THIRDMOON: Dimorphic Cynosure

Anhänger von Melodic Death Metal müssen hier zugreifen – auch wenn auf dem Etikett nicht "Made in Sweden" draufsteht.

THIRDMOON veröffentlichen in steter Regelmässigkeit schmucke Full Length-Alben und mit Dimorphic Cynosure steht das nunmehr fünfte Werk der Linzer ins Haus. Die Band lässt sich materialmässig nicht lumpen – wo andere mit Ach und Krach knappe 30 Minuten zusammenschustern, die noch mit Intermezzi gestreckt werden, wartet Dimorphic Cynosure mit einer üppigen Spielzeit von über einer Stunde auf und bietet bei der Digipak-Variante gar vier Bonustracks, welche diese Version auf 75-Minuten Länge anwachsen lassen. Wer jetzt mit den Augen rollt und auf seine Schädigungen durch Quantität statt Qualität hinweist, ist bei THIRDMOON indes an der falschen Adresse – denn bereits die normale, stündige Version des Outputs bietet qualitativ hochstehenden Musikgenuss ohne Langeweile oder lästigen Füllkarsumpel.

Mit runtergestimmten Gitarren und einer massgeschneiderten, ausgezeichneten Produktion bieten THIRDMOON auf Dimorphic Cynosure eine abwechslungsreiche, tolle Reise in das Land des melodischen Death Metals. Ja, der Einfluss der späten AT THE GATES und von DARK TRANQUILLITY ist auszumachen – aber die Österreicher sind keine unbedarften Sklaven der schwedischen Größen, sondern würzen ihre Suppe mit raffinierten Gitarrenlines. Auch um einen gewissen OPETH-Vibe ist man nicht verlegen, wie etwa Souls To Drown zeigt. Schwächen leistet sich das Quintett nicht, stattdessen bleibt man innerhalb der Genregrenzen und zeigt groovend die verschiedenen Facetten melodiösen Todesmetalls auf. Anspieltipps rauszusuchen fehlt schwer, die Kombination von aggressivem Stampfriff mit chromatisch-perlenden Gitarrenläufen in Character Of Scars muss jedoch auf jeden Fall positiv hervorgehoben werden. Dass cleane Sechssaiter neben ihren verzerrten Kollegen durchaus reizvoll wirken können, zeigt auch Cadaverous Haven und über die gesamte Spieldauer merkt man, dass THIRDMOON mit Leidenschaft und viel Spielfreude bei der Sache sind und sich beim Songwriting wohl nicht mit der erstbesten Lösung zufrieden gegeben haben.

Dimorphic Cynosure ist somit ein durch und durch gelungenes Album, welches für Fans von intelligent gemachtem, schwedisch angehauchtem Melodic Death Metal als absoluter Pflichtkauf zu deklarieren ist. Eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Vorstellung – Respekt!

Veröffentlichungstermin: 23.11.2007

Spielzeit: 62:02 Min.

Line-Up:
Wolfgang Rothbauer: Vocals, Gitarre
Matias Larrede: Gitarre
Dominik Sebastian: Gitarre
Martin Zeller: Drums
Simon Öller: Bass

Label: Maintain Records

Homepage: http://www.thirdmoon.at

Tracklist:
1. Slave
2. Crawl Through Subspecies
3. Sinew Disconnected
4. Character Of Scars
5. Cross The Rubicon
6. Dimorphic (Prologue)
7. Dimorphic Cynosure
8. Sentenced To Aeons
9. Instrumental
10. Souls To Drown
11. Cadaverous Haven
12. Livid
13. Entwined Dimensions
14. Nothing
15. Outro

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