blank

WOLVES IN THE THRONE ROOM: Malevolent Grain [12"-EP]

WOLVES IN THE THRONE ROOM experimentieren in den tiefen Wäldern mit der Einfachheit und erschaffen Unglaubliches.

Die Wälder rufen wieder. Kein Kriegsgeheul, keine satanischen Botschaften, viel mehr die Wildnis, die Natur, eine Liebeserklärung, wenn du so willst. Überhaupt waren WOLVES IN THE THRONE ROOM noch nie die grimmigen Waldschrate, auch nie die verträumten Naturmystiker, die sich bedenklichen politischen Tendenzen hingeben. Das ist eine ganz eigene Liga, das haben schon Diadem of 12 Stars und Two Hunters bewiesen, die nicht selten zu Tränen rühren können. Die Reise durch die Wälder Kaskadiens geht weiter, immer tiefer dringe ich vor in diese dunklen Wälder, voller riesiger, uralter Bäume und der beruhigenden Wirkung und Tiefe dieser ganz eigentümlichen Welt.

Und diese Geistesreise findet einen vorläufigen Gipfel. Mit dem üblichen Gepäck gehe ich mit WOLVES IN THE THRONE ROOM auf Wanderschaft, gebe mich den Gitarren hin, dem Schlagzeugspiel, alles das wirkt wie ein Ritual, das einen wunderschönen Trance erzeugt. Die Band erscheint auf Malevolent Grain, einer EP mit zwei Stücken, zunächst sehr sanft. Nicht gezügelt, oder gar brav, ganz bestimmt nicht. Denn A Looming Resonance ist das, was passiert, wenn man den wunderschönen Beginn von Cleansing mit dem weiblichen Gesang von Diadem of 12 Stars kreuzt, denn bei diesem Lied thront einzig und allein die wundervolle Stimme von Jamie Myers über der Musik, wie ein Fels in der Brandung. Ganz langsam, steigert sich dieses Stück, wird immer schneller, intensiver, bricht zusammen und bäumt sich zum Ende hin so enorm auf, dass die abschließenden Klangeskapaden, das immer wieder und wieder wiederholte Riffs so beruhigend und schön klingen, dass man sich selbst darin auflösen möchte. Eigentlich ein sehr simples Stück, aber alle Elemente werden hier so packend ausgespielt, dass nicht der Hauch von Langeweile aufkommen mag. Selbst für die Verhältnisse von WOLVES IN THE THRONE ROOM ein Ausnahmesong.

Die B-Seite dieser EP ist, damit das Yin auch sein Yang findet, mit Hate Crystal ein ungewöhnlich raues, brutales Stück. Ebenfalls mit einem klaren Songaufbau ausgestattet treibt dieses Stück durch die unheimlichen und düsteren Ecken des Waldes, nach einem rasenden und wildem Beginn baut es langsam, aber stetig die Härte ab, wird getragen von rituellem Drumming und sanften, ganz dezenten Synthesizern. Die Faszination und Intensität von A Looming Resonance kann es jedoch nicht erreichen, viel mehr wirkt es wie ein Experiment, in dem WOLVES IN THE THRONE ROOM testen, ob sie auch im primitiven Bereich erfolgreich sein mögen. Die Antwort lautet klar ja, allerdings ist diese Band besser, wenn sie detailreich, in vielen Farben und Facetten ihre Musik erzeugt.

Allein schon A Looming Resonance ist Grund genug sich Malevolent Grain anzueignen, mit diesem Stück geht die Band einen großen Schritt in Richtung kreativer Freiheit entgegen und berührt den Hörer auf nie gekannte Art und Weise. Veröffentlicht wird Malevolent Grain in Europa als auf 700 Stück limitierte Picture Disc über CONSPIRACY RECORDS, während die US-Version über SOUTHERN LORD als normale Vinylausgabe erscheint. Und egal für welches Format ihr euch entscheidet, die Wahl ist immer die Richtige. Bis zum Ende März erscheinendem Drittwerk Black Cascade ist Malevolent Grain auf jeden Fall die bestmögliche Überbrückung.

Veröffentlichungstermin: 23. Februar 2009

Spielzeit: 23:39 Min.

Line-Up:
Nathan Weaver – Vocals, Guitar
Will Lindsay – Guitar
Aaron Weaver – Drums
Jamie Myers – Vocals (A Looming Resonance)
Don McGreedy – Bass (Hate Crystal)

Produziert von Randall Dunn und WOLVES IN THE THRONE ROOM
Label: Conspiracy Records / Southern Lord Records

Homepage: http://www.wittr.com

MySpace: http://www.myspace.com/wolvesinthethroneroom

Tracklist:
Seite A:
A Looming Resonance

Seite B:
Hate Crystal

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner