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THE CHARIOT: The Fiancée

Es gibt also doch Leute, die dümmer sind als die Jackass-Crew. Und die machen ausgerechnet Mathcore.

Joe, hast du mitgekriegt, was uns da eben überrollt hat? Nein, leider nicht. Aber schauen wir es uns doch noch mal in der Zeitlupe an, Mitch. Vielleicht erkennen wir dann was. Richtig! The Fiancée heißt dieser ungebremste Güterzug, der als Fracht 9 Songs voller kranker Riffs, krummer Beats, wilder Aggression und unbekümmerter Schmissigkeit hat und alle, die auf der Strecke mir nichts dir nichts spazieren gnadenlos platt macht. Das zweite Album von THE CHARIOT lässt NORMA JEAN alt aussehen, Sänger Josh Scogin kann sich ins Fäustchen lachen, es seinen ehemaligen Kollegen derartig gezeigt zu haben.

Um ein vielfaches krasser als Redeemer, aber greifbarer und bodenständiger als Our Puzzling Encounters Considered von PSYOPUS macht es sich das Quintett zwischen den Stühlen bequem und grinst, weil es eine verdammt stabile Balance zwischen zornigen Lärmattacken und in die Beine gehenden kranken Mathcore-Gefechten gibt. Zwar dauert The Fiancée nur knapp 30 Minuten und ist wirklich viel zu schnell vorbei, doch der Spaß der Band springt auf den Hörer über. Kein Wunder, dieser Frontalangriff bei voller Lautstärke bringt auch die größte Miesmuschel zum Moshen. Denn THE CHARIOT versteifen sich nicht auf ihre technische Seite, und selten gibt es dank leiserer, langsamer, fast schon progressiver und elektronischer Stellen beispielsweise in And Shot Each Other Zeit zum durchatmen.

So ist The Fiancée ein Album voller großartiger Songs, die wie aus einem Guss zusammen völlig Sinn ergeben, was bei einem unauffälligem Blick auf die Tracklist eventuell auch auffallen dürfte. Auch Daumen hoch für die sehr lebhafte Produktion, denn ungewöhnlich für diese Musikrichtung wurde das Material live eingespielt und klingt deshalb schön räudig und wild. Wer auf relativ eingängige und technische Tollwut steht, die direkt und schnörkellos aus den Boxen kommt, der sollte sich den wohlklingenden Namen THE CHARIOT merken und sich auf eine zünftige Watschn gefasst machen. Und das als Multimedia-Teil angehängte 30minütige Video ist auch äußerst amüsant und sehenswert – ich dachte nicht, dass es wen gibt, der noch dümmer ist als Johnny Knoxville und seine Leute. So muss das!

Veröffentlichungstermin: 13. April 2007

Spielzeit: 29:41 Min.

Line-Up:
Josh Scogin – Vocals
Jon Terrey – Guitar
Dan Eaton – Guitar
Jon Kindler – Bass
Jake Ryan – Drums

Label: Century Media

Homepage: http://www.thechariot.com

Tracklist:
1. Back to Back
2. They Faced Each Other
3. They Drew Their Swords
4. And Shot Each Other
5. The Deaf Policemen
6. Heard the Noise
7. Then Came to Kill
8. The Two Dead Boys
9. Forgive Me Nashville

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