Johan Edlunds Ich wusste nicht genau, was da auf Englisch über dieses Wort stand-Jugendsünde TREBLINKA wird durch CENTURY MEDIA salonfähig. Nett formuliert betreiben CENTURY MEDIA Aufklärungsarbeit, liefern alte Proberaumbilder von TREBLINKA dazu, zeigen so, wie TIAMAT angefangen haben und bewahren Interessierte davor, sich auf Ebay und Co. zu Tode zu zahlen, weil sie sich die Demos Crawling in Vomits (1988) und The Sign of the Pentagram (1989), sowie die 7-Inch Severe Abominations kaufen müssen – plus einen Plattenspieler und ein Kassettengerät. Böse formuliert kann man CENTURY MEDIA der pekuniär-motivierten Grabräuberei bezichtigen, die nun auch vor dem Namen TREBLINKA nicht mehr Halt machen, obschon TREBLINKA nie bei ihnen unter Vertrag waren (TIAMAT hingegen schon).
Nun denn – geboten wird ein 3-CD-Mediabook beziehungsweise ein fünf Schallplatten umfassendes Boxset. Rumplig und Demo-mäßig sind TREBLINKA ja sowieso, die erste CD mit den Songs der zwei Demos, der 7-Inch und zwei Proberaummitschnitten aus 1989 und 2008 zeigen dies klar. Proto-Stockholm-Death Metal sozusagen, aber mit viel Herzblut gespielt – von dem her macht man hier musikalisch gesehen nichts falsch, schließlich finden sich ja einige der Songs auf TIAMATs Sumerian Cry wieder. Der 2008er-Mitschnitt entstand, da TREBLINKA für die Buchveröffentlichung von Daniel Ekeroths fantastischem Werk Swedish Death Metal einen einmaligen Gig spielten – wohlgemerkt ohne Johan Edlund, der sich von seiner TREBLINKA-Vergangenheit auch live distanziert.
Wer den 2008er-Gig verpasst hat, kann mittels CD 2 und 3 die TREBLINKA-Live-Erfahrung nachholen. Drei Gigs aus den Jahren 1988 und 1989 gibt es zu hören, in trver Schrammelqualität wird das auf CD 1 versammelte Demo-Material von TREBLINKA zum Besten gegeben (und manchmal vergisst man hierbei auch das Stimmen der Gitarren). Wenn dann die dritte CD noch mit Instrumental-Versionen von Evilized oder Nocturnal Funeral aufwartet, weiß man definitiv, woher das Sumerian Cry-Material TIAMATs damals kam – falls man es nicht schon beim Anhören der ersten CD dieser Sammlung geschnallt hat.
Fehlen tut bei dieser TREBLINKA-Sammlung sicher nichts. Allerdings ist es teilweise etwas zu viel des Guten, vor allem, wenn man sich alle Tracks hintereinander anhört. Erst die Demos, dann drei Mal live, dann noch instrumental – nach so vielen Hördurchläufen könnte man grad als Studiomusiker bei TREBLINKA einsteigen. Wer als Allessammler unterwegs ist (oder bei Ebay einfach kein Heidengeld für die Demos bezahlen will), für den ist Shrine of the Pentagram interessant, alle anderen sind mit TIAMATs gutem, alten Sumerian Cry sicherlich zu genüge bedient – seit 1990.
Veröffentlichungstermin: 30.09.2013
Spielzeit: 206:00 Min.
Line-Up:
Jörgen Thullberg (MR DEATH) – Bass
Anders Holmberg – Drums
Stefan Lagergren (MR DEATH) – Gitarren
Johan Edlund (TIAMAT) – Gitarren, Vocals
Label: Century Media Records
Mehr im Netz: https://myspace.com/earwigsinyourveins
Tracklist:
Disc 1
1. Crawling in Vomits
2. Earwigs in Your Veins
3. Hail to Cruelty
4. Cadaverous Odour
5. Nocturnal Funeral
6. Evilized
7. Necrophagous Shadows
8. Mould in Hell
9. Severe Abominations
10. Earwigs in Your Veins
11. Hail to Cruelty
12. Earwigs in Your Veins
13. Mould in Hell
14. Evilized
15. Hail to Cruelty
Disc 2
1. Crawling in Vomits
2. Earwigs in Your Veins
3. Hail to Cruelty
4. Cadaverous Odour
5. Intro
6. Necrophagous Shadows
7. Crawling in Vomits
8. Mould in Hell
9. Hail to Cruelty
10. Earwigs in Your Veins
11. Evilized
12. Cadaverous Odour
Disc 3
1. Nocturnal Funeral
2. Crawling in Vomits
3. Cadaverous Odour
4. Necrophagous Shadows
5. Evilized
6. Hail to Cruelty
7. Earwigs in Your Veins
8. Apotheosis of Morbidity (instrumental)
9. Necrophagous Shadows (instrumental)
10. The Malicious Paradise (instrumental)
11. In the Shrines of the Kingly Dead (instrumental)
12. Altar Flame (instrumental)
13. Evilized (instrumental)
14. Nocturnal Funeral (instrumental)
15. Where the Serpents Ever Dwell