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WINTERHORDE: Nebula

Keyboardlastiger Schwarzmetall wird auch in Israel fabriziert.

Dass Israel kein weißer Fleck auf der Black Metal-Landkarte ist, haben Bands wie ARALLU, ARAFEL oder BARTHOLOMEUS NIGHT bereits zu Genüge bewiesen. Ausgesprochen professionell präsentieren sich nun auch die 1999 gegründeten WINTERHORDE mit ihrem Debüt Nebula. Bei Bandname und einem Pseudonym wie Z. Winter überkommt einen glatt die Idee, dass es auch im Heiligen Land wohl zu regelmäßigen Schneestürmen kommen muss (und Morgenrot schätzt vermutlich die Schweizer Nationalhymne). Zudem zieht sich frostige Stimmung auch durch die dargebotenen Songs des Sextetts. Diese wurden in eine ansprechende Produktion gehüllt, bei welcher einzig der künstliche Drumsound, der nach einem quantisierten Triggerkit klingt, als Dynamikräuber auftritt und so einen negativen Eindruck hinterlässt. Irgendwie schade, dass die Kraft und die Authentizität eines richtig mikrophonierten Schlagzeugs bei immer mehr Bands in Vergessenheit gerät.

Immerhin schaffen es WINTERHORDE, musikalisch nicht so rasch in Vergessenheit zu geraten. Seien es aufflammende Parallelen zu EMPEROR in der Anthems to the Welkin at Dusk-Ära oder der in The Earth is an Altar eingesetzte Frauengesang wie zu den alten Zeiten MOONSPELLs: Es wird zügiger und symphonischer Schwarzmetall geboten, bei welchem die Abwechslung nicht zu kurz kommt. So verzichten die Israelis auf eine alles erdrückende Keyboarddominanz und räumen den Gitarren genügend Platz ein, den sie nicht nur in I Am Sin mit coolen Läufen kompetent zu nutzen wissen. Dennoch spielen Tastenklänge nicht nur im bei Händels Sarabande geklauten Intermezzo Propaganda eine tragende Rolle, was Nebula denn auch kaum den Krassheitspreis in schwarzmetallischen Kreisen einbringen wird.

Insgesamt ist Nebula ein beachtlicher Einstand für die Melodic Black Metaller aus Israel geworden, welcher nicht nur vom spielerischen Können, sondern auch von der vielfältigen Vocalsleistung lebt. Zwar fehlt noch eine alles überragende Komposition, aber Tiefschläge leisten sich WINTERHORDE keine. Somit definitiv ein Werk, welches Anhänger der melodiösen, keyboardlastigen Schwarzmetallklänge antesten sollten!

Veröffentlichungstermin: 01.10.2006

Spielzeit: 52:20 Min.

Line-Up:
Z. Winter: Vocals
Seth: Gitarren
Lex: Gitarren
Celestial: Bass
Morgenrot: Keyboards
Hesperus: Drums

Label: Burning Star Records

Homepage: http://www.winterhorde.com

Tracklist:
1. The Ultimate Redemption
2. The Fall of Angelic Dominion
3. The Earth is an Altar
4. Propaganda
5. Hate Parade
6. I am Sin
7. An Ode to Man
8. Snowfall
9. Post-Apocalypse Morning
10. War of One

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