendem Riffing als Gegenpol („Illusion Is Their Name“, „You Will Never Be Our God“, „Reborn“) entwickelt das Material überdies genug Elan, um nicht ausschließlich in Schönheit zu sterben.

Dieser Balanceakt fordert Disziplin, welche „The Wonders Still Awaiting“ eigentlich nur in einer Hinsicht nicht aufzubringen vermag: Mit 74 Minuten Spielzeit ist das Album in quantitativer Hinsicht ein absoluter Brocken, den wir nur schwer am Stück herunterbekommen. Dass sich in den letzten Jahren viele Ideen und dementsprechend Material angesammelt haben, können wir bestens verstehen. Nur folgen XANDRIA schlussendlich doch meistens denselben bewährten Pfaden, deren immergleiche Schauwerte eben zum Ende hin nicht die gleiche Faszination ausstrahlen können wie am Anfang der Reise.

Die Zukunft XANDRIAs scheint in guten Händen

Die gute Nachricht: Für moderne Hörgewohnheiten oder die Streaming-Rotation spielt das natürlich keine Rolle. Grundsätzlich agieren die fünf Musiker:innen nämlich von Anfang bis Ende auf ähnlich hohem Niveau, was auf eine (Power-)Ballade wie „Your Stories I’ll Remember“ ebenso zutrifft wie auf das kraftvolle „The Maiden And The Child“. Als uns wenig später das neunminütige und nicht selten dramatische „Astèria“ schlussendlich aus seinen Armen entlässt, können wir jedenfalls sicher sein, dass die Zukunft XANDRIAs in guten Händen ist. In runderneuerter Besetzung zeigt sich die Formation wieder hungrig, wie letzten Endes nicht nur der erwartungsvolle Titel, sondern auch die schiere Fülle an Ideen belegt, die man für „The Wonders Still Awaiting“ zu Papier gebracht hat.

Veröffentlichungstermin: 03.02.2023

Spielzeit: 74:29

Line-Up

Ambre Vourvahis – Vocals
Marco Heubaum – Gitarre, Keyboards
Robert Klawonn – Gitarre
Tim Schwarz – Bass
Dimitri Gatsios – Drums

Produziert von Marco Heubaum und Jacob Hansen (Mix und Mastering)

Label: Napalm Records

Homepage: https://www.xandria.de/
Facebook: https://www.facebook.com/xandriaofficial/

XANDRIA “The Wonders Still Awaiting” Tracklist

1. Two Worlds (Video bei YouTube)
2. Reborn (Video bei YouTube)
3. You Will Never Be Our God (feat. Ralf Scheepers) (Video bei YouTube)
4. The Wonders Still Awaiting (Video bei YouTube)
5. Ghosts (Video bei YouTube)
6. Your Stories I’ll Remember
7. My Curse Is My Redemption (Lyric-Video bei YouTube)
8. Illusion Is Their Name
9. Paradise
10. Mirror Of Time
11. Scars
12. The Maiden And The Child
13. Astèria

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