THANATOS: Angelic Encounters [Re-Release]

Mit "Angelic Encounters" haben THANATOS vor 13 Jahren ein gutes bis sehr gutes Album in der Schnittmenge von Death und Thrash Metal abgeliefert. Auf diesem Re-Release gibt es die ebenfalls starke "Beyond Terror"-EP als Bonus dazu.

THANATOS beanspruchen für sich, die erste Death-/Thrash-Band der Niederlande zu sein. 1984 gegründet war man zumindest schon mal vor ASPHYX am Start. Mit Angelic Encounters bringen Century Media hier das ursprünglich 2000 veröffentlichte dritte Album der Band noch mal neu auf den Markt. Dieses versetzte Andrea damals bereits in Verzückung. Als Bonus gibt es noch die sechs Songs der Beyond Terror-EP aus 2002 dazu, was das Album auf locker über eine Stunde Spielzeit bringt.

Drei Viertel des damaligen Line Ups sind heutzutage auch bei HAIL OF BULLETS am Start. Doch THANATOS gehen deutlich räudiger und thrashiger zu Werke als Erstere. Hier ist ja auch Stephan Gebédi das Mastermind, während bei den BULLETS größtenteils Ed Warby die Songs schreibt. Die Mischung aus rasantem Thrash, der manchmal an alte KREATOR, aber auch SLAYER erinnert, und Death Metal ist sicher alles andere als innovativ, aber durchaus effektiv. Stephans Gesang wechselt zwischen tiefen Growls und heiseren Kreischern. Das Songmaterial wechselt zwischen Up-Tempo Death-Metal-Nummern und rasenden Thrash-Attacken.

Der Titelsong erinnert mich vor allem zu Beginn ein bisschen an BOLT THROWER. In Utter Darkness beginnt langsam und schleppend, schlägt in der zweiten Hälfte dann aber doch um in Richtung Up-Tempo. Sincere Chainsaw Salvation enthält die obligatorische kurze CELTIC FROST-Verbeugung. Infuriated ist eine hektische, furiose Thrash-Attacke, die stellenweise an frühe KREATOR erinnert, dabei allerdings von kurzen, atmosphärischen Zwischenparts aufgelockert wird. The Howling schlägt danach in dieselbe Kerbe – Vollgas ohne Gnade. Statt Atmosphäre gibt´s hier chaotische Soli à la SLAYER, mitten im Song ein Break, dann wieder Vollgas. So einfach ist das. Auch Speed Kills trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Das sechsminütige Thou Shalt Rot ist eine majestätische Hymne, die im letzten Drittel aber an Tempo zulegt. Das epische Riff relativ am Anfang erinnert mich ein bißchen an BATHORYs Enter The Eternal Fire.

Die Beyond Terror-EP enthält neben zwei gut umgesetzten Cover-Songs und einer Neueinspielung des eigenen Songs Angelic Encounters drei weitere Songs, die allesamt verdammt stark ausfallen. Sei es der Quasi-Titeltrack, der düster mit Piano-Klängen beginnt, bevor THANATOS  wieder den Hammer auspacken, oder das zwischen Mid- und Up-Tempo wechselnde Rites of Retaliation, welches mit seinen Killer-Riffs zu meinen Lieblingssongs dieser Scheibe zählt. Angelic Encounters ist eine gute bis sehr gute Death-/Thrash-Scheibe. Das Niveau von Bands wie ASPHYX oder HAIL OF BULLETS halten THANATOS meiner Meinung nach nicht, wer es aber eben gerne etwas thrashiger als bei den genannten Truppen mag, der dürfte mit THANATOS genau richtig liegen und sollte die Band auf jeden Fall anchecken. Und dafür eignet sich dieser Re-Release ziemlich gut.

Veröffentlichungstermin: 31.05.2013

Line-Up:
aktuell:
Stephan Gebédi – vocals, guitar
Paul Baayens – guitar
Marco de Bruin – bass
Yuri Rinkel – drums

Auf Angelic Encounters:
Stephan Gebédi – vocals, guitar
Paul Baayens – guitar
Theo van Eekelen – bass
Aad Kloosterwaard – drums
Label: Century Media

Homepage: http://www.thanatos.info
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/thanatos333

Tracklist:
01. Angelic Encounters
02. In Utter Darkness
03. Sincere Chainsaw Salvation
04. Infuriated
05. The Howling
06.  Gods of War
07. The Devil´s Concubine
08. Speed Kills
09. Thou Shalt Rot
10. L´Aldila – Beyond Terror    
11. Devour the Living
12. Rites of Retaliation
13. Angelic Encounters 2002 A.D.
14. Satan´s Curse (POSSESSED-cover)
15. Into the Crypts of Rays (CELTIC FROST-cover)

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