THE QUILL: In Triumph

Auch "In Triumph" hat wieder seine Reize, die mit jedem Durchlauf deutlicher werden. Weniger Hippie-Feeling, mehr Rock, immer noch absolut THE QUILL, passt!

Wenn die Schweden THE QUILL mit einer neuen Scheibe rüberkommen, ist man als Fan schon recht neugierig. Jede Platte der Anfang der 90er gegründeten Band blieb dem stark in den 70ern verwurzelten Sound treu und war nur in kleinen Nuancen anders als das Vorgängeralbum. Wird sich daran mit dem fünften Album “In Triumph” was ändern?

Nöö, fast alles beim Alten! Man braucht nur wenige Takte, um sich auf dieser Scheibe wieder wohlzufühlen. Die Songs kommen etwas rockiger, was durch den transparenteren Sound von Tommy Newton (VICTORY) noch unterstützt wird. Aber es liegt nicht nur am nicht mehr so herrlich fuzzigen Sound wie auf den Frühwerken, auch die Songs selbst kommen weitaus gradliniger rüber. Das führt ein bisschen weg vom alten 70er-Sound, beinhaltet aber natürlich weiterhin alles, was man bisher an THE QUILL mochte. Diesmal werden die BLACK SABBATH-Riffs, die LED ZEPPELIN-Einflüsse und das nun dezentere Hippie-Feeling etwas poliert, was “In Triumph” recht gut zu Gesicht steht. So eignen sich THE QUILL auch für Rachendrachens Chevy-Touren, sofern er auf Wüstenstaub verzichtet und mit von leuchtenden Rapsfeldern gesäumten Highways leben kann.

Auch das Problem vom “Hooray! It´s A Deathtrip“-Album, das zum Ende hin etwas schwächelte, findet sich auf “In Triumph” nicht, die Songs holen die Aufmerksamkeit des Zuhörers immer wieder geschickt zurück. Dabei kann man oft gar nicht sagen, was an den Songs so toll ist. Sie heben sich nicht markant hervor, funktionieren aber vielleicht gerade dadurch. Egal ob man doch noch etwas psychedelisch-zeppelige Momente einfließen lässt (“Black”), nach SOUNDGARDEN klingt (“Down”), man bei “Trespass” oder “No Light On The Dark Side” rock´n´rollig Arsch tritt und dabei etwas an MONSTER MAGNET erinnert oder einfach dem typischen QUILL-Sound nahe bleibt, diesmal wird die Spannung über das ganze Album gehalten. Anspieltipp sind das starke “Black” und das hart rockende “Triumph Is A Sea Of Flame”. Hört einfach mal auf der Homepage rein.

Unpassend finde ich, THE QUILL immer wieder bequem in den Stoner-Topf zu werfen, auch wenn sie vielen Stonerfreaks gefallen dürften. Sicher bedienen sie sich am gleichen Background, die Ausstrahlung der QUILL-Songs ist aber nicht betont staubig oder aufgesetzt cool. Hier gibt`s echtes 70er Feeling, auch wenn der stärkere Psychedelic-Touch der ersten Scheiben fast ganz verschwunden ist, der mir schon etwas fehlt. Mir persönlich gefällt dadurch immer noch die 99er Scheibe “Silver Haze” am besten. Was für die THE QUILL-Scheiben weiterhin wichtig bleibt: man muss sich voll drauf einlassen, dann wickeln sie einen auch und gerade mit den auf den ersten Blick unscheinbaren Songs um den kleinen Finger. Dazu trägt natürlich auch auf “In Triumph” wieder maßgeblich der Weltklasse Gesang von Magnus Ekwall bei, die Röhre dieses Mannes ist echt der Hammer.

Auch “In Triumph” hat wieder seine Reize, die mit jedem Durchlauf deutlicher werden. Weniger Hippie-Feeling, mehr Rock, immer noch absolut THE QUILL, passt!

Veröffentlichungstermin: 07.04.2006

Spielzeit: 51:46 Min.

Line-Up:
Magnus Ekwall – Vocals
Christian Carlsson – Guitars
Robert Triches – Bass
George Jolle Atlagic – Drums

Produziert von Tommy Newton
Label: Steamhammer/SPV

Homepage: http://www.thequill.se

Email: quill75@hotmail.com

Tracklist:
1. Keep The Circle Whole
2. Yeah
3. Slave/Master
4. Broken Man
5. Man In Mind
6. Merciless Room
7. Trespass
8. Black
9. No Light On The Dark Side
10. Triumph Is A Sea Of Flame
11. In The Shadows
12. Down

 

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