blank

TREAT: Coup De Grace

Wer auf 80er Hard Rock steht oder natürlich TREAT sowieso mag, der hat ganz klar einen Pflichtkauf.

Das TREAT zu meinen liebsten 80er Hard Rock-Bands gehörten, das lag nicht ganz allein am heißen Video zu World Of Promises. Tolle Melodien, immer ausreichend rockig und nicht so glattgebügelt, wie viele Kollegen aus den USA, war man neben EUROPE die wohl beste schwedische Haarspray-Band. Nach 13 Jahren Pause hat man sich 2006 reformiert und präsentiert nun mit Coup De Grace das sechste Album.

Wo sind nur all die Jahre hin? Vom ersten Takt an fühlt man sich in die Zeit transportiert, als die Schweden noch Dauergast waren bei MTV und Sendungen wie Mosh, Headbangers Ball und Co. und die Tanzfläche der Lieblings-Rockdisco füllten (Kult: Hamburgs ROXY und SOUNDS!). TREAT versuchen nicht, sich an moderne Trends anzulehnen, machen genau das, wofür ihr Name bisher stand. Melodien, die man sofort mitsummen kann, ohne durch Kitsch und Schmalz zu abzuturnen, Gitarren, die man hören darf, die aber nicht mit Egotrips nerven, eine grundsolide Rhythmsection, die ohne Umwege zum Mitwippen einlädt, hochmelodische, sympathische Vocals, was will man mehr. Diese Qualitäten nützen wenig, wenn die Songs nicht stimmen, aber auch da brauchen sich die Stockholmer Veteranen nichts sagen lassen, da stimmt alles. Paper Tiger, Roar, Heaven Can Wait, We Own The Night, wer TREAT in den 80ern schon verehrt hat, der wird hier mehr als bedient. In der Hochzeit dieser Musik hätte man solche Songs in jedem guten Radiosender als Highlights gespielt. Ebenso die natürlich typisch schwedisch plüschige Ballade A Life To Die For, die auch heute für reichlich Airplay sorgen dürfte. Händchenhaltend über bunte Frühlingswiesen tänzeln, mit diesem Song sehr gern, wenn denn auch mal der Frühling tatsächlich kommen würde. Cool auch das DEAD CAN DANCE-mäßige Intro zum ansonsten recht heavy groovenden Skies Of Mongolia. Der Sound ist sauber, nicht zu glatt, aber auch nicht überzogen heavy, um Interesse bei der jungen, härteren Generation zu punkten. Für die wird Coup De Grace vielleicht etwas zu sehr nach Mama/Papa-Musik klingen. Reinhören sollten sie trotzdem, erstklassige, hochmelodische Rockmusik hat noch keinem geschadet.

Bei all den müden 80er-Rockern, die aktuell aus allen Kellern ausgegraben und gepusht werden, war ich echt unsicher, ob ich mich auf die Rückkehr von TREAT freuen soll. Umsonst gezittert, hier passt alles, genau so sollte zeitloser Melodic-Hard Rock klingen. Wer auf 80er Hard Rock steht oder natürlich TREAT sowieso mag, der hat ganz klar einen Pflichtkauf. Willkommen zurück, nur was aus der süßen Mieze im Video geworden ist, das werden wir wohl nie erfahren.

Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

Spielzeit: 64:35 Min.

Line-Up:
Robert Ernlund- Lead Vocals
Anders Wikstrom – Guitars, Vocals
Patrick Appelgren – Keyboards, Guitar, Vocals
Nalley Pahlsson – Bass, Vocals
Jamie Borger – Drums, Vocals

Produziert von Anders Wikstrom und Patrick Appelgren
Label: Frontiers Records

Homepage: http://treatnews.com

MySpace: http://www.myspace.com/thebandtreat

Tracklist:
1. Prelude – Coup De Grace
2. The War Is Over
3. All In
4. Paper Tiger
5. Roar
6. A Life To Die For
7. Tangled Up
8. Skies Of Mongolia
9. Heaven Can Wait
10. I´m Not Runnin´
11. No Way Without You
12. We Own The Night

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner