blank

THE STRANGLERS: Norfolk Coast

Die Würger mal wieder von der besseren Seite, geht doch…Get a Grip on Yourself, Daghenham Dave!

Die Jungs sind ja auch nicht totzukriegen! Kult für die einen, schnauzbarttragende, komische Typen für die anderen. Seit wohl über 20 Jahren reisen sie mit Hammondorgel und ihrer ganz eigenen Mischung aus Wave, Punk und Pop durch die Weltgeschichte, einerseits ihren Hits ( „Golden Brown“, „Let me down easy“), andererseits ihrem Renommee als innovative Rockband („Black and White“, „Men in Black“) hinterher und scheinen nie anzukommen. Trotzdem ertappt man sich dabei immer noch mitzuwippen und mitsingen zu können, wenn man die „Rattus Norvegicus“, die „No more Heroes“ oder selbst die „Aural Sculpture“ auflegt. Und eigentlich tue ich das auch recht oft. Jetzt sind sie bei Roadrunner und es gibt tatsächlich nochmal eine neue Platte. Nicht, dass es nicht auch neue Platten in den letzten Jahren gegeben hätte, aber das erstaunliche ist, dass es dieses mal eine richtig gute Platte ist.

Der Opener und Titeltrack beginnt mit dem klassischen Orgel-Gedudel von Dave Greenfield (mittlerweile ohne Schnäuzer) und normalerweise erhofft man vergeblich den lang vermissten dynamischen, knarzigen Bass von J.J. Burnel und das treibende, minimalistische Drumming von Jet Black…doch genau das kommt dann! Die STRANGLERS
rocken wieder! Das klingt richtig gut, frisch und interessant. Einfallsreiche Songs, die Rückkehr der guten Hooks, und die punkige Schnoddrigkeit sind wieder da. Natürlich bewegt sich die Band in dem gleichen Kosmos, den sie sich schon vor Jahren selbst geschaffen hat, allerdings schafft sie es zum ersten Mal seit Jahren wieder wie sie selbst und trotzdem neu zu klingen. Der Titeltrack und das sehr gute „Long Black Veil“, mit leichten „No more Heroes“ Reminiszensen, klingen zwar irgendwie wieder so gut wie die alten Stücke, sind aber keine Kopien oder Abklatsche, sondern schlicht neue, gute Songs einer Band, die einen eigen Stil hat und diesen auch endlich wieder gefunden hat.

De neue Gitarrist Baz Warne klingt wie die perfekte Mischung aus seinen Vorgängern Dave Ellis und Hugh Cornwell, der „neue“ Sänger Paul Roberts (auch schon seit 12 Jahren in der Band, aber so ist es nun mal mit den grossen Vorgängern) zeigt wieder einmal, dass seine Stimme und sein Ausdruck genauso gut zur Band passt wie die Stimme von Hugh, und der Rest der Band klingt endlich wieder wie immer.

Wer die STRANGLERS kennt, kann sich diese Platte ungefähr als „No more Heroes“ im „La Folie“ Gewand vorstellen, auch wenn es das nicht ganz trifft. Wer die STRANGLERS nicht kennt, dem sei gesagt, diese Band klingt britisch. Das Thatcher-England in Musik verpackt. Punkrock, der schon das eigene Scheitern in sich trägt und sich dessen bewusst ist. Dekadent auf zynische Art, punkig, poopig-melodiös, verschroben, merkwürdig, intelligent, packend und cool. Einige dieser Tugenden haben sie auf dieser Platte wiedergefunden.

„Stranger from another Planet, welcome to our Home, just strap on your Guitar and we´ll play some Rock´n´Roll…“

Veröffentlichungstermin: 16.02.2004

Spielzeit: 40.03 Min.

Line-Up:
Paul Roberts – Vocals

Baz Warne – Guitar

Dave Greenfield – Keyboards

Jean-Jacques Burnel – Bass

Jet Black – Drums

Produziert von Mark Wallis & David Ruffy
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.stranglers.net/

Tracklist:
1.Norfolk Coast

2.Big Thing coming

3.Long Black Veil

4.I´ve been wild

5.Dutch Moon

6.Lost Control

7.Into the Fire

8.Tucker´s Grave

9.I Don´t agree

10. Sanfte kuss

11.Mine all Mine

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner