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TOTENMOND: Unter Knochen

"Unter Knochen" ist durch und durch TOTENMOND, vielleicht sogar mehr als jemals zuvor.

Und sie kommen wieder angekrochen – die schwäbischen Haudegen TOTENMOND. Mit ihrem neuen Album bewegen sie sich wieder ein Stück weg von ihrem letzten Silberling Reich in Rost wieder hin zum Debüt Lichtbringer. Das heißt, hier wird nicht gelacht und hier wird nicht geweint, hier wird nur ausgehalten. Pure Intensität, Hässlichkeit und Finsternis bietet das Backnanger Brachialtrio auch auf Unter Knochen, dieses Mal schnörkellos, doch genauso klasse wie sämtliche seiner Vorgänger.

Wer die Band in letzter Zeit abgeschrieben hatte, der hat sich mächtig getäuscht, denn TOTENMOND sind wieder erstarkt, dieses mal ohne Zutaten wie Samples, hier regieren Gitarre, Bass und Drums, unbearbeitet und rein. Dadurch wurden auch die Songs wieder menschlicher, variabler und verspielter, da sich mehr Kreativität an den Instrumenten bemerkbar macht. Klar, wüste Knüppelparts gibt es nach viel vor und auch nicht wenige (Unter Knochen, Permafrost, Finster Mammut), doch zum ersten Mal haben auch die zähflüssig-schleppenden Passagen so richtig Charakter. Charakter hat auch Pazzers wuchtige Stimme, die nicht mehr so im Vordergrund steht wie früher, sondern den Instrumenten Vorrang lässt.

Unter Knochen ist ein tonnenschwerer Monolith, vollgestopft mit genialen Songs wie „Eiswalzer, und es fällt nicht leicht, den zu begreifen. Zu unkontrolliert sind die Ausbrüche und die wurde wie so oft von Chris von Rautenkranz beängstigend authentisch festgehalten – dieses mal um einiges dreckiger, doch genau das unterstützt die schäbige Ästhetik umso mehr. Unter Knochen ist durch und durch TOTENMOND, vielleicht sogar mehr als jemals zuvor. Unter Knochen ist ein spannendes, böses und faszinierendes Stück Musik, dass mit seinen erstklassigen Songs und der passenden optischen Ästhetik den Hörer mitreißt, wenn er nur will.

VÖ: 23. Februar 2004

Spielzeit: 60:49 Min.

Line-Up:
Pazzer – Stimme, Gitarre

S.P. Senz – Trommel

Senf – Bass

Produziert von Chris von Rautenkranz
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.totenmond.de

Tracklist:
1. Intro

2. Unter Knochen

3. Permafrost

4. Zu Gast bei den Toten

5. Hirdraußaischheimad

6. Menschenfresser

7. Leutchquell

8. Finster Mammut

9. Unkraut

10. Eiswalzer

11. Der Ich-Parasit

12. Kreuz oder Kopf

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