WITHIN TEMPTATION: Mother Earth

Frechheit siegt…

Eigentlich ist es ja eine Frechheit. Da nimmt eine Plattenfirma eine neue Band unter Vertrag und verschafft ihnen gleich einmal einen begehrten Supportact mit einen ihrer größten Pferde im eigenen Stall (WITHIN TEMPTATION werden PARADISE LOST auf ihrer Europatournee begleiten). Dies ist an sich nicht ungewöhnlich und auch nicht weiter verwerflich. Dass die Band natürlich einen aktuellen Output präsentieren will, ja eigentlich auch nicht. Das aber genau dieser Output bereits vor fast genau zwei Jahren erschienen ist und jetzt nur noch mal mit vier Bonustracks neu aufgelegt wird, ist meines Erachtens schon eine Frechheit. Und dann jammern die Plattenbosse auch noch, daß die Absatszahlen nach unten gehen. Verstehe das wer will.

Ich könnte es mir folglich sehr leicht machen und nur auf die Besprechung von Andi vom 29.04.2001 verweisen, der ja hier schon ausführlichst ein Review zu „Mother Earth“ abgegeben hat. Da ich aber möchte, daß ihr mein Review weiterlest, werde auch ich noch ein wenig meinen Senf zur Scheibe abgeben. WITHIN TEMPTATION spielen Gothic-Metal mit Frauengesang, was natürlich gleich zu Vergleiche mit NIGHTWISH führen wird. Allerdings gehen W.T. ruhiger, sanfter und gebrechlicher zu Werke als die finnischen Chartstürmer. Ich finde den Doppelpack am Anfang mit „Mother Earth“ und „Ice Queen“ auch gleich am besten, da hier zum einen Gas gegeben wird, die Gitarren rocken, klasse Melodien am Start sind und Sharon den Adel richtig schön singt. Songs die schnell ins Ohr gehen und dort auch lange bleiben. Die drei Balladen auf den Album sind, wie Andi schon meinte, definitiv nicht Metal, sondern werden von Klavierklängen und poppig-schmalzigen Gesang getragen. WITHIN TEMPTATION können und werden wohl auch sicher noch viel von sich hören lassen und mit etwas Glück das nächste grosse Ding am Gothichimmel sein, da ihr Sound alles das bietet was der Gothicfan hören will.

Fairerweise sollte man erwähnen, dass „Mother Earth“ im aufwendigen Digipac erscheint und –wie bereits erwähnt- der Fan sich über vier Bonustracks freuen darf. Zwei Liveaufnahmen, ein Stück vom Debut „Enter“ und eine bislang unveröffentlichte B-Seiten-Nummer erhält der Käufer zusätzlich, der auch schon das erste Werk der Band im Regal stehen hat.

Gerade eben habe ich erfahren, daß „Mother Earth“ auf Platz 56 in den Charts gelandet ist. Frechheit siegt also doch, oder sind Plattenbosse einfach nur clever? Und ich überlege mir jetzt auch, ob ich nicht vielleicht auch einen Gig auf der PARADISE LOST Tour ansehen soll. Jetzt, da auch noch eine interessante Vorband mit am Start ist. Also hat die Plattenfirma doch alles richtig gemacht!? Entscheiden muss letztendlich der Käufer und der scheint sich ja schon entschieden zu haben.

Line-Up:

Sharon den Adel – vocals

Robert Westerholt – guitar

Marijn Spierenburg – keyboards

Stephen von Haestregt – drums

Jeroen van Veen – bass

Ruud Jolie – guitar

Label: GUN Records

Tracklist:

1. Mother Earth

2. Ice Queen

3. Our Farewell

4. Caged

5. The Promise

6. Never-Ending Story

7. Deceiver Of Fools

8. Intro

9. Dark Wings

10. In Perfect Harmony

Bonustracks:

11. Deep Within (Live 2002)

12. The Dance (Live 2002)

13. Restless

14. Bittersweet

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