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THE END: Within Dividia

Wenn David Lynch Relapse für einen Soundtrack beauftragen würde…

Als das nächste große Ding im Bereich des frisch von fleißigen Relapse-Bands gegründeten Stils Modern Heavy Music handelt das wohlbekannte Label aus dem schönen Philadelphia die recht Junge Truppe aus Ontario und hat wohl vergessen, wer in diesem Bereich noch so alles mitmischt. Ich denke nur mal an MASTODON, BURNT BY THE SUN oder auch BURST, die allesamt ganz hervorragende Alben veröffentlicht haben. Hat sich Relapse zum ersten Mal verrechnet, oder sind THE END wirklich so grandios?

Ich würde sagen, es hat von beidem etwas, denn einerseits verblüffen THE END mit ihrem Mix aus vertracktem Metal, Grind-, Noise- und Hardcore, sowie verrückten Jazzbreaks, sorgt für offene Münder und wunderbare Kopfschmerzen, andererseits beherrschen oben genannte Bands ihr Handwerk allerdings besser, sowohl in Sachen Songwriting als auch im spielerischen Sinne, selbst wenn es keine Welten sind, die THE END von der Elite trennen. Dennoch gibt es so manche Stellen, an denen sich THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder MASTODON das selbe Feingefühl wie THE END wünschen würden, denn gerade in den etwas ruhiger wirkenden Stellen kann das Quintett große Stärken entfalten. Hier wird eine bedrückende Atmosphäre wach, die an NEUROSIS auf harten Drogen erinnert, und ähnlich unter die Haut geht, was vor allem bei dem Instrumental The Sense of Reverence klar wird.

Ihre chaotischen Ausbrüche sind nicht minder spannend, Fetesque und The Scent of Elegance beispielsweise beinhalten immer wieder überraschende Wendungen und zeigen eine gewaltige Bildsprache auf. Within Dividia hört man nicht, man durchlebt diese Scheibe. Selbst wenn man danach erschöpft nach Luft ringt, dieser Horrortrip ist es wert. Gegen THE END wirken viele illustre Bands von Relapse wie harmlose Krawallbrüder, THE END hingegen sind der pure Wahnsinn, nicht nur im musikalischen Sinne, eher dadurch, was sie ausdrücken. Am Stück gehört wohnt Within Dividia eine ähnlich kranke Atmosphäre wie den Filmen von David Lynch bei, was die Sache nicht einfacher macht.

Ob man Within Dividia braucht oder aushält sollte sich daraus ableiten, ob ihr schon immer nach dem berühmten nächsten, logischen musikalischem Extrem gesucht habt. Wenn ja, dann ist der Zweitling der Kanadier genau richtig für euch. Aber auch erfahrene Chaoten werden bei diesem Album eine lange Eingewöhnungsphase überstehen müssen. Die jedoch, lohnt sich ganz gewiss.

VÖ: 26. Januar 2004

Spielzeit: 33:31 Min.

Line-Up:
Aaron Wolff – Vocals
Steve Watson – Guitar
Andrew Hercules – Guitar
Sean Dooley – Bass
Anthony Salajko – Drums

Produziert von Pierre Remillard
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.allchaos.net

Tracklist:
1. These Walls
2. Fetesque
3. The Sense of Reverence
4. The Scent of Elegance
5. Organelle (In She We Lust)
6. Dear Martyr
7. Orthodox Unparalleled
8. Of Fist and Flame

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