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THE ABSENCE: Coffinized

THE ABSENCE zeigen uns ihr persönliches “Best of” des Melodic Death Metal: Dank Routine und Melodiegespür unterhält “Coffinized” von Anfang bis Ende und könnte nur ein kleines bisschen knackiger sein.

Eigentlich sind THE ABSENCE ja komplett aus der Zeit gefallen. Zumindest, ließe das ein Blick auf die Musiklandschaft vermuten: Im Melodic Death Metal sind Synthesizer und Klargesang mittlerweile Usus und mit einem kantigen Soundmix gibt es im Genre vielerorts auch nichts mehr zu gewinnen. Ein Glück, möchten wir fast meinen, dass die US-Amerikaner seit jeher auf aktuelle Trends pfeifen und bisweilen regelrecht ungestüm durch das Genre pflügen.

Grundlegend viel hat sich auf „Coffinized“ nicht geändert, obwohl THE ABSENCE fast noch ein wenig derber unterwegs sind als zuletzt. Die großen Vorbilder bleiben AT THE GATES, vor allem die Gitarren erinnern unentwegt an das Göteborger Urgestein. Ein Manko ist das für uns nicht, denn wo „The Nightmare of Being“ (2021) zuletzt progressive Gefilde für sich entdeckte, bleibt „Coffinized“ mit beiden Beinen im klassischen Melodeath verwurzelt.

THE ABSENCE zeigen uns ihr persönliches “Best of” des Melodic Death Metal

Ab und an spielen der Titeltrack sowie „The Consuming Nocturne“ – letzteres vor allem gesanglich – mit schwarzmetallischen Klangfarben, doch sind das lediglich Feinheiten, um das erprobte Rezept aufzulockern. Mit eingängigem Riffing treibt uns etwa „Future Terminal“ vorwärts, bevor nach nicht einmal anderthalb Minuten die ersten sexy Gitarrenleads ausgepackt werden. Fronter Jamie lässt derweil nur bei „Choirs Of Sickness“ für einige Momente etwas Klargesang einfließen, konzentriert sich ansonsten voll und ganz auf seine rauen, halb-heiseren Screams.

Das Resultat ist so vertraut, wie es sich anhört, dreht uns aber dennoch zuverlässig durch den Fleischwolf, weil das Gesamtkonzept so routiniert wie packend umgesetzt ist. Die doppelläufigen Leadgitaren in „Radiant Devastation“, die Tempowechsel, die Melodiebögen, die direkt aus den 90ern zu stammen scheinen – THE ABSENCE zeigen uns ihr persönliches „Best of“ des Melodic Death Metal. Mit seiner prägnanten Leadgitarre ist „Aperture Expands“ ein Hit vor dem Herrn, während „Cathedral Dawn“ dem klassischen Riffing eine humorlose Thrash Metal-Attitüde zur Seite stellt.

“Coffinized” unterhält von Anfang bis Ende und könnte nur ein kleines bisschen knackiger sein

Dass THE ABSENCE wie in “Black Providence” das Tempo rausnehmen, ist eher die Ausnahme, dank des guten Melodiegespürs des Quartetts zugleich keine Stolperfalle. Mit seinen 50 Minuten unterhält „Coffinized“ somit von Anfang bis Ende und könnte nur ein kleines bisschen knackiger gestaltet sein. Das liegt allerdings weder an fehlenden Synthesizern noch ausbleibenden Klargesangseskapaden. Denn auch wenn die alte Schule momentan nicht in Mode ist, so ist sie am Ende des Tages doch vor allem eins: zeitlos.

Veröffentlichungstermin: 25.06.2021

Spielzeit: 50:09

Line-Up

Jamie Stewart – Vocals
Taylor Nordberg – Guitars
Joey Concepcion – Guitars
Mike Leon – Bass
Jeramie Kling – Drums

Produziert von Jeramie Kling und Taylor Nordberg; Jonas Kjellgren (Mastering)

Label: M-Theory Audio

Homepage: https://theabsenceofficial.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/theabsenceofficial/

THE ABSENCE “Coffinized” Tracklist

  1. Coffinized (Video bei YouTube)
  2. Future Terminal
  3. Choirs Of Sickness (Video bei YouTube)
  4. Radiant Devastation
  5. Cathedral Dawn
  6. Black Providence (Video bei YouTube)
  7. Discordia
  8. Treacherous
  9. This Consuming Nocturne (Lyric-Video bei YouTube)
  10. Aperture Expands
  11. Faith In Uncreation
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