THE BLACKOUT ARGUMENT: Remedies

Die neue BOYSETSFIRE?

München lebt wieder in Angst, THE BLACKOUT ARGUMENT schlagen mit ihrem zweiten Album zu! Hier präsentieren sie sich melodischer, fokussierter und gereifter als auf dem Debütalbum Decisions und machen da weiter, wo die letzte EP Smile Like a Wolf aufgehört hat. Zusammen mit ihrem neuen Sänger Raphael Schmid, das steht schon mal felsenfest, haben wir es hier mit den neuen BOYSETSFIRE zu tun. Jeder, der dieser Band nachweint, hat nun einen Grund weiter zu leben. Oder etwa nicht?

THE BLACKOUT ARGUMENT gehen mit ihrer schönen Mixtur aus New School Hardcore, ein wenig Metal und Punk einen Schritt weiter als zuvor, die Folge sind einwandfreie Riffs und Melodien, die von kräftig bis melancholisch reichen und nicht mehr aus dem Kopf weichen wollen. Lauter Hits also. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist der neue Sänger Raphael Schmid in allen Lagen absolut sicher und lässt sich keine Schwächen anmerken. Somit startet Remedies mit dem wilden, ein wenig chaotischen aber sehr kraftvollen Broken Teeth, um danach mit Dead But so Alive eine sensationelle Hymne zu präsentieren, bei der mich nicht mal der Breakdown nervt. Doch das klappt nur die ersten fünf, sechs Songs lang.

Denn nach dem furiosen Beginn dieses Albums baut es jedoch stetig und klammheimlich ab. Schade, dass sich THE BLACKOUT ARGUMENT in Metalcore-Klischees verlieren, wie in Seven Tones of Grey, wo es doch überhaupt nicht nötig wäre, denn diese Band hat genügend andere Qualitäten. Zwar haben die Münchner geschickt das von Smile Like a Wolf bekannte Vampire Searching for Some Light eingestreut, um anzudeuten, dass sie sich versuchen am Riemen zu reißen, aber der bärenstarken ersten Hälfte haben sie auch trotz guter Songs wie Daisied Tree und das abschließende A Walkover to Endure Being nichts entgegenzusetzen. Es scheint stellenweise so, als hätte die Band ihr Pulver schon zu Beginn verschossen.

Handwerklich sind THE BLACKOUT ARGUMENT allerdings über sämtliche Zweifel erhaben, so sicher und gut eingespielt klingen nur wenige Bands, da stört auch das eher simple Drumming nicht, denn Schlagzeuger Philip Seidl weiß, dass er den Gitarren den Vortritt lassen muss, die hochmelodisch und mit voller Wucht das Gesamtbild dominieren. Vergessen werden darf allerdings nicht der Bass, der im Hintergrund schöne Details einbringt. Alles in allem der ideale Boden für Sänger Raphael. Schön massiv produziert und gemischt von Philip Seidl selbst gibt es nichts zu meckern.

Freunde von BOYSETSFIRE und Hardcore der neuen Schule generell sollten dennoch ein Ohr riskieren und diesem Album eine Chance geben. Live funktionieren bestimmt alle Songs prima, dieses Album über Bachblüten beruhigt vielleicht nicht wie es den Heilkräutern zugeschrieben wird, ein positives Gefühl strahlt es dennoch aus, auch wenn es dadurch kein Album für jede Gelegenheit wird und vor allem für Hintergrundbeschallung taugt. Aber vielleicht gehen THE BLACKOUT ARGUMENT beim nächsten Mal ja weniger auf Nummer sicher.

Veröffentlichungstermin: 6. Februar 2009

Spielzeit: 40:30 Min.

Line-Up:
Raphael Schmid – Vocals
Chris Zehetleitner – Guitar
Chris Lochmann – Guitar
Sascha Laupmann – Bass, Vocals
Philip Seidl – Drums

Produziert von THE BLACKOUT ARGUMENT
Label: Lifeforce Records

Homepage: http://www.theblackoutargument.com

MySpace: http://www.myspace.com/theblackoutargument

Tracklist:
1. Tempest (Rescue Remedy)
2. Broken Teeth (Agrimony)
3. Dead But So Alive (Wild Oat)
4. Identity Dispute (Rockwater)
5. Kidnap Yourself (Aspen)
6. The Ravine (Willow)
7. On the Top of the Beat (Olive)
8. Walking Without Feet (Cearto)
9. Seven Tones of Grey (Pine)
10. Treasure Chest, Confidental (Gorse)
11. Vampire Searching for Some Light (Larch)
12. Daisied Tree (Hornbeam)
13. Room to Set Sail (Mustard)
14. A Walkover to Endure Being (Chestnut Bud)

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