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UNTIL I WAKE: Until I Wake [EP]

UNTIL I WAKE machen mit ihrem zeitgenössischen Post Hardcore / Metalcore-Mix eigentlich nichts falsch, können sich mit dieser EP im Gegenzug jedoch kaum in irgendeiner Weise auszeichnen. Steuert das Genre auf die nächste Identitätskrise zu?

Geschichte wiederholt sich zwar nicht unbedingt jedes Mal, aber sie verläuft in Zyklen. Das zeichnet sich schon seit längerem ab, erreicht allerdings nun langsam ein kritisches Stadium. Die Parallelen zur letzten Hochphase des Metalcore sind zweifellos vorhanden: Wieder sprießen Bands wie Pilze aus dem Boden, wieder sind es eine Handvoll Trademarks, die eine sichere Bank versprechen, und wieder schleicht sich langsam und behäbig ein Gefühl der Übersättigung ein. Das ist nicht die Schuld der 2019 aus der Taufe gehobenen UNTIL I WAKE und doch findet sich das Quartett inmitten eines Trends wieder, der sich schnurstracks auf eine Identitätskrise zubewegt.

Wenn sie denn nicht schon da ist, denn die sechs Songs der selbstbetitelten Debüt-EP bewegen sich genau im allseits abgesteckten Rahmen zeitgenössischen Post Hardcores bis Metalcores, ohne sich auch nur einen Zentimeter darüber hinaus zu wagen. Qualitativ und handwerklich agieren UNTIL I WAKE dabei absolut solide: Der Klargesang in „Foundations“ oder „Sinking Under“ geht gut ins Ohr, die tief gestimmten Gitarren haben Wumms, die Breakdowns sitzen und balancieren den schmalen Grat zwischen Durchschlagskraft und Groove. Kurz gesagt, wir können uns „Until I Wake“ mit seinen 20 Minuten problemlos als Gaumenreiniger zu Gemüte führen.

Es fühlt sich so an, als stießen UNTIL WAKE einfach etwas spät zur Party hinzu

Oder eben auch nicht, schließlich besteht im Genre mittlerweile ein derart großes Überangebot an ähnlich gelagerten Künstlern, dass es keinerlei Unterschied macht, ob der Streaming-Algorithmus nun ausgerechnet diese EP oder eine der zahlreichen anderen Genre-Veröffentlichungen des laufenden Jahres in die eigenen Vorschläge bugsiert. Immerhin versuchen UNTIL I WAKE im nachdenklichen „Less Of Me“ das Tempo zu reduzieren, richtig individuell klingt das Resultat dadurch jedoch auch nicht.

In einem Jahr, in dem uns bereits BORN OF OSIRIS, ERRA, INVENT ANIMATE und OUR HOLLOW, OUR HOME, um nur einige zu nennen, mit neuem Material versorgt haben, fühlt es sich so an, als stießen die US-Amerikaner einfach etwas spät zur Party hinzu. Dafür können sie nichts, ein wenig Sorgen machen wir uns derweil schon, dass eine solide Debüt-EP wie „Until I Wake“ bei uns mittlerweile nur noch ein kurzes anerkennendes Nicken hervorruft.

Veröffentlichungstermin: 16.07.2021

Spielzeit: 20:38

Line-Up

Cody Johnson – Vocals
August Lee Geitner – Guitar
Ryan Ridley – Bass
Alex Curtin – Drums

Label: Fearless Records

Facebook: https://www.facebook.com/untiliwake

UNTIL I WAKE “Until I Wake” Tracklist

  1. Nightmares (Video bei YouTube)*
  2. Foundations (Video bei YouTube)
  3. Sinking Under (Video bei YouTube)
  4. Self Medicated (Video bei YouTube)
  5. Less Of Me (Video bei YouTube)
  6. Mixed Signals

* nur Digital-Version

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